Als Julian und der Rest des Teams die Kabine betrat, war Luca bereits verschwunden, auch ließ nichts mehr erahnen, dass er heute überhaupt hier gewesen war. Julian störte es nicht, er hoffte inständig das Luca sich die Worte des Trainers zu Herzen nahm und sich in Zukunft auch entsprechend verhielt, denn wenn dem nicht so war, wäre es ihm definitiv lieber er würde hier nicht mehr so schnell aufschlagen. Und eins war sicher, die Winterpause ohne Luca würde Julian definitiv in vollen Zügen genießen.
Entspannt duschte er sich und zog sich um, ehe er sich noch einmal herzlich vom Rest des Teams verabschiedet, ihnen schon mal Frohe Weihnachten wünschte und sich zurück zu seinem Auto begab. Zu Hause angekommen richtete er zunächst mal alles her, unternahm noch einen Spaziergang mit Nala und begann anschließend sich etwas zu Kochen. In gewisser Weise könnte sein Leben echt ziemlich entspannt sein. Gut, dass Training war, schon immer ziemlich fordernd, aber es war halt auch sein Hobby und er hatte Spaß daran und wenn er morgens trainierte, hatte er den ganzen Nachmittag und Abend noch für sich und Nala, völlig ohne Stress. Aber immer, wenn Julian so über seinen Alltag nachdachte und vor allem wie viel Zeit ihm so blieb, machte es ihn manchmal wirklich traurig, dass er einfach niemanden hätte, mit dem er eben diese verbringen konnte. Natürlich wusste er Nala sehr zu schätzen, aber er sehnte sich manchmal auch nach einer anderen Art von Nähe und Zusammen sein, als es ihm ein unglaublich treuer und liebenswürdiger Hund zu bieten hatte. Jeder hatte irgendjemanden und er konnte täglich für sich allein Kochen, schließlich war da niemand der für ihn kochte oder für den er kochen konnte und Nala bekam auch nichts vom Tisch, denn wenn man einmal damit anfing, würde sie sich das Betteln auch fest angewöhnen und das wollte er nicht. Und vermutlich wäre dies auch der letzte Schritt hinein in die maßlose und endgültige Vereinsamung, wie er fand.
Seufzend räumte er seinen Teller wieder weg, ihm blieb noch genau eine halbe Stunde, wenn er pünktlich dort erscheinen wollte, aber wollte er überhaupt erscheinen? Julian wägte seine Bedenken ab, eigentlich hatte ihm LuCi ja nie Gelegenheit geboten, ihre Existenz und Menschlichkeit anzuzweifeln oder dergleichen. Aber ob sie wirklich so war, wie er sie sich vorgestellt hatte, würde er wahrscheinlich so oder so nur zu 100% bestätigt wissen, wenn er sich heute mit ihr traf und sie von Angesicht zu Angesicht sah. Und auf eine Art wollte er das wirklich, seine Neugier war längst geweckt, aber andererseits hatte er auch wirklich Angst davor sich zu verrennen und sich eventuell durch zu blindes Vertrauen auch noch in Gefahr zu bringen.
Aber der einzige Schritt aus dieser Ungewissheit heraus und in die Gewissheit hinein, war es vermutlich wirklich, sich einfach darauf einzulassen und zu sehen, was geschah und wie sich das Ganze dann letztlich auch entwickelte. Mit nach wie vor etwas mulmigen Gefühl zog er sich warm an und leinte Nala an, welche zum einen überrascht, aber auch erfreut über den erneuten Spaziergang zu sein schien und die Unsicherheit und Nervosität ihres Herrchen natürlich auch deutlich spürte. Er schloss die Tür und machte sich mit ihr auf den Weg und wir Nala eben war, wenn sie merkte, dass irgendetwas anders war oder nicht ganz stimmte, wich sie Julian den ganzen Weg über nicht mehr von der Seite. Julian lächelte leicht, so einen treuen und guten Hund, wie seine Nala würde er vermutlich auf der ganzen Welt kein zweites Mal finden.
Eigentlich hätte er nicht unbedingt zu Fuß gehen müssen, mit dem Auto wäre er vermutlich auch deutlich schneller gewesen und hätte mindestens eine halbe Stunde später aufbrechen können, aber in manchen Teilen der Stadt war es besser nicht unbedingt mit den besten finanziellen Mitteln aufzufallen.
Und so wie er nun gekleidet war, fiel Julian auch nicht wirklich auf, er sah aus wie jeder Andere und denn Ich fühlte er sich etwas unwohl, wenn er beobachtete, wie sich seine Umgebung veränderte. Schnell waren die großen Häuser mit Garten in die Ferne gerückt, waren von Reihenhäusern ersetzt worden und wie er die Häuser beschreiben sollte, auf die er nun zu steuerte, wusste er nicht, es waren einfach graue und braune Blöcke und deren Umgebung schien auch nicht ganz so optimal in Takt zu sein. Die Leute, die hier wohnten, waren finanziell nicht ganz so gut bestückt und könnten sich ihre Umgebung auch nicht frei aussuchen. Nicht das Julian etwas gegen sie hatte oder dergleichen, nein er war einfach nur allgemein vorsichtig und hatte, in der kurzen Zeit, die er hier schon wohnte, seine ganz eigenen Erfahrungen machen dürfen und legte es auch nicht darauf an, dass sich das Ganze in naher Zukunft wiederholte.
Mit festem Schritt lief er weiter, weg von den Blöcken und geradewegs in Richtung eines Waldstückes, vor welchem sich der alte Spielplatz befand. Julian hatte gehört, dass der Spielplatz früher echt gern und gut besucht war, aber da sich niemand um dessen Erhalt gekümmert hatte, war er nicht nur ein bisschen in die Jahre gekommen, sondern auch Opfer einiger Randalen geworden und war jetzt eher Treffpunkt für Alle über halb des 12 Lebensjahres. Das einzig Gute an dieser Gegend, wie Julian gerade empfand, war es vermutlich, dass die Polizei schon freiwillig hin und wieder vorbeikam, um zu sehen ob auch wirklich alles in Ordnung war, denn oft passierten auch Dinge, von der diese gar nicht erst etwas mitbekommen sollte.
Er ließ sich auf eine leicht morsche und zertretene Bank nieder und ließ seinen Blick über das Gelände streifen. Sie hatten darüber gesprochen, dass sie beide in Dortmund wohnten, aber in welchen Teilen der Stadt, war für beide nie von Bedeutung gewesen. Aber wenn ihm LuCi nun diesen Platz vorschlug, wohnte sie vermutlich auch ganz in der Nähe von hier, wenn nicht gar in einem der Blöcke.
Die Zeit verstrich und auch nach über einer halben Stunde des Wartens, hatte er noch niemanden entdeckt, der potenziell seine Verabredung sein konnte. Er war schon kurz davor einfach wieder zu gehen, als ihm plötzlich ein großer schwarzer Hund entgegen geschossen kam, zeitgleich entdeckte er dessen Begleitung...
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Unknown Friend
FanfikceFuck fake friends, we don't need'em only thing they're good for is leaving... Julian hatte die Nase voll. Er wollte einfach nicht mehr nur lediglich für andere interessant sein weil er berühmt war, sondern weil er er selbst war. In der Hoffnung end...