72. Kapitel

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Julian lag schon länger wach, selten hatte er so gut geschlafen wie in dieser Nacht. Ihm war als spürte er einen ruhigen Atem an seiner Wange und einen Arm auf den er seinen Kopf gebettet hatte, jedoch wagte er nicht die Augen zu öffnen und nichts der gleichen vor zu finden. Die gestriege Nacht war einfach so perfekt gewesen und selbst wenn es nur ein Traum war wollte er aus diesem einfach nicht erwachen. Er wollte weiter fest davon ausgehen, dass es Luca war der da dicht neben ihm lag und nicht einfach Marco, der ihn heulend am Strand aufgelesen hatte. Es war doch alles viel zu perfekt gewesen um real zu sein, nicht nach all dem was er diesbezüglich bereits erlebt hatte. Die Ungewissheit plagte ihn jedoch so sehr, das er schließlich doch nicht anders konnte und vorsichtig die Augen öffnete. Tatsächlich war es Luca der neben ihm lag und noch friedlich schlief. Julian konnte nicht anders und atmete erstmal erleichtert auf, ehe er Luca sanft eine der langen dunklen Haarsträhnen aus der Stirn strich. Als Reaktion darauf zuckten lediglich seine Mundwinkel leicht, er seufzte leise und atmete ruhig weiter. Hatte er es wirklich endlich geschafft oder verlief alles letztlich doch noch völlig anders? War Luca gestern vielleicht auch einfach zu betrunken gewesen und berute sobald er aufwachte alles was in der Nacht zwischen ihnen geschehen war? Es machte ihm wirklich Angst, aber für seinen Geschmack lief es gerade irgendwie schon wieder viel perfekt als das es tatsächlich real sein könnte, dabei war es doch sein größter Wunsch.
Vorsichtig strich er dem Jüngeren über die Wange, sein Gesicht war ziemlich weich, Bartwuchs hatte er ganz offensichtlich noch eher weniger, aber das störte Julian auch nicht wirklich. Er fand ihn schließlich so perfekt wie er war und wenn er ehrlich war konnte er sich Luca mit Bart auch eher weniger gut vorstellen. Er musste wohl jetzt noch einmal alles genießen so wie es war, bevor Luca aufwachte und gegebenenfalls wieder all seine Hoffnungen zu Nichte gemacht wurden. ,,Ich geh nicht kaputt, wenn du mich anfasst!", hörte er ein leises brummen, offensichtlich war Luca aufgewacht. ,,Hey!", Julian lächelte leicht, der Jüngere zog ihn dichter an sich heran und schlang die Arme um ihn. ,,Hey!", er grinste und drückte seine Lippen auf Julians, welcher den Kuss sanft erwiederte. Es fühlte sich wirklich einfach nur perfekt an, Julian wollte am liebsten immer so wach werden. ,,Ich hab echt gedacht das ist nicht real!", hauchte Julian leise und vergrub sein Gesicht an Lucas Halsbeuge. ,,Warum das?", Luca drehte sich mehr zu ihm und legte die Hand an seine Seite, gegen den Älteren wirkte er deutlich schmaler, dennoch war sein Sixpack ausgeprägter. ,,Ich hab so lange drauf gehofft!", lächelte Julian verlegen, während der Jüngere nach seiner Hand griff. ,,Du hättest mich ja auch mal eher in deine Gefühle einweihen können!", schmunzelte Luca, der seine Worte natürlich nicht als Vorwurf formulierte, dafür kannte er Luca ja nun schon gut genug, sicherlich würde er diesen damit verletzen. Julian brummte leise und schmiegte sich mehr an sein Gegenüber: ,,Du bist fies." Sie waren nicht zusammen und Julian traute sich natürlich auf nicht darauf zu drängen oder es zu thematisieren, aber wahrscheinlich sollten sie wirklich nicht gleich alles überstürzen und erstmal froh sein, dass es jetzt anlief.  Natürlich wünschte er sich eine richtige feste Beziehung, schließlich gab dies enorm mehr Sicherheit für jemanden wie ihn und falls er es jemals seiner Familie gestehen sollte, brauchte er ohne einen festen Partner auch nicht zu erscheinen. Sie hielten ja sowieso schon recht wenig von allem was nicht heterosexuell war und wenn dann auch noch was ohne feste Parnerschaft lief, machte es das nicht gerade besser. ,,Ich bin nicht fies, nie!", Luca schmunzelte und piekte ihm sanft in die Seite: ,,Aber du darfst mich ruhig echt mehr anfassen, ich hab da kein Problem mit und ich beiße auch nicht, falls du das denkst!" Julian wurde mal wieder etwas rot, nickte leicht, wagte aber trotzdem nicht nun forsch Lucas Körper zu erforschen, was diesem wiederum natürlich nicht enging. Sanft nahm er Julians Hand und legte sie wieder an seine Brust um sie leicht über diese entlang zu führen, natürlich nicht ohne diesen dabei aus den Augen zu lassen. Er selbst war ebenso etwas vorsichtiger als sonst und wollte Julian auch nicht einfach überall berühren ohne das es auf dessen Einverständniss traf. Deshalb und vor allem weil er wusste wie schnell soetwas für Julian unangenehm werden konnte, ließ er sich auch Zeit Julian seinen Körper kennen lernen zu lassen. Wenn er einfach dessen Hand nahm und sie an seinem Schritt plazierte, würde er bei ihm vermutlich ziemlich schnell eine Abfuhr kassieren und das wiederum wollte er natürlich auch nicht.
Sanft bewegte er Julians Hand weiter, ließ sie zunächst über die Bereiche seines Oberkörpers und Halses streichen und begann dann wiederum Julian zu küssen um ihm mehr Sicherheit zu geben. Dieser ließ sich zwar darauf ein, vierhielt sich jedoch nach wie vor noch sehr passiv und zurückhaltend. Bestimmt aber sanft umfuhr Luca mit seinem Zeigefinger Julians Brustwarzen, während sich dessen Herzschlag auch schon gleich beschleunigte. Es fiel Luca wirklich schwer einzuschätzen wie weit er wie schnell gehen konnte, schließlich war er selbst eine beitseitige sehr aktive Aktion gewöhnt. Dieses passive und feinfühlige herantasten an den Partner hatte er nichtmal bei seiner ersten Freundin erlebt, auch nicht als er seine Unschuld verlor und dies wiederum verunsicherte ihn zusätzlich. Hatte Julian überhaupt schon irgendwelche sexuellen Erfahrungen gemacht oder wurde seine Schüchternheit einfach mal wieder durch seinen Kopf gesteuert? Es fiel ihm wirklich schwer so zu wissen, wie ihn behandeln sollte. Allerdings konnte er sich auch nicht vorstellen, das jemand in Julians Position und mit dessem gesellschaftlichen Stand im Alter von 23 noch Jungfrau war. Vorsichtig fuhr er dessen Seiten entlang, während er seine Zunge wieder in den Mund des Älteren schob, Julian konnte seine Gänsehaut beim besten Willen nicht verbergen. Seine unerfahrenheit machte es ihm wirklich nicht leicht, noch dazu reagierte er auf körperliche Reize generell sehr empfinflich, aber das wollte er Luca natürlich auch nicht gleich auf die Nase binden.

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