Julian schloss die Tür, nahm den Schlüssel und machte sich wieder auf den Weg zurück zum Auto, an welchem Luca bereits rauchend lehnte. So wie es aussah hatte er den Koffer bereits eingeladen und außer ein paar Schuhen und zwei Jacken, hatte er hier sonst anscheinend ja auch nicht gehabt, zudem lagen vermutlich auch ein paar Dinge von Askan im Kofferraum, aber Moment, hatte er denn nicht...? ,,Du hast vergessen abzuschließen!", Luca nahm noch einen Zug und trat seine Zigarette aus, ehe er wieder in den Wagen stieg. Super Idee, Julian! Wenn man sich in einer Gegend nicht wirklich wohl fühlte, war es wahrscheinlich mit Abstand das Beste, das Auto nicht abzuschließen. Julian stieg ebenfalls wieder in den Wagen: ,,Würdest du mich wirklich beschützen?", rot etablierte sich fast schon zu seiner normalen Gesichtsfarbe, er startete den Wagen. ,,Klar!", Luca lächelte ihm zu: ,,Erstens ist das ja wohl das mindeste, was ich für dich tuen kann, nach alldem, was du für mich tust und Zweitens häng ich jetzt auch nicht so sehr an meinem Leben!"
,,Luca... sag sowas nicht!", Julian gefiel es gar nicht so etwas aus dem Mund des Jüngeren zu hören. Was ihm hingegen jedoch sehr gefiel, war die Tatsache, dass er ihm allem Anschein nach nicht egal war und er ihn auch beschützen würde, was er wirklich total süß fand. ,,Ist doch so...", Luca seufzte und richtete seinen Blick aus dem Fenster, vorerst würde Julian ihn damit in Ruhe lassen, aber über dieses Thema mussten sie ganz dringend noch sprechen. Er hatte schon irgendwie damit gerechnet, dass Luca ihm solche Gedanken bald offenbaren würde, und er konnte ihn wirklich verstehen, bei all dem was er in seinen 17 Jahren schon erlebt zu haben schien und dennoch würde Julian es sich fest zur Aufgabe machen, Luca die schönen Seiten des Lebens zu zeigen und ihn von dieser negativen Einstellung abzubringen.
Er parkte den Wagen in der Garage, Luca lud gleich den gesamten Inhalt des Kofferraum aus, es war wirklich nicht viel für jemanden, der gerade frisch ausgezogen war und sah eher so aus als wollte Luca eine Woche auf Klassenfahrt fahren. Das Licht des Bewegungsmelders erleuchtete ihnen den Weg bis zur Haustür, Julian schloss auf und fast augenblicklich kam Nala freudig um die Ecke gehetzt. Askan hingegen blieb im Gang zum Wohnzimmer stehen und wedelte ihnen von da aus freudig zu und kam erst dann auf sie zu, als sie die Tür wieder hinter sich geschlossen hatten und auch da beschnupperte er die Beiden nur kurz und hielt dann wieder etwas Abstand. ,,Ist es normal, dass er nicht gleichkommt und so zurückhaltend ist?", Julian kannte es nur, dass er sobald er wieder nach Hause kam, egal ob er 15 Minuten oder mehrere Stunden weg gewesen war, fast über den Haufen gerannt wurde, weil Nala sich so sehr darüber freute. Luca nickte jedoch leicht: ,,Das ist immer so, mein Dad hat ihn früher geschlagen, wenn er den Besuch platt gemacht hat und jetzt geht er halt auch erst auf Abstand, wenn jemand wieder kommt, damit er demjenigen auch ja nicht ungelegen kommt. ,,Das ist ja furchtbar!", Julian streichelte Askan sanft über den Kopf. Der Jüngere zuckte leicht mit den Schultern: ,,Die Art wie es ihm beigebracht wurde ist schlecht, dass er nicht gleich jeden über den Haufen rennt, eigentlich nicht, gibt genug Leite, die Angst vor ihm haben, warum auch immer!", er nahm den Koffer wieder auf, den er für einen Moment neben sich abgestellt hatte, Julian nickte leicht.
,,Ähm ja, also ich bring die Sachen dann jetzt erstmal hoch!", meinte Luca und Julian nickte. ,,Mach das ruhig, richte dir da alles ein und ruh dich erstmal ein bisschen aus, ich sag dir dann später Bescheid, wenn ich das Abendessen fertig habe!", er lächelte ihm zu. ,,Danke!", auch Luca lächelte und machte sich dann gefolgt von Askan auf den Weg nach oben, Julian hatte Askan extra schon eine Decke auf Lucas Zimmer gelegt, für den Fall das er in den ersten Tagen lieber nah bei diesem schlief. Im Zimmer angekommen machte sich Luca gleich daran seine Sachen in den Schrank zu räumen und es sich dort auch allgemein bequem zu machen, er war froh über so viel Hilfsbereitschaft und Verständnis, besser hatte er sich seine Notlösung oder Notunterkunft gar nicht vorstellen können, denn so lange mit seinem Bruder allein zu Hause zu bleiben, bis sein Dad irgendwann mal aus dem Knast wieder kam oder er alt genug war auszuziehen und alleine zu wohnen, hätte er sicher gar nicht erst ausgehalten.
Julian hingegen brachte die Tüte mit Askans Sachen erst mal dorthin, wo er auch Nalas fein säuberlich aufbewahrte. ,,Meinst du das geht gut mit uns Vieren hier?", er sah zu seiner Hündin, die sehr optimistisch zu sein schien oder er stellte sich einfach vor das sie das war, er nickte leicht. ,,Sie sind ja beide ganz nett und Askan gefällt dir bestimmt besonders gut, ist ja auch ein schöner Kerl!", er lächelte, wahrscheinlich war es dumm seinen Hund mit einem anderen verkuppeln zu wollen, aber Nala wedelte weiterhin ganz optimistisch mit dem Schwanz. ,,Und Luca ist auch ein ganz... schöner Kerl...", er war sich sicher Nala nicken gesehen zu haben und lächelte leicht. Nein, Luca blieb auch weiterhin für ihn Tabu, aber vielleicht in ein zwei Jahren...
Er seufzte leise und machte sich Lieber im Internet auf die Suche nach der Nummer vom Jugendamt, wenn er Luca erstmal bei sich aufnehmen wollte, musste er sicherlich noch so einiges mit denen klären, er vereinbarte gleich für Morgen einen Termin mit einer der Angestellten, die sie hier besuchen kommen würde. Finanziell und von Ordnung und Platz her konnte er bestimmt gut für Luca Sorgen und das mussten die auch einfach genau so sehen, da ging er fest von aus und es musste ja auch nicht wie eine Vater Kind Beziehung zwischen ihnen gewertet werden, sondern vielleicht eher als eine Wohngemeinschaft unter Freunden oder eine WG. Der Gedanke sich als Lucas Ersatzvater zu sehen, jagte Julian jedenfalls einen Schauer über den Rücken, wenn er sich wirklich schon etwas in ihn verguckt hatte, war das ein ganz falscher Ansatz.
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Unknown Friend
FanfictionFuck fake friends, we don't need'em only thing they're good for is leaving... Julian hatte die Nase voll. Er wollte einfach nicht mehr nur lediglich für andere interessant sein weil er berühmt war, sondern weil er er selbst war. In der Hoffnung end...