83. Kapitel

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Marco konnte noch immer nicht fassen, was er gerade erfahren hatte und noch weniger, dass Freunde ihn derart enttäuscht hatten. Und wenn es ihn selbst doch schon so hart traf, wie sollte es dann überhaupt erst mit Julian aussehen? Er wusste nicht, ob er diesen gleich aufsuchen sollte, um ihm davon zu erzählen oder ob er es einfach lassen sollte und hoffte das man nichts merkte und das es einfach nicht ans Licht kam. Jedoch waren die Knutschflecken an Lucas Hals nun wirklich mehr als offensichtlich gewesen und wenn nicht Julian selbst dahinter kam, dann mindestens der Rest des Teams. Also blieb eigentlich nur noch die Frage, ob er versuchen sollte es Julian vorsictig näher zu bringen oder ihn einfach ins offene Messer, beziehungsweise nächste Training rennen zu lassen, aber war dies überhaupt eine Frage unter Freunden?
Entschieden machte sich Marco auf den Weg zurück zu ihrem Zimmer, wo er Julian mit Siucherheit auch antreffen würde und tatsächlich behielt er recht. ,,Wo warst du denn grad?", Julian schielte zu ihm herüber, während er sich für das bevorstehende Training umzog. ,,Ich hab nach Luca geguckt!", meinte Marco ehrlich und ließ den Jüngeren dabei nicht aus den Augen, natürlich fiel ihm so auch auf, wie sich seine Mimik schlagartig veränderte. ,,Und, ist alles gut bei ihm? Schläft er noch?", meinte Julian relativ positiv gestimmt, Marco fiel es daher um so schwerer. Er überlegte wirklich einfach nichts zu sagen oder zu behaupten es sei nichts vorgefallen, er wollte Julian einfach nicht zerstören. Aber wenn diese Lüge zwischen ihnen stand, konnte er dies beim besten Willen nicht akzeptieren. Und außerdem brachte e langfristig gesehen wohl keinem von beiden etwas, wenn er jetzt log.
,,Was Luca angeht...", begann Marco dennoch ziemlich unsicher, Julian hob gespannt wieder den Kopf. ,,Ich war gerade bei ihm und Roman auf dem Zimmer und naja, ich bin mir nicht zu hundert Prozent sicher, aber ich glaube sie hatten Sex!", meinte Marco, es fiel ihm wirklich schwer Julian davon berichten zu müssen und er wünschte sich sehr es wäre etwas annehmlicheres gewesen. Der Jüngere brauchte einen ganzen Moment, bis er wirklich zu realisieren begann, was Marco ihm da gerade mitgeteilt hatte. Sein Lächeln wich von seinen Lippen, er sah ihn mehr ungläubig als vertrauend an und wusste offenbar wirklich nicht, was da gerade auf ihn eingeprasselt war. ,,Ich bin mir wirklich nicht ganz sicher, aber Roman meinte sie hätten Sex gehabt und naja, Luca war ziemlich gefleckt... ich weiß nicht ob es stimmt... ich hoffe nicht... aber... es tut mir leid!", er zog Julian schnell in seine Arme, als er die eigene Überforderung mit dem Thema zu spüren begann. Völlig unbeholfen lehnte Julian an seiner Brust, ließ sich die Worte noch tausende Male durch den Kopf gehen und kamschließlich zu dem Schluss, dass er das einfach nicht glauben konnte... nicht glauben wollte. ,,Marco... du hast dich da sicher nur verguckt... ich bin mir sicher Luca würde soetwas nicht tun!", meinte Julian und marco war mehr als nur leicht verwirrt über die Zuversicht des Jüngeren. ,,Julian, ich bin mir relativ sicher das es so war. Warum sollte Roman sowas einfach so behaupten? Woher sollte Luca sonst die ganzen Flecken haben?", meinte Marco und klang damit bestimmt schon, als würde er das negative herauf beschwören wollen. Wieder brauchte Julian einen ganzen Moment: ,,Vielleicht war ich es ja, ich kann mich sowieso an nichts mehr errinern... und Roman verhält sich uns gegenüber sowieso ziemlich komisch in letzter Zeit... vielleicht lügt er ja einfach, weil er nicht will, dass das mit uns was wird...", er wirkte nach wie vor ziemlich hoffnungsvoll. Marco drückte ihn noch einmal kurz und ließ ihn dann los: ,,Überzeug dich selbst davon, ich wollte nur nicht, dass du es anders erfährst, wenn es wirklich so war!", meinte er. ,,Ich weiß das sehr zu schätzen, aber wie gesagt, ich glaube nicht, dass Luca sowas macht!", meinte er, war bei genauerem Überlegen jedoch auch nicht ganz sicher, ob er es nicht einfach nur sehr stark hoffte und dabei war tatsächliche Fakten zu verdrehen.
Dennoch versuchte sich Julian weiter ruhig zu hlten und machte sich mit Marco schließlich auch auf den Weg zum Training, auch hier war von Luca bisher noch keine Spur, was sich jedoch schnell änderte. Julian sah nicht wer die Kabine betrat, wenn er jedoch versuchte die Blicke der anderen zu deuten, kam er zu einer recht erschreckenden Vermutung. Tief durch atmend entschied sich der Blonde sich ebenfalls zu dem Nachzügler umzudrehen und tatsächlich entdeckte er dort Luca. Wie Marco bereits erwähnt hatte, war Lucas Hals über und über mit Knutschflecken überzogen. Völlig veruznsichert suchte Julian den Blickkontakt mit Luca, doch dieser sah lediglich sturr gerade aus und fixierte mit seinem Blick etwas vor ihm auf dem Boden. Ein kalter Schauer lief Julian über den Rücken, für einen Moment war er wie gelähmt und dachte im nächsten wiederum, dass er ins bodenlose stürzte. marco hatte also doch recht gehabt, dasss hatten ihm Lucas Reaktionen gerade klar gemacht. Er wirkte nicht sonderlich stolz darauf, aber er wagte auch nicht ihm in die Augen zu sehen oder ihn anzusprechen, sich zu erklären, sich zu entschuldigen. Marco legte Julian eine Hand auf die Schulter, welcher sich die ersten Tränen wegblinzelte. Das durfte und konnte einfach nicht wahr sein? Wie konnte ihm Luca soetwas antun?
Obwohl sich Julian bemühte nicht negaiv während des Trainings aufzufallen, gelang es ihm nicht sonderlich gut. Auch Luca wurde einige Male ermahnt und als Marco Roman dann auch noch den Ball ins Gesicht knallte, reichte es Favre wirklich, er brach das Training ab. Julian der die Tränen mittlerweile nicht mehr zurück halten konnte, verschwand gleich in die Kabine, als er eine Hand an seiner Schulter spürte. ,,Lass mich!", schluchzte Julian, natürlich wusst er gleich wem diese gehörte, aber er wollte nie wieder von ihr angefasst werden. ,,Julian es tut mir leid... ich wollte das nicht... wirklich.... ich... ich lieb dich doch!", hauchte Luca, seine Stimme war heiser und eigentlich kaum vorhanden, vorsichtig drehte er den Älteren zu sich um. Schluchzend und zu tiefst verletzt riss Julian sich los: ,,Das hast du mir damit ja zu genüge bewiesen und jetzt lass mich einfach in Frieden! Ich will nichts mehr von dir hören und sehen und ausziehen kannst du auch!", damit flüchtete er unter die Dusche, Luca folgte ihm nicht.

Unknown FriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt