,,Dein Lover ist ja echt ein richtiger Weiberheld!", schmunzelte Marco, als er sich auf seinen Platz neben Julian fallen ließ. Julian gab ein leises Brummen von sich und konnte es nicht lassen sich hektisch umzusehen, ob es nicht zufällig jemand mitgehört hatte, allerdings waren noch alle viel zusehr mit sich selbst beschäftigt. ,,Och Julchen, mach dich nicht verrückt, ich bin schon still!", meinte Marco in einem deutlich leiseren Tonfall: ,,Aber er ist auch echt ein verdammt scharfer!" Julian erwiederte nichts, aber seine zunehmende Gesichtsfärbung sprach schon für sich alleine. ,,Du tust mir voll leid, weißt du das? Ihr lebt so einfach direkt zusammen, du siehst ihn jeden Tag in jeder Situation und traust dich nicht ihm deine Gefühle zugestehen!", seufzte Marco: ,,Das muss echt verdammt hart für dich sein!" Julian nickte leicht seufzend, natürlich war es das auch, es fühlte sich teilweise echt wie die Hölle an, so ausweglos schien das Ganze auch noch. ,,Aber ab hier übernehme ich!", Marco grinste: ,,Vertrau mir, ich dreh das Ding schon, ich hab schon so krass viele Leute verkuppelt, das glaubst du gar nicht, auch wenn das hier wahrscheinlich gar nicht mal so einfach wird!" ,,Dann sag doch gleich, das es völlig aussichtslos ist...", seufzte Julian pessimistisch, der sich trotz starker Gefühle wirklich kaum noch Hoffnungen machte, die in seinen Augen realistisch waren. ,,Ich bin fest davon überzeugt, dass es nicht gerade leicht wird, aber ich gehe fest davon aus, das es noch was werden kann!", meinte Marco und setzt ein schiefes, aber deutlich beruhigender wirkendes Lächeln auf, das seine Wirkung an Julian jedoch dennoch auch nicht ganz vermittelt bekam. ,,Können wir hier vielleicht über etwas anderes sprechen, ich will nicht, dass das irgendwer mitbekommt!", meinte Julian, dem dabei wirklich alles andere als wohl war. ,,Stehst du denn dazu?", wollte Marco wissen: ,,Das wäre natürlich schon der erste Schritt in die richtige Richtung und wirklich wichtig. Für ne Beziehung oder auch einfach nur Chancen auf ne Beziehung mit nem Kerl musst du schon offen dazu stehen, das du schwul bist, sonst wird da nie was wirklich gutes raus!" ,,Ich steh ja dazu, aber es brauch auch nicht gleich jeder wissen und bei mir zu Hause ist das jetzt auch nicht so gern gesehen und die Öffentlichkeit brauch es ja auch nicht unbedingt mitbekommen!", murmelte Julian leise und konnte es nach wie vor nicht lassen, sich nervös umzusehen. ,,Das mit der Öffentlichkeit, da bin ich zu 100% bei dir, aber das mit deiner Familie solltest du wirklich noch geregelt bekommen, sonst wirst du einfach nicht glücklich damit!", meinte Marco: ,,Und selbst wenn sie es nicht akzeptieren wollen musst du dazu stehen, irgendwann fangen die sich schon, aber es ein Leben lang vor der Familie zu verheimlichen, ist nun wirklich keine Option!" Natürlich hatte Marco recht, aber leicht würde es Julian sicherlich nicht fallen, er bekam so ja schon selten genug den Mund wirklich auf.
Marco textete Julian den ganzen Flug über zu und auch auf der Busfahrt quartierte er sich wieder neben Julian ein und ließ ihn mit diesem Thema einfach nicht in Ruhe. Natürlich wusste Julian, wie wichtig es war, dafür ein Bewusstsein zu entwickeln, etwas von Marcos Erfahrungen mitzubekommen und es später auch auif sich selbst anwenden zu können, aber peinlich war ihm das Ganze dennoch. Zum einen war es Julian allgemein peinlich über sexuelle Themen zu sprechen und bei Homosexualität gerieten die meisten halt schnell wieder dort hin. Das andere Thema das ihn schnell erröten ließ war er selbst. Julian war absolut keiner dieser Menschen, der gerne über sich selbst sprach und diese Kombination aus beidem, was er eigentlich lieber zu meiden versuchte, ließ ihn stehts leuchten, wie sonst was. Würde er nicht so verdammt schnell rot, würde man auch deutlich weniger schnell bemerken, wie peinlich ihm das Ganze war und würde man deutlich weniger schnell bemerken, wie peinlich ihm das Ganze war, dann wäre es für Julian auch deutlich weniger peinlich. Es war ganz offensichtlich ein teufelskreis in den er da so reingeraten war und wie er da jemals wieder rauskommen sollte oder konnte, wusste weder er noch sonst irgendjemand. Das sich Lucien Favre eher weniger Gedanken um die Zimmerverteilung im Hotel gemacht hatte, wurde allein daran schon offensichtlich, dass jeder einfach mit seinem Sitzpartner während des Fluges in einem Zimmer landete. Für Julian bedeutete dies dann wohl eine ziemlich anstrengende Zeit, denn Marco ließ ihn mit diesem Thema und vor allem Luca definitiv nicht so schnell in Ruhe.
,,Ist doch voll gut, dann haben wir noch genug Zeit alles in Ruhe zu regeln und können alles direkt und ohne Umwege besprechen!", grinste Marco, der natürlich dann erstmal rausfinden musste, mit wem denn dann wohl Mario ein Zimmer teilen würde. Julian verkniff sich ein Jubeln und sah sich lieber nach Luca um, der offenbar ein Zimmer mit Roman zu teilen schien. Er konnte nicht anders und verglich augenblicklich sich selbst und Roman. Roman war größer als eher, sah vor allem durch seinen Bart deutlich männlicher aus als er und hatte auch einen viel definierteren Körper. Außerdem wurde er auch deutlich weniger rot, hatte spannende Tattoos und eine deutlich attraktivere Hautfarbe als er und war auch nicht so zurückhaltend und schüchtern. Wie sollte er denn bitte mit jemandem wie Roman mithalten können? ,,So, wollen wir?", unterbrach Marco Julians Gedankenfluss und folgte kurz dessen Blick: ,,Och, mach dir darum mal keine Sorgen, da wird schon nichts laufen!" Marco griff den nach wie vor starrenden Julian am Handgelenk und zog ihn hinter sich her zum Aufzug, ehe die beiden ihr Zimmer bezogen. Was wenn doch? Was wenn sich da wirklich etwas entwickelte? Gegen jemanden wie Roman war er wirklich absolut Chancenlos. Julian war absolut nicht klar, wie unwahrscheinlich es doch war, das sich Luca, wenn er denn nun schwul war, ausgerechnet in ihn verliebte. Es gab eine ganze Menge verdamt gut aussehender Männer im Team, die offenbar auch homosexuelle Interessen und Neigungen vertraten, also warum um alles in der Welt, sollte Lucas Wahl dann ausgerechnet auf ihn fallen? Der Gedanke Luca könnte mit jemand anderem aus dem Team etwas anfangen als mit ihm, war für Julian noch deutlich unerträglicher, als wenn Luca gar nicht erst schwul wäre.

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Unknown Friend
FanfictionFuck fake friends, we don't need'em only thing they're good for is leaving... Julian hatte die Nase voll. Er wollte einfach nicht mehr nur lediglich für andere interessant sein weil er berühmt war, sondern weil er er selbst war. In der Hoffnung end...