,,Kommst du später eigentlich mit uns in die Kirche, Luca?", wollte Julian lächelnd wissen und nahm von Luca lächelnd den Teller entgegen. Julian sah seinen jüngsten Bruder zu Luca gewandt heftig zunicken, seine Mutter der dies natürlich auch nicht lange verborgen blieb, verpasste ihm einen leichten Klaps gegen die Schulter. ,,Wir würden uns auf jeden Fall sehr freuen, wenn du mit uns in die Kirche kommst, das haben wir früher als ganze Familie auch immer so gemacht und jetzt gehörst du ja auch irgendwie dazu!", sie lächelte und räumte das Geschirr in die Spülmaschine: ,,Aber du musst natürlich auch nicht, nur wenn du magst!" ,,Ich war noch nie wirklich in einer Kirche und ich bin mir echt nicht so sicher, ob mir das so liegt...", meinte Luca, der tatsächlich außerhalb von Schul-Exkursionen noch nie eine Kirche von innen gesehen hatte, zudem war seine ganze Familie jetzt auch nicht sonderlich religiös gewesen. Während seine Schulkameraden alle getauft wurden und zur Kommunion oder Firmung gingen, blieb dies bei ihm alles aus, aber bis jetzt hatte ihn das auch nicht wirklich gestört, er verstand auch gar nicht, warum Religion bei so vielen Leuten so ein großes Ding war.
,,Also wie gesagt, du kannst wirklich gerne mitkommen!", sie lächelte und schloss die Spülmaschine. ,,Wann wollt ihr denn los?", wollte Luca wissen, es erschien ihm als äußerst unhöflich Julians Familie allein gehen zu lassen und dann in ihrem Haus zurückzubleiben. ,,So gegen vier!", meinte Julians Vater und Luca nickte leicht. ,,Dann komm ich mal mit!", er schien nicht wirklich überzeugt zu sein, zwang sich aber zu einem Lächeln. Auch Julian lächelte leicht, es gefiel ihm, dass Luca sich bemühte seinen Eltern zu gefallen, das Ganze hatte er sich tatsächlich schon deutlich schlimmer ausgemalt, als es nun tatsächlich lief.
Und tatsächlich machte sich Familie Brandt, inklusive Luca gegen vier Uhr auf den Weg zur Kirchen. Luca gefiel es nicht wirklich, wie schnell die Kirche voll wurde und fühlte sich auch irgendwie etwas erschlagen davon. Laut Julians Mutter dauerte es auch noch eine ganze Weile, bis die Messe hier begann und es war so verdammt dunkel, dass er fasst, schon wieder müde wurde. ,,Schlaf hier ja nicht ein!", Julian schmunzelte, als sich Luca gähnend die Hand vor den Mund hielt und etwas mehr in der Bank runter sank. ,,Schlag mich, wenn ich es tue!", er blinzelte leicht und versuchte seine Augen weiter aufzubekommen, was ihm eher so mittel gut gelang. Es klingelte und alle um ihn herum standen auf, verwirrt sah er sich um, wurde da aber auch schon von Julian hochgezogen. ,,Steh einfach auf, wenn alle aufstehen und setz dich, wenn die anderen es tuen, dann passt das schon!", Julian lächelte und riss Luca damit schon aus seinem Halbschlaf, er nickte leicht. Die Leute griffen zu ihren Büchern, blätterten wild darin rum und begannen dann zu allem Überfluss auch noch lautstark zu singen. ,,Was geht denn jetzt?", verwirrt sah Luca zu Julian, der ebenfalls ein Buch in der Hand hielt und mitzusingen versuchte. Schmunzelnd hielt Julian seinem Mittbewohner das Buch unter die Nase und deutete mit dem Finger auf die Stelle, an der sie gerade waren. Der Gesang gefiel ihm kein Stück und auch dieses komische Instrument mit den Rohren war ihm äußerst suspekt. Als der Pastor dann auch noch ewig lange aus einem alten Buch vorlas, konnte sich Luca wirklich nicht mehr länger zurückhalten, seine Augen fielen zu.
Ein Rütteln an seiner Schulter, riss Luca letztlich wieder zurück in die Realität, die restliche Zeit in der Kirche verbrachte er jedoch auch weiterhin mit einem Kampf darum wach zu bleiben, statt einzuschlafen.
,,Ich finde es wirklich schön, dass du mitgekommen bist!", Julians Mutter lächelte leicht, bevor sie zu ihrem Mann und Jannis und Jascha ins Auto stieg, Julian fuhr mit Luca zurück. ,,Respekt, dass du mitgekommen bist, sowas ist meiner Mom echt verdammt wichtig!", Julian lächelte leicht. ,,Kein Ding!", Luca gähnte leise und sah aus dem Fenster, es begann zu schneien. ,,Und wie hat es dir so gefallen?", Julian lächelte, Schnee an Weihnachten war immer etwas Schönes. ,,Naja, ich fand es jetzt nicht sooo mega, eher langweilig und so, aber wem es gefällt!", Luca zuckte leicht mit den Schultern: ,,Und dieses ständige Ausstehen, Setzen und Hinknien wird auch irgendwann lästig, das was der Kerl vorgelesen hat, war jetzt auch nicht so spannend, aber am schlimmsten war die Musik... das ist ja mal so gar nicht meins!" Julian lachte leise, er hatte schon gedacht, dass es Luca in der Kirche jetzt nicht ganz so besonders gut gefiel. Julian parkte seinen Wagen dieses Mal in der Garage: ,,Also ich geh mal davon aus, dass das Christkind mittlerweile da war!", er schmunzelte, Luca wackelte leicht mit den Augenbrauen und stieg ein. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg ins Haus und tatsächlich lag Julian mit seiner Vermutung richtig.
Der Weihnachtsbaum war hell erleuchtet und darum tummelten sich einige Geschenke, Julians Mutter kam ihnen bereits im Flur strahlend entgegen. ,,Wir würden dann jetzt erst Essen!", sie lächelte und hatte den Tisch bereits gedeckt, um ihr diese Freude zu lassen, ließ sich Julian an Weihnachten besonders viel Zeit, bis er wieder zu Hause ankam. ,,Gerne!", Luca lächelte, zog sich aus und setzte sich mit dem Rest der Familie an den Esszimmertisch, mit dem Rauchen hätte er sich, wie Julian fand schon sehr stark zurückgehalten. Luca mochte es total, wie sehr diese Familie zusammenhielt und wie sie sich an Weihnachten alle trafen, um diesen Tag miteinander zu verbringen, es war so völlig anders, als er es von zu Hause kannte. ,,Möchtet ihr etwas Sekt?", Julians Vater wartete nicht, bis eine Antwort kam, sondern füllte den beiden einfach etwas in die Gläser. Julian vertrug nicht viel Alkohol, womit ihm dieses Glas dann eigentlich auch schon wieder reichte und Luca bevorzugte da mit Abstand eher Bier oder am liebsten noch Schnaps, Sekt und Wein waren nicht ganz so seins. ,,Danke schön!", er nahm einen Schluck, es schmeckte ähnlich wie er es erwartet hatte. ,,Wenn Luca darf, dann will ich auch!", Jascha hielt seinem Vater sein Glas entgegen. ,,Luca ist ein ganzes Stück älter als du!", meinte seine Mutter, ließ dann aber zu, dass er ein wenig davon zu trinken bekam, wohl wissend, dass er es sowieso nicht mögen würde.

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Unknown Friend
FanfictionFuck fake friends, we don't need'em only thing they're good for is leaving... Julian hatte die Nase voll. Er wollte einfach nicht mehr nur lediglich für andere interessant sein weil er berühmt war, sondern weil er er selbst war. In der Hoffnung end...