Irgendjemand begann zu zählen und Julian richtete seinen Blick in den Himmel, schon Millisekunden später schossen mit einem Zischen verschieden farbenste Lichter in die Luft. Von überall erleuchtete sich die Stadt in den verschiedensten Farben und würde es dabei nicht auch noch direkt in seinem Garten knallen, fände er es sicherlich auch recht romantisch. Michelle lehnte sich an seine Schulter, zugern hätte er jetzt Luca an seiner Seite gehabt, aber der war, durch seine strikten Verordnungen bezüglich des Alkohols ja schließlich noch nüchtern genug um, die angeschafften Batterien zu zünden, welche für den großteil des Krachs in ihrer Umgebung verantwortlich waren. Während sich einige der anwesenden Paar, während des Lichterspiels küssten, blieb ihm nichts anderes übrig, als dies wenigstens in seiner Vorstellung möglich zu machen. Warum verdammt war es so zum greifen nah und dennoch unerreichbar? Wenn man sonst irgendeinen Crush hatte und dieser für einen so unerreichbar schien, hatte man für gewöhnlich wenig Kontakt mit ihm. Wohnte man jedoch mit ihm zusammen und hatte ihn prinzipiell wirklich zum greifen nah, dann machte es das Ganze umso unerträglicher.
Einige ihrer Gäste verabschiedeten sich bereits gegen ein Uhr, andere blieben noch bis zwei, aber länger blieb niemand, worüber Julian auch recht froh war, wahrscheinlich wollten sie den Beginn des neuen Jahres ja auch lieber noch mit etwas Zweisamkeit beginnen. Michelle hatte sich gleich wieder daran gemacht hier etwas aufzuräumen und das obwohl sie hier eigentlich genauso zu Gast war, wie alle anderen hier auch. Julian gesellte sich zu Luca, der bereits einige Bierflaschen zur Seite räumte. ,,Und, wie hats dir gefallen?", er war gebückt gewesen und richtete sich nun wieder auf, so dass er direkt vor ihm stand. ,,Es war ganz nett!", der Luftzug der bei dieser Bewegung zu ihm übergeschwappt war, trug Lucas Parfüm mit sich. ,,Na siehst du!", schmunzelnd lehnte sich der Jüngere an den Schrank hinter sich: ,,Solche Abende können schon ganz schön sein!" Julian nickte leicht, dies war wieder einer dieser vielen verdammten Momente, in denen es so verdammt einfach wäre ihn zu küssen oder ihm einfach noch viel näher zu kommen. Tatsächlich spielte Julian für einen Moment mit diesem Gedanken, aber so schnell wie der Moment gekommen war, war er auch schon wieder verflogen. ,,Ich geh dann mal den Schnaps und so reinbringen!", damit lässte er sich wieder vom Schrank und sah Julian an: ,,Oder willst du noch was trinken?" Das war doch jetzt die beste Gelegenheit, ja wenn nicht sogar eine direkte Einladung dazu, sich ein bisschen näher zu kommen. Sie konnten sich schön gemütlich in die Sitzecke kuscheln und wer weiß... Und wenn Luca angetrunken war, war er doch sicherlich auch noch deutlich entspannter als sowieso schon und er selbst vielleicht ein bisschen mutiger und direkter.
,,Ja, warum eigentlich nicht, läuft ja nichts mehr weg!", meinte Julian und ließ sich auf das Sofa sinken: ,,Du auch?" ,,Oha, sowas aus deinem Mund!", Luca grinste und setzte sich zu ihm: ,,Klar will ich noch was, wenn ich dann schon darf! Welchen magst du denn?" Julian sah zu den verschiedensten Flaschen, während Luca Schnapsgläser heranschaffte. ,,Der Rote dahinten siehr ganz gut aus!", meinte Julian und Luca lachte leise. ,,Der Rote dahinten, hat auch einen Namen!", er grinste und schnappte sich die Flasche, ehe er ihnen beiden ein Glässchen einschenkte. ,,Und jetzt stroßen wir an?", wollte Julian wissen und schielte zu Luca herüber, der nur so vor sich hin schmunzelte. ,,Klar, wenn du magst!", er reichte Julian dessen Glas und hielt ihm sein eigenenes entgegen, sie stießen an und Luca ließ den Inhalt schnell in seinem Rachen verschwinden. Julian tat es ihm gleich und verzog leicht das Gesicht: ,,Uf..." ,,Gut, was?", der Jüngere schmunzelte und füllte sein Glas gleich wieder auf: ,,Willst du auch noch was?" ,,Öhm ja gut, aber der ist echt ziemlich stark!", meinte Julian und ließ sich einschenken, in seinem Magen machte sich ein wohlig warmes Gefühl breit. ,,Ach Quatsch!", schmunzelte Luca und drehte an der Flasche: ,,39 Prozent, da geht aber echt mehr, aber für deine Verhältnisse!" ,,Ja eben!", Julian merkte schnell schon ein leicht schwummriges Gefühl und setzte die nächste Runde erstmal mit trinken aus. Luca hingegen schien das ganze mal wieder absolut gar nichts auszumachen und obwohl er sich mit dem Rauchen heute wirklich noch sehr zurückgenommen hatte, konnte er es trotz Julians Bitte, natürlich auch im neuen Jahr noch nicht lassen und zündete sich auch gleich wieder eine Zigarette an. Julian entwich ein Seufzen, woraufhin sich Luca ihm zu wandt: ,,Mhm?" ,,Ach muss das denn schon wieder sein?", wollte er wissen und versuchte einen vorwurfsvollen Blick auf zu setzen, seine Mimik versagte. ,,Hast dus jemals auch nur ansatzweise selbst probiert?", wollte Luca wissen und nahm einen tiefen Zug. ,,Nein...!", meinte Julian und wollte dies gerade auch noch weiter ausführen, als Luca ihm seine Zigarette hin hielt: ,,Was soll ich damit?" ,,Probiers doch einfach mal und urteil dann. Ob du jetzt daneben sitzt oder selbst einen nimmst, das macht auch keinen Unterschied!", er lehnte sich zurück. Unsicher sah Julian auf die Zigarette und nahm sie zumindest in die Hand, während er sie argwöhnlisch betrachtete: ,,Also ich glaub echt nicht, dass das so eine gute Idee ist!" ,,Probiers und dannach darfst du urteilen!", Luca kippte einen weiteren Schnaps, ließ Julian jedoch nicht aus den Augen, was diesen wiederum ziemlich nervös machte. Wahrscheinlich hatte Luca recht und ein Zug machte keinen wirklichen Unterschied, wenn er doch sowieso schon die ganze Zeit passiv mitrauchte. Zwar drängten sowohl Kopf, als auch Verstand gegen diese Entscheidung, doch der Alkohol tat seinen Rest.
Vorsichtig nahm er die Zigarette an die Lippen und nahm unter Lucas Beobachtung einen vorsichtigen Zug, der ihn sofort zum Husten brachte. Es schmeckte merkwürdig, war nicht sein und hatte doch irgendwie etwas verlockendes, wobei dies wohl viel mehr darin bestand, das er nun wohl wusste, wie Lucas Küsse schmeckten und das dessen Lippen gerade eben noch die selbe Stelle berührt hatten, wie nun seine. Nach wie vor hustend reichte er Luca die Zigarette, welcher sie schmunzelnd entgegen nahm: ,,Und?" ,,Gift!", brachte Julian hervor und trank lieber gleich den Shot, welchen ihm Luca reichte.
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Unknown Friend
FanfictionFuck fake friends, we don't need'em only thing they're good for is leaving... Julian hatte die Nase voll. Er wollte einfach nicht mehr nur lediglich für andere interessant sein weil er berühmt war, sondern weil er er selbst war. In der Hoffnung end...