40. Kapitel

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Julian fuhr sich verschlafen durchs Gesicht, das gestern war, wohl schon wieder mal absolut zu viel für ihn gewesen. Sein Schädel hämmerte und er brauchte eine ganze Weile, bis er sich endlich wieder einigermaßen gefangen hatte. Er öffnete die Augen ein Stück weiter und erschrak, als er sich doch tatsächlich auf Lucas nackter Brust und in dessen Armen liegend wieder fand. Automatisch schoss ihm mal wieder die übliche Röte ins Gesicht, hatte er irgendetwas verpasst? Er hatte sich doch nicht etwa in seinem gestrigen Zustand an seinen Mittbewohner rangeschmissen, hatte ihn geküsst oder war anders aufdringlich geworden? Unsicher betrachtete er Luca, dieser schien, egal was gestern passiert war ja zumindest nicht völlig verstört und abgestoßen zu sein, zumal Julian das Gefühl zutiefst genoss ihm so nah zu sein und in seinen Armen liegen zu können. Aber wie es nun genau dazu gekommen war, wusste Julian nun wirklich nicht und wollte er es überhaupt wissen? Hauptsache vor seinen Brüdern hatte er sich nicht irgendwie verquatscht...
Luca atmete tief durch und vergrub seinen Kopf im Kopfkissen, ehe er ihn brummend wieder erhob und leicht blinzelte: ,,Hey!" Seine Stimme klang ziemlich rau, verschlafen und verdammt sexy, Julian bekam eine leichte Gänsehaut. ,,Ähm... Hey...!", Julian lächelte etwas verlegen, noch immer hatte Luca die Arme um ihn geschlungen. ,,Du bist ziemlich anhänglich, wenn du besoffen bist, weißt du das eigentlich?", Luca schmunzelte leicht, nahm seinen Hand von seiner Seite und fuhr sich damit durch die Haare. Julians Wangen färbten sich etwas tiefer rot: ,,Echt so schlimm?" ,,Es war noch erträglich!", Luca schmunzelte leicht: ,,Und du verträgst auch echt ziemlich wenig, oder?" Julian nickte verlegen: ,,Hab ich noch nie wirklich gut, deshalb stehe ich auch nicht wirklich so auf diese Mannschaftsabende... Jeder trinkt so mega viel und ich komm schon nach drei Flaschen Bier nicht mehr allein nach Hause...", er lachte leise. Luca tat es ihm gleich: ,,Dann ist es ja ein Wunder, das du gestern überhaupt überlebt hast!", er schmunzelte leicht und richtete sich etwas auf. Julian beobachtete ihn und merkte erst das er noch an ihm klebte, als er durch Lucas aufsetzen von dessen Körper rutschte. ,,Du kannst mich jetzt übrigens auch ruhig loslassen!", er schmunzelte leicht und Julian tat es dann auch verlegen. ,,Ich geh dann mal ins Bad nh!", Luca stand auf und tat dies dann auch. Ohne es wirklich zu merken, hatte sich Julians Körper ziemlich offensichtlich angetan von dieser körperlichen Nähe zueinander gezeigt, dies konnte auch Luca unmöglich nicht aufgefallen sein. Mit völlig rotem Gesicht zog sich Julian etwas mehr an und verzog sich dann schnell in ein anderes Badezimmer des Hauses.
,,Guten Morgen, mein Schatz!", Julians Mutter lächelte ihren ältesten Sohn sanft an und zog ihn erstmal in ihre Arme. ,,Guten Morgen, Mama!", Julian lächelte leicht und erwiderte die Umarmung sanft, vermutlich war er derjenige seiner Brüder, der noch so ziemlich am anhänglichsten war. ,,Hast du denn gut geschlafen, mein Kleiner?", wollte seine Mutter wissen und deckte weiter den Tisch, Julian nickte leicht. ,,Und ihr habt gestern auch nicht zu viel getrunken, ja?", wollte sie wissen und schielte wieder zu ihrem Sohn herüber. ,,Ich glaube nicht...", meinte Julian und fuhr sich durch die Haare. ,,Ach so!", seine Mutter sah wissend zu ihm herüber: ,,Wo die Kopfschmerztablette sind, weißt du ja sicher noch oder?" Julian nickte: ,,Danke Mama, ich geh mir dann mal eben eine holen!" ,,Mach das, mein Kleiner! Aber könntest du auf dem Weg vielleicht noch bei Jascha und Jannis vorbei gucken, ob die noch leben? Und wo ist denn überhaupt dein Freund?" ,,Öhm ich denke der macht sich grade fertig, aber klar, kann ich machen!", Julian lächelte und machte sich dann wieder auf den Weg nach oben, wo er dann zuerst im Badezimmer verschwand. Es war ja wahrscheinlich auch sinnvoller, wenn er sich selbst seine Tabletten holte, bevor die Beiden auch noch ins Bad gestürmt kamen.
Allerdings hatte Julian dabei völlig vergessen, dass Luca ja vielleicht doch noch nicht im Bad fertig war, was er dann jedoch umso deutlicher zu spüren bekam, als er hart mit diesem zusammenstieß. Julian geriet ins Stolpern, strauchelte ein Stück rückwärts, bis Luca ihn zu fassen bekam und wieder aufrichtete. ,,Ähm sorry, das war keine Absicht, ich dachte du wärest hier schon fertig!", meinte Julian und fuhr sich leicht verlegen durch die Haare, Luca hatte sich seine ganz offensichtlich gerade gewaschen. ,,Schon gut!", er schmunzelte leicht: ,,Du magst es echt in mich reinzurennen, oder?" ,,Ich weiß auch nicht so wirklich, wie mir das immer passiert!", meinte Julian verlegen lächelnd und reichte Luca ein Handtuch, welcher sich daraufhin erstmal die Haare trocken rubbelte. ,,Meine Mutter hat übrigens schon das Essen fertig... nh Tablette brauchst du wahrscheinlich nicht, oder?", meinte Julian und schnappte sich vorsichtshalber schon mal zwei Tabletten für seine Brüder mit. ,,Nop, danke! Ich zieh mich eben an und dann komm ich runter!", Luca lächelte und verschwand dann wieder in Julians Schlafzimmer um mal mit etwas mehr als nur in seinen Boxern durch das Haus seiner Gastgeber zu wandern.
Julian schluckte seine Tablette und machte sich dann erstmal auf den Weg zu den Zimmern seiner Brüder, zunächst klopfte er bei Jannis, welcher ihm auch gleich, wenn auch noch ziemlich verschlafen antwortete. ,,Alles gut bei dir?", Julian steckte den Kopf zur Tür rein und sein Bruder schüttelte leicht seinen Kopf. Natürlich vertrug weder er noch sonst irgendein Familienmitglied sonderlich viel an Alkohol, war wohl eine Familienkrankheit oder so. Selbst wenn es am Abend noch nicht ganz so schlimm war, am nächsten Morgen war ein Kater Garantie. Julian reichte ihm schmunzelnd eine Tablette und sah dann nach seinem jüngsten Bruder, den er dann seufzend erstmal Baden gehen konnte.

Unknown FriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt