41. Kapitel

298 30 1
                                    

,,Was wird denn das bitte, wenn es fertig ist?", schmunzelnd lehnte sich Luca in die Tür und sah zu Julian herüber, der seinen Bruder badete. ,,Frag einfach nicht... ist unsere Familienkrankheit..." Julian seufzte leise: ,,Lass das ja meine Mom nicht mitkriegen..., die bringt uns sonst noch um!" Luca nickte schmunzelnd und machte sich dann wieder auf den Weg runter zum Essen. ,,Guten Morgen, Luca. Wo ist denn Juli jetzt hin?", wollte Julians Mutter auch gleich wissen und sah ihn erstmal überrascht an, mehr als einer wollte hier anscheinend nicht gleichzeitig erscheinen. ,,Morgen..., öhm keinen Plan, ich glaub der wollte die anderen wecken und hat sie nicht aus dem Bett gekriegt!", Luca setzte sich schon mal. ,,Oh, soll ich wohl mal nachschauen gehen?", wollte sie wissen, vermutlich selbst bereits ahnend, dass der Alkohol bei ihren Söhnen nicht unbedingt bestens angekommen war. ,,Ne, ich glaube Juli hat das schon im Griff, ist ja alt genug!", er schmunzelte und kraulte Askan hinter den Ohren, welcher seinen Kopf auf seinen Schenkel ablegte. ,,Na gut, da hast du vermutlich recht!", sie seufzte leicht und sah zu ihrem bereits fertig gekochten Essen: ,,Willst du schon mal anfangen, bis wir hier mal alle an einem Tisch sitzen dauert es wahrscheinlich noch ein bisschen!" ,,Ähm klar!", Luca lächelte leicht. ,,Viel oder wenig?", Julians Mutter griff sich einen Teller. ,,Ruhig viel!", er schmunzelte leicht und nahm dann dankend den Teller entgegen. ,,Lass es dir schmecken!", sie lächelte und setzte sich mit einem eigenen Teller zu ihm.
,,Also ihr zwei habt euch durch den Verein kennengelernt?", wollte sie nach einer Weile wissen, als noch immer keiner ihrer Söhne oder wenigstens ihr Mann beim Essen erschienen war. ,,Jap!", Luca schob sich eine Gabel in den Mund: ,,Schmeckt übrigens echt gut, Frau Brandt!" ,,Heike!", sie lächelte: ,,Du kannst mich ruhig Heike nenne. Das freut mich, mein Lieber! Und wie war das dann so?" ,,Das Kennenlernen?", er sah zu ihr rüber, sie nickte interessiert: ,,Also ja, wir sind irgendwie ineinander rein gerappelt und dann kam er mit nem dummen Spruch, gut er war nicht so dumm, aber da hatte ich halt einfach keinen Bock drauf und ja, deshalb haben wir uns dann erstmal nicht so wirklich gut verstanden!" Sie sah ihn weiterhin interessiert an: ,,Und wie kam es dann dazu, dass ihr euch plötzlich so gut verstanden habt?" ,,Ähm also ja, ich hatte so ein paar familiäre Probleme und deshalb wollte er dann erstmal vorübergehend Askan bei sich aufnehmen und als ich dann mal genauer mit ihm darüber gesprochen habe, meinte er dann, dass er mich auch ganz bei sich aufnehmen könnte, bis wir alles geklärt haben. Das war natürlich mega lieb und deshalb haben wir dann auch alles vergessen, was vorher so war und jo, jetzt wohne ich ja erstmal bei ihm!", erklärte Luca, der fest hoffte, dass sie nicht von ihm dachte das er irgendein Schmarotzer sei.
,,Verstehe, unser Juli hat immer ein sehr großes Herz, manchmal auch ein zu großes...", sie lächelte leicht und beobachtete ihn dabei genau: ,,Und wie ist das jetzt so zwischen euch? Also ist das einfach eine ganz normale Freundschaft oder... naja....?" Luca sah sie etwas verwirrt an, dass ihr Gespräch in so eine Richtung abdriften würde, damit hatte er zugegebenermaßen nicht wirklich gerechnet. ,,Wir sind ganz normale Freunde?", er sah sie etwas unsicher an, über irgendetwas anderes hatte er sich auch noch überhaupt keine Gedanken gemacht. Warum auch, es hatte ja bis jetzt auch noch keinen Anlass dazu gegeben, hatte er zumindest gedacht. Julians Mutter nickte leicht: ,,Er mag dich sehr und ich wüsste gerne wie!" Luca zuckte etwas überfordert mit den Schultern: ,,Er ist doch aber nicht schwul und hat nh Freundin!" ,,Da hast du auch wieder recht!", sie nickte leicht und gab sich damit dann auch erstmal zufrieden, während Luca erst einmal alles zu überdenken begann. Diese Anhänglichkeit, wenn er besoffen war, und diese ständige Verlegenheit erschienen ihm dann doch etwas fragwürdig. War er einfach verdammt blind gewesen? Aber eigentlich verhielt sich Julian doch bei jedem in etwa so und die meisten schmissen sich, wenn sie betrunken waren doch in die Arme des erstbesten, nur weil Juli das nun auch tat, hieß es ja nicht gleich dass er schwul sein musste... Und außerdem war da ja auch noch dessen Freundin, die er jetzt zwar noch nicht wirklich gesehen hatte, aber die Julian sich vermutlich auch nicht einfach so aus dem Hut gezaubert hatte, das würde schließlich so gar nicht zu ihm passen.
,,Morgen...!", Jannis ließ sich gähnend auf einen freien Platz am Mittagstisch sinken. ,,Guten Morgen, wo ist denn der Rest?", sie sah ihn verwirrt an, wo ihr Mann abgeblieben war, konnte sie sich nun wirklich nicht erklären. ,,Kommen sicher gleich!", Jannis lehnte sich zurück und ließ sich von seiner Mutter einen voll beladenen Teller reichen. Und tatsächlich erschien ihr Vater auch schon kurz nach Jannis: ,,Tut mir leid, ich war mit den Hunden draußen und auf einmal war Askan weg!", er sah verwirrt zu Luca, welcher Askan nach wie vor brav neben sich sitzen hatte. ,,Na das gibts ja nicht, ich dachte echt ich hätte ihn verloren und hab ihn ewig gesucht!", erleichtert setzte er sich zu ihnen an den Tisch und nahm ebenfalls seinen Teller entgegen. ,,Ja, das passiert ihm schon mal, meint er aber auch nicht böse!", Luca lächelte leicht verlegen, tatsächlich machte sich Askan schnell mal aus eigenem Antrieb auf den Weg seinen Besitzer wieder zu finden, wenn ihm das Spazierengehen mit Fremden etwas suspekt vorkam. ,,Morgen!", Jascha betrat etwas blass und gefolgt von Julian das Esszimmer und setzte sich an den Tisch. ,,Guten Morgen!", seine Mutter legte ihm eine Hand an die Stirn und verdrehte leicht die Augen: ,,Wie schön, dass wir jetzt endlich mal alle wieder zusammen sind!"

Unknown FriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt