36. Kapitel

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,,Juli!", überglücklich schlang Julians Mutter die Arme um ihren Sohn und zog ihn fest an ihre Brust, ehe sie ihn auch erstmal gründlich durch knuddelte: ,,Ich hab dich so sehr vermisst, mein Kleiner!" ,,Ich dich auch Mama!", Julian erwiderte die Umarmung lächelnd, natürlich hatte auch er seine Mutter sehr vermisst. ,,Bist du gewachsen?", seine Mutter löste sich etwas und beäugte ihren Ältesten gründlich und sah schließlich zu Luca herüber, als Julian dies lachend verneinte: ,,Und du bist nochmal?" ,,Luca, freut mich Sie kennen zu lernen, Frau Brandt!", Luca lächelte, trat einen Schritt näher an sie heran und schüttelte ihre Hand. ,,Freut mich auch sehr, Luca, du darfst mich gerne Heike nennen!", sie lächelte und umarmte ihn kurz, was Luca ziemlich zu überraschen schien. ,,Ihr könnt gleich ins Esszimmer gehen, der Tisch ist schon gedeckt und die anderen müssten dort auch auf euch warten!", sie lächelte und schloss die Tür hinter den beiden.
Julian zog sich Schuhe und Jacke aus und lächelte Luca leicht zu, der daraufhin dasselbe tat und ihm schließlich in Richtung Esszimmer folgte. ,,Da bist du ja endlich!", Jannis zog seinen Bruder in die Arme und klopfte ihm leicht auf die Schulter. Julian lachte leise und erwiderte erst seine Umarmung und dann die seines jüngsten Bruders und seines Vaters, während sich Jannis Aufmerksamkeit bereits auf Luca richtete und ihn zunächst gründlich musterte. ,,Na wer bist du denn?", auch sein Vater schien neugierig zu sein, wer nun dieser junge Mann war, den sein Sohn ihnen da mitgebracht hatte. ,,Das ist Luca, mein Freund!", Julian lächelte leicht, der männliche Rest der Familie sah erst skeptisch zu Luca und dann wieder zu Julian, welchem langsam die Röte ins Gesicht schoss, hatte er das grad wirklich gesagt? ,,Julian hat Luca bei sich aufgenommen, weil dessen derzeitige Familiensituation nicht ganz so optimal ist!", Heike stellte das Essen auf den Tisch. ,,Dein Mitbewohner?", wollte Jascha wissen und schien fast schon aufzuatmen. ,,Ja, aber auch noch nicht so lange. Wir kennen uns vom Training und er wollte ursprünglich wollte er auch nur Askan für eine Zeit lang bei sich aufnehmen und ja, irgendwie kam es dann etwas anders!", meinte Luca und reichte den drei erstmal die Hand. ,,Boar schock mich doch nicht so, ich dachte schon du wärest schwul!", Jannis lachte leise und schüttelte Lucas Hand. Die rote Farbe wich Julian jetzt erst recht nicht mehr aus dem Gesicht. Also war seine Familie für ein Outing wohl doch nicht so ganz bereit und offen, wie er dachte...
,,Wie alt bist du eigentlich? So alt wie Juli?", wollte Jascha wissen, während er sich anschließend auf seinen Platz plumpsen ließ. ,,Ich bin 17!", Luca schmunzelte leicht, tatsächlich sah er durch seine körperliche Reife schon ein ganzes Stück älter aus. ,,Uf, du siehst voll so aus wie so 20 oder so!", er lachte leise: ,,Aber ist doch geil, dann sind wir fast gleich alt!" Luca schmunzelte leicht und Julian machte sich bereits Gedanken, was hier wohl sonst noch alles so gefragt werden würde und tatsächlich sollte er mit seinem schlechten Gefühl mal wieder recht haben. ,,Wie siehts bei dir eigentlich so beziehungstechnisch aus? Hast du endlich die Richtige gefunden?", Jannis grinste seinen Bruder breit an, Julian verschluckte sich etwas an seinem Stück Fleisch. ,,Also so weit, wie ich das mitgekriegt habe, hat er seit kurzem nh Freundin!", meinte Luca und schob sich die nächste Gabel in den Mund: ,,Schmeckt übrigens echt geil!" Julians Mutter beäugte den Jüngeren genau, es freute sie natürlich immer, wenn es ihren Gästen schmeckte, aber ein paar etwas bessere Tischmanieren sah sie dann doch schon ganz gerne. ,,Uh, wer ist es denn?", wollte Jannis grinsend wissen und weckte damit auch wieder die Aufmerksamkeit seiner Mutter. ,,Ähm ja...", Julians Gesicht verfärbte sich mal wieder hoch rot: ,,Ähm sie heißt Michelle..." Verdammt das war ja mal wieder absolut klar gewesen. Jedes Mal, wenn er seine Familie besuchte, wurde er von seinen Eltern und Geschwistern nach seinem Beziehungsleben ausgefragt und immerhin hatte er bis jetzt auch immer wieder ehrlich mit Nein antworten können, aber nun ging das ja nicht mehr. Er konnte ja schlecht vor seinem neuen Mitbewohner behaupten er sei in einer Beziehung und dann plötzlich in Anwesenheit seiner Familie alles wieder abstreiten. Aber gut, wenn er Michelle richtig einschätzt, würde sie ihm ganz bestimmt mit seiner kleinen Notlüge helfen oder es ihm zumindest nicht allzu böse nehmen.
,,Hast du ein Bild, zeig mal her!", wollte Jascha auch gleich wissen. ,,Warum sagst du uns denn nicht gleich was davon?", wollte nun auch seine Mutter wissen und nahm ihm gleich das Handy ab, als er das erste Bild von ihr auf Insta gefunden hatte. ,,Naja also... wir sind noch nicht ganz so lange zusammen und... naja, ich wollte nicht, dass ihr euch da schon so viele Gedanken drum macht... also es ist halt echt noch voll am Anfang und so...", druckste Julian herum, während sich seine ganze Familie daran machte, Michelle auf Instagram zu folgen und ihm erst dann sein Handy wieder gab, nachdem sie sämtliche Bilder des Profils genaustens begutachtet hatten. ,,Wann macht ihr es offiziell?", hakte Jannis neugierig nach: ,,Gut sieht sie ja aus!" ,,Ich hab nicht vor es so schnell zu veröffentlichen... wie gesagt wir sind noch nicht so lange zusammen und außerdem will ich mir da echt ganz sicher sein...", er seufzte leise, wenn es um sein Beziehungsleben ging, war wirklich niemand so zimperlich wie er selbst. ,,Wann lernen wir sie denn endlich mal kennen?", wollte sein Vater nun auch noch wissen, irgendwie war ihm das alles gerade schon wieder etwas zu viel. ,,Also ich mein ich hab sie ja gesehen, sie ist echt nett und so, aber ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass sie es gerne lieber etwas langsamer angehen lassen würde und nicht gleich damit in die Öffentlichkeit springt!", versuchte Luca Julians Eltern etwas zu beschwichtigen, nachdem er seinen voreiligen Fehler bemerkt hatte und zu bereuen begann, denn Julian schien das ganz offensichtlich etwas zu überrumpeln. ,,Na gut, aber kennenlernen möchte ich sie natürlich trotzdem bald!", meinte Julians Mutter und Julian nickte leicht zögerlich.

Unknown FriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt