Julians Nerven lagen mehr als nur blank, noch immer konnte er sich Lucas plötzlich so abstoßendes Verhalten absolut nicht erklären. Luca für seinen Teil ließ sich einfach nicht mehr sehen. In seinem Hotelzimmer war er nicht, er war nicht zu erreichen und auch sonst hatte ihn niemand irgendwo gesehen. Marco hatte gemeint sie sollen ihm Zeit lassen, vielleicht war er ja zerrissen und musste sich erstmal über die Veränderungen oder sich selbst klar werden. Er war ja schließlich auch noch recht jung und vielleicht war das alles auf einmal wirklich etwas zu viel für ihn gewesen. Was auch immer in ihm vorging, Julian wusste es nicht, aber das was er sich so ausmalte, war alles andere als positiv und Hoffnung weckend.
Die Trainingseinheiten absolvierte er irgendwie, nicht wirklich konzentriert und nicht wirklich bei der Sache, was natürlich auch seinem Trainer nicht lange verborgen blieb. ,,Julian, wenn ihr private Probleme habt... du und Luca, dann lasst das bitte aus dem Sport raus, ja! Ich brauche konzentrierte Spieler, die das Trainingslager nutzen um zu Höchstformen aufzulaufen. Das du so abwesend bist und Luca einfach mal verschwindet geht gar nicht und ich sehe das auch absolut nicht ein!", meinte Favre, als er Julian nach dem Training zu sich bestellte: ,,Verstehst du mich?" Julian nickte geisesabwesend, er hatte nicht zugehört, konnte sich aber durchaus denken, was an ihm bemängelt wurde. ,,Sprich mit Luca und stellt das klar, aber so kann das hier wirklich nicht weiter gehen!", er seufzte und ließ Julian nicht aus den Augen: ,,Ich mag dich wirklich sehr, Julian, aber so geht das einfach nicht. Ihr seid beide wirklich tolle Spieler mit einem sehr großen Potential, aber ihr könnt nicht das ganze Theam unter euren privaten Problemen leiden lassen!" Julian nickte wieder, wo war Luca denn bloß hin, war ihm vielleicht sogar etwas zugestoßen? War er entführt worden? ,,Und deshalb will ich euch beide auch heute Abend in meinem Büro sehen, ist das klar? Julian?!", Julian schreckte aus seinen Gedanken hoch und sah ihn, überhaupt nicht zur Freude seines Trainers. ,,Siehst du, genau das meine ich!", er schüttelte verärgert den Kopf: ,,Ich sehe dich und Luca heute Abend in meinem Büro, sonst brechen wir das Ganze hier ab und ich schick euch nach Hause, das ist ja echt absolut unmöglich!" ,,Aber... ich weiß doch gar nicht wo Luca hin ist!", meinte Julian, nach Hause geschickt zu werden, wäre mit Abstand das schlimmste, was ihm je passiert wäre. ,,Dann haben wir ja was gemeinsam!", Favre schüttelte den Kopf und verließ den Trainingsplatz, ungläubig starrte ihm Julian hinterher. Wenn er ihn richtig verstanden hatte, dann sollte er nun so schnell wie möglich Luca ausfindig machen und alles klar stelen. Gut nur, das er absolut keine Ahnung hatte, wo er verdammt nochmal überhaupt nach Luca suchen sollte. Wenn dieser nur wollte, konnte er ja absolut überall hin verschwunden sein.
Nach einer Weile des überlegens entschied Julian erst nochmal zu versuchen, den Jüngern anzurufen, natürlich jedoch ohne Erfolg. Anschließend beschloss er die Strände abzugehen, schließlich war auch er dorthin geflohen, als er in einer misslichen Lage gewesen war, aber auch hier war von Luca absolut keine Spur. Julian schländerte durch die Stadt, sah in den verschiedensten Bars und Läden nach ihm und fand auch hier absolut nichts. Er hatte bestimmt schon dutzende Male versucht Luca zu erreichen, als er sich letztlich geschlagen gab und sich auf den Weg zurück zum Hotel machte. Auch einige der anderen, wie Marco, Mario, Roman, Lu, Mats und Co, hatten ihm versucht suchen zu helfen, waren aber ähnlich erfolglos geblieben. Wenn Luca nicht gefunden werrden wollte, dann grenzte es wohl auch ans unmögliche ihn zu finden und ganz offensichtlich wollte er nunmal nicht gefunden werden. ,,Er versucht bestimmt gerade einen klaren Kopf zu bekommen und kommt bald wieder!", meinte Mats versucht optimistisch, schaffte es jedoch nicht wirklich den Blonden davon zu überzeugen. ,,Bald geht nicht, bald ist furchtbar! Wir müssen in zwei Stunden wieder bei Favre sein und alles geklärt haben, sonst schickt er uns nach Hause!", meinte Julian verzweifelt, der vor Stress und Aufregung mal wieder ein hoch rotes Gesicht hatte. ,,Er schickt euch echt nach Hause?", wollte Lukasz wissen und Julian nickte leicht. ,,Er hat es zumindest so gesagt und naja, er war auch nicht wirklich in bester Laune!", im lief Schweiß die Stirn runter. ,,Das ist alles meine Schuld... hätte ich doch einfach gar nichts gesagt...!", Mario war den Tränen nahe, er machte sich schreckliche Vorwürfe. ,,Nein Mario, es hat niemand Schuld, es ist einfach alles unglücklich gelaufen!", versuchte Marco die Situation zu beruhigen: ,,Ich geh jetzt erstmal zu Favre und sag ihm was los ist, vielleicht hört er mir ja mehr zu und ich glaub auch nicht, dass er euch nach Hause schickt! Versucht euch erstmal irgendwie zu beruhigen und dann sehen wir weiter und warten ab, Luca kommt garantiert wieder und dann klärt sich alles!" Marcos Worte taten gut, beruhigten Julian nur leider immer noch nicht vollstens, dennoch blieb ihm vorerst nichts anderes übrig um sich darauf einzulassen.
Er stellte sich unter die klate Dusche, zog sich um, versuchte nocheinmal Luca zu erreichen und setzte sich dann wieder mit den anderen zusammen, um auf Marco zu warten. ,,Ihr bleibt hier und wenn Luca sich nicht meldet schalten wir die Polizei ein!", seufzte Marco: ,,Er ist siebzehn und kann nicht einfach so verschwinden! Favre hat Angst das die Medien Wind davon kriegen oder das ihm was passiert ist, wir können uns keine negativen Schlagzeilen erlauben!" ,,Er ist noch jung, das ist ganz normal das man da mal irgendwie überreagiert, ist es denn wirklich nötig die Polizei einzuschalten?", wollte Mario unsicher wissen. ,,Wir wissen nicht wo er ist, wie er weg gekommen ist und ob er vor hat wieder zu kommen, wenn ihm was passiert, dann gibt es hier ein absolutes Theater und glaub mir es ist immer besser einmal zu viel die Polizei zu informieren als zu wenig. Die haben ihre eigenen Experten und wissen am besten, was wir tuen sollen und wie gesagt er ist noch nicht volljährig und naja, das Sorgerecht hat ja momentan auch noch Julian!", meinte Marco. Um Gottes Willen, das Sorgerecht hatte Julian in der ganzen Aufregung völlig vergessen.

DU LIEST GERADE
Unknown Friend
FanfictionFuck fake friends, we don't need'em only thing they're good for is leaving... Julian hatte die Nase voll. Er wollte einfach nicht mehr nur lediglich für andere interessant sein weil er berühmt war, sondern weil er er selbst war. In der Hoffnung end...