,,Wie lange wollt ihr eigentlich noch bleiben?", wollte Julians Mutter wissen, während ihr ältester Sohn ihr beim Abräumen half. ,,Ähm ich hab überlegt so gegen Abend, wenn das okay ist!", meinte Julian, für ihn war es wirklich selbstverständlich seiner Mutter nach Möglichkeit unter die Arme zu greifen, aber aus Gewohnheit wusste er auch längst, dass ihr beim Abwasch meistens die interessantesten Gesprächsthemen einfielen. Meistens waren diese Gesprächsthemen dann auch die unangenehmsten, die einem überhaupt einfallen konnten... so von Mutter zu Sohn... ,,Jap, das passt schon! Du weißt doch, dass du hier immer willkommen bist, solange du willst, mein Großer!", seine Mutter lächelte und sah ihn mit diesem einen, ganz bestimmten Blick fest von der Seite an. ,,Danke Mama!", er lächelte leicht verunsichert, legte den Lappen beiseite und bewegte sich etwas in Richtung der Tür: ,,Also ich geh dann mal gucken, dass Jascha mit Luca keine..." ,,Du gehst nirgendwo hin, mein Lieber!", meinte seine Mutter und natürlich war Widerstand zwecklos, aber demonstrierend verschloss sie zusätzlich auch noch die Tür, na ganz toll...
,,Mama bitte...", Julian seufzte leise: ,,Ich bin jetzt 23 und ja ich weiß wie man verhütet und ich kann auch..." ,,Du magst ihn, oder?", seine Mutter sah ihren Ältesten scharf an, die ersten Millisekunden nach diesen Worten genügten ihr schon aus, was Julian natürlich auch nur zu genau wusste, er nickte leicht. ,,Weiß er es? Hast du des ihm gesagt? Es ihm mal irgendwie angedeutet?", hakte sie weiter nach und schien recht gefasst darüber zu sein. Julian schüttelte leicht den Kopf und seufzte leise, seiner Mutter blieb aber auch einfach nichts verborgen. Sie seufzte ebenfalls: ,,Er hat keine Ahnung... das weißt du ja hoffentlich, oder?" ,,Ja ich weiß...", wieder seufzte Julian: ,,Aber was soll ich denn machen? Wenn ich es ihm sage, dann ist er bestimmt ganz schnell weg... findet mich ekelig... oder gruselig... und will wahrscheinlich auch nie wieder was mit mir zu tun haben... und was wenn er es wem sagt, dem Team oder der Presse oder..." ,,Jetzt dreh doch nicht gleich durch!", seine Mutter verdrehte leicht die Augen: ,,Du hast ihm doch auch insoweit vertraut, dass du ihn bei dir wohnen lässt, obwohl wohl du ihn noch nicht so sonderlich lange kennst, warum also sollte er dich plötzlich an irgendjemanden verraten? Ich meine es ist ja nichts Verbotenes, etwas anders orientiert zu sein als vielleicht die meisten Anderen und gerade ihr Fußballspieler sollten das doch wissen oder etwa nicht?" Sie sah ihn fest an, was ihn leicht verunsicherte: ,,Was meinst du denn damit?" Sie zog leicht die Augenbrauen hoch: ,,Dein Ernst? Also von euch angelt doch mindestens die Hälfte am anderen Ufer! Aber drüber sprechen tut keiner." Julian sah sie überrascht an: ,,Meinst du ganz echt? Also ich hab das schon mal so vermutet, aber naja, ich hab mich auch nicht getraut zu fragen...", er seufzte leise.
,,Beobachte Luca erstmal eine Weile, noch ist er ja eh noch nicht alt genug um, falls er denn nun doch vielleicht an dir interessiert ist, mit dir was anzufangen zu können. Und horch dich doch einfach mal bei deinen Kollegen um, vielleicht kann dir da ja jemand helfen!", sie legte ihm aufmunternd lächelnd eine Hand auf die Schulter. ,,Danke Mama!", Julian lächelte leicht, wenn auch nicht weniger verunsichert: ,,Aber du sagst es niemandem, oder? Ich meine die anderen sind ja jetzt nicht so unbedingt so... positiv eingestellt, weißt du...", druckste Julian herum. ,,Keine Sorge, mein Großer! Das überlasse ich ganz dir!", sie lächelte leicht. ,,Also Juli eins muss ich dir lassen, ich wusste nicht, dass du so entspannt geworden bist!", Jascha betrat grinsend die Küche und schnappte sich eine Flasche Cola aus dem Kühlschrank. ,,Was meinst du?", irritiert sah Julian seinen Bruder an, der wie er ihn kannte, selbst wenn er sich um selben Raum wie sie aufgehalten hätte nichts von ihrer Unterhaltung mitbekommen hätte. ,,Naja, dass du ihn einfach so machen lässt!", Jascha grinste, nahm einen Schluck und setzte sich auf die Küchenzeile, welche er auch schnell wieder verließ, als er den strengen Blick seiner Mutter sah. ,,Was machen lasse?", irritiert sah Julian zu Luca der ebenfalls die Küche betrat und Jascha böse ansah. ,,Na dass hier!", Jascha zog grinsend ein Tütchen hervor und augenblicklich drehten sich sowohl Julian als auch dessen Mutter entsetzt zu Luca um. ,,Juli... ich kann das Erklären...", Luca wirkte ganz und gar nicht begeistert. ,,Ist das dein scheiß Ernst? Ich hab echt besseres von dir gedacht...", Julian schnaubte, verschwand wütend aus der Küche und machte sich auf den Weg zu seinem Auto. ,,Ganz toll echt!", die Mutter nahm ihrem Jüngsten das Tütchen weg und sah dann wieder Luca wütend an: ,,Du, raus hier!" Sie wand sich wieder an ihren Sohn: ,,Und du gehst gefälligst hoch auf dein Zimmer, morgen darfst du wieder runterkommen!", damit verschwand auch sie aus der Küche.
Julian würdigte Luca keines Blickes, als dieser still zu ihm ins Auto stieg, startete den Motor und machte sich dann gleich daran loszufahren. ,,Juli es tut mir echt leid...", meinte Luca kleinlaut. ,,Spar es dir einfach okay! So nen scheiß zu machen ist die eine Sache... und es dann auch noch so dämlich vor meinem Bruder zuzugeben und es erstmal durch meine ganze Familie wandern zu lassen ist eine verdammt noch mal ganz andere!", Julian kochte innerlich, sowas ging wirklich gar nicht. ,,Ich hab es ihm nicht gesagt, er war an meinen Sachen, als...", versuchte sich Luca zu verteidigen. ,,Luca sei einfach leise okay, ich will echt nichts hören!", Julian schnaubte und drückte aufs Gas, er hielt es nicht aus jetzt mit ihm in einem Auto sitzen zu müssen. ,,Julian ich...", setzte Luca verzweifelt erneut an, doch Julian unterbrach ihn gleich. ,,Ich hab gesagt du sollst dein Maul halten okay!", er zischte und stellte demonstrativ die Musik auf an und laut. So kannte man Julian nun wirklich nicht, Grund genug dafür das Luca es auch nicht weiter versuchte.
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Unknown Friend
FanfictionFuck fake friends, we don't need'em only thing they're good for is leaving... Julian hatte die Nase voll. Er wollte einfach nicht mehr nur lediglich für andere interessant sein weil er berühmt war, sondern weil er er selbst war. In der Hoffnung end...