66. Kapitel

256 25 1
                                    

EWntgegen ihrer Erwartungen war die kleine Trainingseinheit nach dem Essen tatsächlich recht entspannt und dauerte auch nicht wirklich lange, was den Jungs natürlich sehr in die Karten spielte. Trotz Favres Predigt über Disziplin und nicht zu tollerierende Saufexzesse, die sich vor allem Julian sehr zu Herzen nahm, obwohl er wohl am wenigsten von diesen Worten betroffen war, ließen sich die Anderen keineswegs in ihren fest gesetzten Plänen verunsichern. Favres Versprechen auf unangekündigte Zimmerkontrollen macht Julian dennoch etwas Hoffnung darauf, dass sich die anderen zumindest etwas zusammen nahmen und sich nicht völlig dem Alkoholrauch hingaben. Er war absolut jemand der sich von diesen Ansprachen betroffen sah und war auch der, der sich am meisten durch sie verunsichern ließ, geschweigedenn der, der auch am meisten mit der Gruppe litt, wenn dann wirklich mal etwas war. ,,Julchen, wir haben Abends freien Ausgang, die können uns nen Scheiß, wir dürfen uns einfach nur nicht besoffen erwischen lassen, das ist schon alles!", Marco klopfte dem Blonden auf die Schulter. ,,Aber er hat doch extra gesagt, dass wir nichts trinken sollen!", meinte Julian, der sich schon wieder weigerte mitzukommen, obwohl er sich vor Favres Worten tatsächlich dazu gewillt gezeigt hatte. ,,Das sagt jeder Trainer jedes mal und ich war noch nie in einem Trainingslager indem das irgendwen so sehr gejuckt hat wie dich!", er schmunzelte leicht: ,,Mach dich nicht immer so verrückt um alles, entspann dich, komm mit und trink dir ein bisschen. Es verlangt ja niemand von dir, dass du völlig übertreiben musst, aber ein bisschen bringt dich wirklich nicht um und außerdem näher an deinen Loiver heran!" Der ältere zog sich schmunzelnd um, während Julian sich schwerfällig vom Bett erhob. ,,Er ist nicht mein Lover!", nach wie vor etwas wiederwillig schlüpfte er in andere Klamotten und richtete seine Haare in eher vegeblichen Versuchen etwas. ,,Jaja, aber das wird er schon noch!", meinte Marco, schaltete das Licht im Zimmer auf und machte sich wenig später mit ihm auf den Weg nach draußen, wo sie auf die anderen warten. Tatsächlich erschienen alle, kein einziger wollte offenbar zurück bleiben, auch wenn einige angeblich nur die Gegend etwas erkunden wollten. Auch Luca war natürlich anwesend und schien bestens gestimmt zu sein, er sah echt schon wieder verdammt gut aus.
,,Krass das du auch dabei bist!", Luca schmunzelte, als er sich neben Julian daran machte den anderen zu folgen. ,,Nicht ganz freiwillig, aber immerhin!", Marco klopfte beiden im vorbeigehen auf die Schulter und bewegte sich dann zum Anfang der Gruppe. ,,Ich finds jedenfalls cool, hättest ja auch nicht einfach nur im Zimmer hocken können!", er grinste und Julian nickte lachend. Es hieß doch immer das Lachen und Lächeln attraktiv war, also vielleicht sollte er ja versuchen so zu punkten, wenn er sich schon so sicher war, dass ihm dies durch seine sonstige Erscheinung erst recht nicht gelang. Sie erreichten relativ schnell eine Bar, die auf allgemeines Gefallen stieß und Marco erklärte sich großzügig dazu bereit allen den ersten Drink zu spendieren.Julian konnte nicht anders, beäugte den Drink zunächst noch ein wenig komisch und stieß dann aber mit den anderen an und nahm den ersten Schluck. ,,Uhi!", entwich es ihm, er fechelte sich etwas Luft zu, auch Luca schien den Drink als ziemlich stark gemischt zu empfinden und das sollte mal was heißen. Während die anderen nach diesem Drink noch einige weitere bestellte, reichte dieser eine Julian schon völlig aus, sein Verstand fühlte sich benebelt an und auch sonst machte sich die Dosierung bei ihm bemerkbar. ,,Willst du echt nichts mehr?", Luca sah zu ihm: ,,Ich geb dir auch einen aus!" Julian war hin und her gerissen, zum einen wollte er keinen Drink von Luca ausgegeben bekommen und zum anderem wollte er ihm ein so liebes Angebot auch nicht ausschlagen. ,,Na gut, aber nichts ganz so wildes!", meinte Julian, Luca grinste zufrieden und kam wenigspäter mit zwei Gläsern wieder, er reichte dem Älteren das eine. ,,Und der ist auch wirklich nicht stark?", wollte Julian wissen und betrachtete den Drink mit einer eingeschweißten Skepsis. ,,Nein ist er nicht!", der Jüngere schmunzelte, ließ sein Glas kurz an Julians klingen und begann  dann zu trinken, Julian tat es ihm gleich. Der Drink schmeckte wirklich gut und beinhaltete auch deutlich weniger Prozent als der vorherige, aber die Kombination aus beiden setzte ihm dann doch schon wieder ordentlich zu. ,,Ist hier alles in Ordnung?", Mario setzte sich zu ihnen, Marco folgte sofort. ,,Ich glaub es war doch schon ein bisschen viel...", meinte Luca, während sein Blick Julians traf, welcher sich nicht mehr wirklich zu fokussieren schien. Der Älteste verpasste Luca einen leichten Klaps: ,,Gerade du solltest ihn doch gut genug kennen!", er versuchte vergeblich Julians Aufmerksamkeit für sich zu beansprochen, welche dieser jedoch nicht wirklich aufbringen konnte.
,,Mhm eigentlich hatten wir ja vor mit dem Taxi zurück zu fahren, aber was hältst du davon, wenn ihr einfach zurück lauft. Dann fängt sich Julian bestimmt wieder etwas bevor er im Hotel ankommt!", Łukasz gesellte sich zu ihnen und betrachtete Julian kritisch: ,,Es wird niemand glauben, dass er sich freiwillig in so einen Zustand begeben hat, mit ihm dürfen wir uns so echt nicht erwischen lassen. Luca nickte leicht und erhob sich dann von seinem Platz, Łukasz half ihm dabei Julian etwas in seine Gewalt zu bringen. ,,Schaffst du das wirklich allein oder soll ich mitkommen?", wollte der Ältere wissen. ,,Och das schafft der schon!", meinte Marco und klopfte ihm auf die Schulter, Luca nickte. ,,Wenn was ist ruf mich einfach an!", meinte Łukasz und verabschiedete die Beeiden dann auch, nicht ohne einen besorgten Blick. ,,Verkuppeln hin oder her, ist das echt eine gute Idee die beiden allein gehen zu lassen? Luca hat auch schon einiges getrunken...", wendete sich der Pole an Marco, der jedoch nur schmunzelnd abwinkte. ,,Der ist vielleicht gerade mal angetrunken, der vertägt echt unfassbar viel der Junge. Und außerdem kann es sicher nicht schaden, wenn sie noch ein bisschen näher zusammen wachsen, bevor wir Morgen noch einen drauf setzen!", erklärte Marco und auch Mario nickte, Łukasz gab sich schließlich geschlagen. Wahrscheinlich hatten sie recht.

Unknown FriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt