,,Ähm ja...", räusperte sich Julian nach einer Weile und fuhr sich durch die Haare, das Schweigen war ihm verdammt unangenehm, Jody sah zu ihm herüber, während sie Askans Kopf streichelte. ,,Willst du dich vielleicht setzten? Im Esszimmer haben wir Stühle und im Wohnzimmer ein Sofa!", erst im Nachhinein viel ihm auf, wie unsinnig die Worte schon wieder waren, die er da von sich gegeben hatte. Diese Situation hier hatte ihn doch tatsächlich ziemlich durcheinandergebracht und am liebsten wäre er Jody auch schon wieder losgeworden, aber was sollte er machen. ,,Wir können gerne ins Wohnzimmer gehen!", sie schmunzelte leicht und ließ sich dann von Julian dorthin begleiten. Er wollte nicht, dass Lucas Besuch hier alleine in seiner Wohnung herumschnüffelte und behielt sie dabei dann lieber im Auge. Er wusste zu wenig über sie, um sie hier allein zu lassen und er wusste ja auch nicht, auf welche Ideen sie so kommen konnte. Jody sah sich etwas im Wohnzimmer um und setzte sich schließlich aufs Sofa, wo sie zunächst einmal ihre Jacke auszog. Sie war anscheinend wirklich schon ziemlich reif für ihr Alter, was sie zumindest auch durch ihre Kleiderwahl unterstrich, wie Julian schnell feststellte, als sein Blick ihren Körper streifte.
,,Magst du vielleicht was trinken?", diese Frage kostete Julian wirklich einiges an Überwindung. Erstens wollte er sie hier nach wie vor nicht allein lassen, nicht mal für eine Minute und Zweitens wollte er auch nicht wirklich, dass sie sich hier willkommen und wohl fühlte und womöglich noch öfters vorbei kam um mit Luca wer weiß was zu treiben, sie nutzte ihn bestimmt auch nur aus... ,,Nein danken, ich trink ja später noch genug!", sie lachte leise, was so gar nicht Julians Humor war, geschweige denn dass er sich überhaupt freute, so etwas zu hören. ,,Also in eurem Alter hab ich noch nicht so viel getrunken!", meinte Julian, der nach wie vor mit leicht verschränkten Armen vor dem Sofa stand und sie nicht aus den Augen ließ. Sie lachte wieder leise: ,,Kann ich mir gut vorstellen!", Julian musste sich wirklich zusammenreißen. Gut er sah jetzt auch nicht wirklich direkt aus, wie der größte Draufgänger, Säufer, Aufreißer und wer weiß was, aber zumindest ein bisschen Alkoholkonsum konnte man ihm dann doch noch zutrauen oder nicht? Sie schwiegen sich wieder eine ganze Weile an, Julian weil er beleidigt war und sie, weil sie vermutlich sowieso nicht wusste, was sie mit ihm reden sollte oder weil er ihr einfach zu uncool war. Aber wenn Julian von Luca nicht alles an Informationen über ihn zusammen bekam, dann konnte er es ja wenigstens jetzt noch bei ihr probieren, dachte er sich.
,,Und ihr seid zusammen?", wollte Julian wissen und beobachtete sie genau, doch sie schüttelte zu seiner Überraschung den Kopf. ,,Nein?", entwich es Julian auch gleich überrascht und verwirrt zugleich. ,,Ne..., also ja, hatten mal was, aber jetzt sind wir eigentlich nur beste Freunde!", meinte sie und sah ihn mittlerweile genauso direkt an, wie er sie die ganze Zeit über. Was auch immer das jetzt wieder heißen sollte... Julian war nicht ganz so überzeugt davon, dass Luca solche weibliche Freunde, beziehungsweise gleich beste Freunde haben konnte, ohne dass da nicht doch noch irgendwas zwischen den beiden lief, aber das hier war schon mal besser als eine innige Liebesbeziehung. ,,Also hat er keine Freundin?", wollte Julian gespannt und zur Sicherheit wissen. ,,Ne, er ist nicht so wirklich der Typ für sowas, er hält sich da lieber alle Optionen offen!", sie zuckte leicht mit den Schultern und Julian war sich nicht wirklich sicher, wie er dies schon wieder finden sollte. Offen klang auf ihn zwar jetzt gar nicht so schlecht, aber wenn er sich nicht auf einen Partner festlegen konnte, war das jetzt auch nicht so wirklich produktiv für seine Vorstellung, dass sich zwischen ihnen überhaupt mal was Ernstes entwickeln könnte, ein Spaß für zwischendurch wollte er definitiv nicht sein. Julian musste diese Worte erst einmal auf sich wirken lassen, doch bevor er dazu kam weitere Fragen an Jody zu richten, hörte er Schritte auf der Treppe. ,,Hey!", Luca betrat grinsend den Raum, Jody sprang auf und hüpfte ihm grinsend in die Arme. ,,Lu!", grinsend schlang sie die Beine um seine Hüfte und die Arme um seinen Nacken, Julian setzte dieser Anblick wirklich zu. ,,Wir gehen dann mal hoch nh, danke fürs Babysitten!", Luca grinste, verschwand dann auch mit ihr nach oben und ließ einen wieder mal völlig sprachlosen Julian zurück. Von wegen da lief nichts!
Brummend stand Julian auf und machte sich auf den Weg in die Küche, um den Rest vom Mittagessen in den Kühlschrank zu stellen und zu spülen. Klar war Luca heiß und klar war das auch nicht nur ihm aufgefallen, aber musste er denn unbedingt so innig mit den Mädels sein? Wenn er schwul war, konnte er es ja seinetwegen sein, aber nicht so... ohne Sex und knutschen und sonst was, einfach nur befreundet. Die Wände des Hauses waren eigentlich recht dick, aber das Julian Jody noch in der Küche kichern hörte gefiel ihm absolut gar nicht. Sie hatte ihn wahrscheinlich schlichtweg verarscht und lag jetzt schon halb nackt unter ihm... Schön, sollte es doch so sein! Gefrustet warf Julian das Trockentuch in die Ecke und leinte Askan und Nala an. Er ließ die beiden nicht gern allein hier, aber er brauchte jetzt definitiv ganz schnell frische Luft. Warum musste dieses blöde Mädchen ausgerechnet an Luca kleben? Gab es denn nicht noch genug andere Typen auf dieser Welt auf, die sie sich stürzen konnte? Nicht das Julian es für sich nicht auch schon irgendwie immer wieder erfolglos versucht hatte, aber so langsam musste er sich wirklich eingestehen, dass er total in Luca verschossen war, egal wie verdammt unrealistisch seine Chancen auch sein mussten. Sauer stapfte er in Richtung Wald, die Natur und kühle Luft schafften es jedoch schnell ihn wieder etwas mehr zur Besinnung kommen zu lassen. Seufzend ließ er sich auf eine Bank sinken und suchte Michelles Nummer in seinen Kontakten, mit welcher er nach ihrem ersten Treffen noch oft geschrieben hatte. Vielleicht tat es ihm ja mal ganz gut mit ihr zu reden und sich auf andere Gedanken bringen zu lassen.
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Unknown Friend
FanficFuck fake friends, we don't need'em only thing they're good for is leaving... Julian hatte die Nase voll. Er wollte einfach nicht mehr nur lediglich für andere interessant sein weil er berühmt war, sondern weil er er selbst war. In der Hoffnung end...