Ein Mittelerdler Kommt Selten Allein

Ein Traum wird wahr

"Was machen wir jetzt?", fragte Bilbo, als wir wieder auf der Straße standen.
"Wie wäre es, wenn wir unsere Tarnung etwas verbessern?", schlug Tauriel vor, "Vorhin hätte uns fast jemand erkannt!"
"Tolle Idee", rief ich, "lasst uns am besten zum nächsten H&M gehen, neue Kleidung kaufen."
Tom stöhnte auf. "Och ne, bloß nicht shoppen gehen..."
Ich verdrehte die Augen, doch Selina unterbrach meinte: "Wir können uns doch aufteilen. Tauriel sieht eigentlich ganz normal aus in Ellis Klamotten, ihr beiden könnt doch solange im Park chillen oder so!"
Sofort verbesserte sich die Laune meines Bruders und er sah seine Flamme auffordernd an, die - ich glaubte es kaum - ein bisschen rot wurde. "Ja, das wäre sehr nett", murmelte sie und senkte den Blick.
Tom strahlte und nahm ihre Hand.
"Ciao, wir treffen uns in einer Stunde wieder hier, okay?"
Ich nickte und verabschiedete mich von unserem Traumpaar, das Hand in Hand zum nächsten Park ging.
Egal wie blöd mein Bruder manchmal war, ich freute mich wirklich für ihn, er und Tauriel gaben ein echt süßes Paar ab. Zu meiner Freude stellte ich fest, dass weder Kili noch Legolas eifersüchtig aussahen.

Selina kannte sich am besten in der Stadt aus, nur dank ihr standen wir bereits zehn Minuten vor einem H&M. "Am besten wir kaufen ein paar Kopfbedeckungen für die Elben, dann sieht man eure langen Haare nicht so sehr. Wenn ihr wollt, könnt ihr euch noch neue Klamotten aussuchen, mein Vater hat nicht gerade den coolsten Style. Und ihr Zwerge findet sicher auch was in eurer Größe, dann müsst ihr nicht dauernd die Hosen hochkrempeln und für Bilbo gibt es bestimmt was bei den Kindern", stellte meine Freundin klar.
"Ich berate die Elben", rief ich sofort. Shoppen gehen für Legolas war schon immer mein Traum gewesen.
"Dann kümmere ich mich erst mal um Bilbo, Kili und Fili, ihr könnt euch ruhig schon mal umschauen!"

Ich zerrte meine beiden Opfer sofort in die Herrenabteilung und stürzte mich auf den Ständer mit den Accessoires, wo ich zwei Kappen entdeckt hatte. "Die nehmen wir", rief ich und schnappte mir zwei, "dann könnt ihr eure Haare verstecken. Wollt ihr noch mehr Klamotten haben?"
Die beiden sahen sich an und nickten dann zögerlich.
Juhu! Ich quatschte schon weiter:
"Ihr seid ja beide ziemlich dünn, wir sollten eher enge Jeans nehmen. Und obenrum vielleicht ein einfaches Oberteil. Schaut euch einfach um, was euch so gefällt!"

Während sich die beiden die Klamotten ansahen, wartete ich neben der Umkleide auf einem gemütlichen Sofa, jedoch tauchte Legolas schon wenig später wieder auf. Er wirkte ein bisschen verunsichert, als er wieder aus der Kabine trat, in einer schwarzen Jeans und einem schneeweißen Tshirt.
"Du siehst voll schön aus", quietschte ich und errötete prompt.
Der Elb grinste. "Tu ich das nicht immer?", worauf ich noch roter wurde.
Dann nahm er mich urplötzlich ohne Vorwarnung in den Arm und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Ich vergaß kurz zu atmen. Was zur Hölle passierte hier gerade?
"Das wollte ich schon längst tun", sagte er leise in mein Haar streichelte meinen Rücken. "Ich auch", krächzte ich und zuckte heftig zusammen, als sein Vater auf einmal meinte: "Ich habe auch was gefunden."
Erschrocken ließ Legolas mich los und ich merkte das feine Lächeln auf dem Gesicht des Elbenkönigs.
"Ich werde es mal anprobieren", sagte er und zwinkerte mir zu.
Auch sein Sohn hatte sich wieder in die Umkleide verzogen, um seine alten Sachen wieder anzuziehen.
Thranduil standen die Jeans und das weinrote Oberteil ebenfalls, sodass wir schon wenig später an der Kasse standen. Vor der Tür standen bereits die anderen in ihren neuen Klamotten, Bilbo sah nun aus wie ein normales Kind und den Zwergen stand ihr neuer Style auch perfekt.
Auf einer öffentlichen Toilette tauschten die Elben ihre Klamotten und als sie fertig angezogen inklusive Mützen wieder herauskamen, waren sie kaum noch wieder zu erkennen.
"Perfekt", stellte Selina zufrieden fest, "lasst uns zu Tom und Tauriel zurück, die Stunde ist fast um!"