Die Sache mit den Geschenken...

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"Wie können wir es töten?"
"Keine Ahnung, denkst du mit diesem Küchenmesser geht das?"
"Es erscheint mir nicht besonders scharf, aber vielleicht geht es ja. Aber wir sollten es besser nicht in der Küche tun, das ganze Blut ist da sicher nicht erwünscht. Lass es uns im Garten machen!"

Sel und ich starrten uns entsetzt an.
Auch Tauriel und Tom wirkten ziemlich verstört.
"Das sind doch Fili und Kili?", stellte mein Bruder fest, "Was zur Hölle machen die?"
"Au!", kam es plötzlich aus dem Garten, "Es hat mich gebissen!"
Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
"Der Hase!", schrie ich erschrocken, "Sie wollen ihn schlachten!"
Wir rannten so schnell wie möglich in den Garten, wo wir die beiden Brüder schon von weitem sahen.
Kili hatte einen Feldhasen am Nacken gepackt, Fili hielt ein Küchenmesser in der Hand, von seinem Daumen tropfte Blut.

"Lasst den Hasen in Ruhe!", brüllte Selina, worauf Fili vor Schreck das Messer fallen ließ.
"Aber er ist doch das Geburtstagsgeschenk für euren Freund Nick!", wehrte sich sein kleiner Bruder.
Der Hase zappelte was das Zeug hielt und vergrub die spitzen Zähne in Kilis Tshirt, das sicher ein paar Löcher davontragen würde.
"Jetzt lass ihn gehen", stöhnte Tauriel und verdrehte die Augen, "wir finden etwas anderes als Geschenk für diesen Jungen..."
"Ja!", stimmte ich der Elbin zu, "Nick liebt Schokolade, er freut sich über einen Schokokuchen viel mehr als über einen Hasenbraten! Bitte!"

Die beiden tauschten ein paar skeptische Blicke, ließen sich dann aber doch erweichen und Kili setze das Tier vorsichtig ab.
Der Hase blieb für einen kurzen Moment erstarrt, bevor er so schnell er konnte loshoppelte und in den Wald floh.

"Aber Elli muss uns beim Backen helfen", meinte Fili und sah mich flehend an, "sonst brennen wir noch versehentlich was ab."
Sollte ich ihnen sagen, dass die Gefahr bei mir auch bestand? Ich hatte schließlich schon mal Wasser angebrannt...
Aber immerhin hatten wir eine Backmischung da, mit denen würde sogar ich etwas Genießbares hinbekommen.

"Kili, gib mir mal die Milch", bat ich den Zwerg, der gerade am Kühlschrank stand.
"Hier", rief er übermütig und warf die Flasche durch die halbe Küche zu mir rüber. Eine verdammte Glasflasche. Dieser Kerl hatte echt einen Dachschaden.
Zu meiner Überraschung fing ich die Milch unfallfrei auf und konnte endlich den Teig fertig herstellen.
Fili kippte alles in eine Backform und schob das Blech in den Ofen.
"In einer halben Stunde ist der Kuchen fertig, bis dahin sollten wir uns um unsere Outfits kümmern.", erklärte ich und ging in Gedanken schon mal meinen Rucksack durch.

Ich entschied mich für ein schwarzes Tshirt-Kleid und meine halbhohen weinroten Chucks, meine absoluten Lieblingsschuhe, die ich zu jedem Urlaub mitnahm, was man ihnen mittlerweile leider auch ansah.
"Sieht das gut aus?", riss mich Thorin aus meinen Gedanken, er trug eine schwarze Jeans und ein ebenfalls schwarzes Hemd, dazu ein paar Turnschuhe.
Irgendwie erschien er mir größer als sonst, wie auch immer das sein konnte.
"Das steht dir echt gut", gab ich zu und legte den Kopf schief. Warum war er auf einmal fast so groß wie ich? Eigentlich war ich mehr als zehn Zentimeter größer als er...
Der Zwergenkönig schien meine Gedanken gelesen zu haben und grinste:
"In Nürnberg haben wir uns solche besonderen Sohlen besorgt, mit denen man bis zu zehn Zentimeter größer erscheint. Wir dachten das wäre eine gute Tarnung."
"Das ist eine sehr gute Idee." Ich war ehrlich beeindruckt von den Einfällen der Mittelerdler, um nicht aufzufallen.

Als er Backofen mit einem lauten Piepsen auf sich aufmerksam machte, rannte ich schnell nach unten.
Allerdings hatten sich Fili und Kili bereits um alles gekümmert und verzierten den Kuchen sogar schon mit der Schokoglasur.
"Auf uns ist Verlass", grinste Fili.

"Dann wären wir ja so weit", stellte Selina zufrieden fest. Alle Geschenke waren verpackt und im Auto verstaut und wir hatten uns alle bereits umgezogen.
Diesmal mussten die Elben wieder zu Fuß gehen, Thorin durfte auf den Beifahrersitz, Bilbo, Selina und Kili saßen auf der Rückbank und Fili und ich quetschen uns in den Kofferraum, wo es mit den Geschenken ganz schön eng wurde. Nicht einmal die extrem unbequeme Fahrt konnte meine Laune trüben, zu sehr freute ich mich auf die Feier.

Danke für unglaubliche 5 Tausend Reads! 😱😱😱
Ich kann es gar nicht glauben, vielen lieben Dank 😍😍😍

Ein Mittelerdler Kommt Selten AlleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt