Dafuq?

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"Alter, wie lange müssen wir noch laufen?", stöhnte mein Bruder und ließ sich ins Moos fallen.

"Stell dich nicht so an", lachte Tauriel und ließ sich neben ihm - wesentlich eleganter - nieder.

Selina warf einen prüfenden Blick auf die Landkarte, die sie - intelligent wie sie war - mitgenommen hatte.
"Wir haben schon mehr als die Hälfte geschafft", erklärte sie, "trotzdem Zeit für eine Pause. Thranduil hat extra Brötchen gebacken, stimmt's?"

Der Elbenkönig schenkte ihr ein gequältes Lächeln und nickte.

"Perfekt", freute sich mein Bruder und schnappte sich gleich einen der Rucksäcke, um ihn nach ein paar Leckereien zu durchsuchen.
"Wir haben Thranduils Brötchen, Bananen, vier Tafeln Schokolade, drei Packungen Cookies, fünf Käsesorten... Und eine Flasche Rotwein. Da hat sich meine Frage, wer das gute Essen eingepackt hat, wohl erledigt", stellte er grinsend fest.

Alle außer Thranduil, dessen Ohren Rot anliefen, lachten leise und ich schnappte mir schnell ein Brötchen.
"Das schmeckt voll nice", lobte ich den Elbenkönig und lehnte mich an Legolas Schulter, der sich gerade die erste Packung Cookies gegönnt hatte.

"Deutsches Essen ist toll", seufzte Kili verträumt und biss in eine Tafel Schokolade mit Oreostückchen, "und deutsche Menschen auch!" 

Mit diesen Worten legte er meiner Freundin einen Arm um die Schulter und zog sie zu sich. "Wenn ich je nach Mittelerde zurück sollte, kommst du mit, dass das klar ist!", erklärte er mit einem etwas gequälten Grinsen. Aha. Anscheinend trieb der Gedanke, dass die Mitties uns vielleicht mal wieder verlassen müssen, nicht nur mich um...

"Ich hoffe einfach, dass wir noch so lange wie möglich zusammen bleiben können", schloss sich Fili an, "auch wenn ich unsere Mutter gerne wieder sehen möchte... Sie macht sich sicher schon große Sorgen um uns..."

"Alter, du ziehst mich voll runter du Sack!", rief sein kleiner Bruder, "bitte, lasst uns von etwas anderem reden, in Ordnung? Wir machen die ganze Geburtstagsstimmung kaputt!" 

"Genau!", stimmte ihm Thorin zu, "Lasst uns bitte einfach die Ruhe genießen, in Ordnung? Und das gute Essen natürlich..."

"Ich schlaf erst mal eine Runde", murmelte Selina und kuschelte sich an Kili, auf dessen Gesicht sich sofort ein seliges Lächeln ausbreitete. 

Ich tat es ihr gleich und bemerkte nur noch, wie sich Bilbo ebenfalls an Thorin schmiegte und die Augen schloss, ehe ich an Leggy gelehnt langsam einpennte... Wandern war aber auch echt anstrengend...

Irgendetwas nasses berührte meine Nase. Was war das bitte? Eigentlich wollte ich die Augen öffnen, aber ich war so müde, dass ich zu faul war. Wie immer eigentlich. Da platschte mir wieder ein fetter Tropfen mitten ins Gesicht, dieses Mal auf die Stirn. Hallo? "Hör auf damit, wer auch immer du bist", brummte ich, doch da rüttelte mich jemand an der Schulter. 

"Elli? Aufwachen, es regnet!" 

Regen? Och ne. "Will nicht", murmelte ich verschlafen, aber da setzte wohl der heftigste Platzregen des Jahrhunderts ein und ich setzte mich schwerfällig auf und sah mich um. 

Unsere wenigen Rucksäcke waren bereits gepackt worden und Kili und Selina hatten die Picknickdecke über ihren Köpfen ausgebreitet, um sich vor dem eiskalten Regen zu schützen. 

"Fuck! Was ist das denn? Davon stand gar nichts im Wetterbericht!", schimpfte ich, doch da hatte mich Legolas bereits am Arm gepackt. "Wir müssen los!", erklärte er mir überflüssigerweise. 

Seufzend rannte ich los, den anderen hinterher. Bilbo war bereits nach ein paar Metern auf dem glitschigen Schlamm ausgerutscht, er trug leider nur dünne Turnschuhe, die ihm kaum Halt boten. Deshalb hatte Thorin ihn kurzerhand Huckepack genommen und raste nun mit dem Hobbit auf den Schultern durch den Wald. 

Direkt hinter den beiden kamen Selina und Kili unter ihrem improvisierten Dach, dann Tom und Tauriel, die sich beide in den Kapuzen ihrer Hoodies verkrochen hatten. 

Thranduil war schon nicht mehr zu sehen, er stolzierte mit seinen meterlangen Beinen wohl schon meilenweit voraus durchs Gebüsch. 

Sein Sohn rannte ebenfalls wie bescheuert und ich musste mal wieder alles aus mir herausholen. Die Unmengen an Essen, die wir mit den Mittelerdlern in uns hineingestopft hatten, machte das Maß an Sport, mit dem wir uns fast täglich quälten, auch wieder wett...

Aber die Anstrengung zahlte sich aus - es dauerte gar nicht lange, bis der Wanderparkplatz wieder vor uns auftauchte. Ich schnappte nach Luft und fühlte mich in etwa so gut wie Frodo am Ende seiner Reise zum Schicksalsberg, nur dass ich im Gegensatz zu ihm auch noch nass war bis auf die Knochen. Und kalt war mir auch noch. 

"Halleluja!", stöhnte mein Bruder, als er den Unterstand, der zu unserem Glück am Parkplatz errichtet worden war, erreichte. Schwer atmend lehnte er sich gegen die Wand.

"Ein Glück!", keuchte auch Thorin und ließ Bilbo vorsichtig von seinen Schultern absteigen, "War die Reise angenehm?" "Mit dir doch immer", lachte der Hobbit unsicher. Obwohl ich wohl klinisch tot war, konnte ich mir einen entzückten Aufschrei nicht verkneifen. Bei Durin, ich shippte Bagginshield so sehr...

"Lasst erst mal ne Pause machen", murmelte ich erschöpfte und ließ mich zu Boden fallen. 

"Du hast recht", meinte Fili ebenfalls etwas ermattet und hockte sich ebenfalls hin. 

Die anderen taten es uns gleich und im nächsten Moment hatten wir den gesamten trockenen Unterstand belagert. 

Eben kam eine Familie mit drei Kindern ebenfalls komplett durchnässt von einem anderen Wanderweg. Ich überlegte schon, ob wir ihnen Platz machen sollten oder so, doch das geschah etwas, was mich komplett aus der Bahn warf. 

"Mama!", rief der ältere Sohn der Familie, ein etwa elfjähriger Junge, und deutete zum Wald, "Da hinten steht Dumbledore!" 


Ein Mittelerdler Kommt Selten AlleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt