1,2,3 ich komme... oder auch nicht

1.2K 116 16
                                    

"Lasst uns verstecken spielen!", meinte Tom nach einer Weile.
"Gute Idee", sagte Selina, "und wer sucht?"
"Der, der fragt", lachte ich und rannte auch schon los, um mir ein passendes Versteck zu suchen.
Meine Freundin hatte bereits begonnen zu zählen, nicht ohne mich einmal zu verfluchen, und ich sah mich hektisch um.
Wo sollte ich mich verstecken?
Auf dem Spielplatz gab es neben dem Karussell, der Schaukel, einer Rutsche und dem Sandkasten auch noch ein hölzernes Baumhaus. Das war zwar nicht das originellste Versteck, aber auch nicht das dümmste.
Schnell kletterte ich die Leiter nach oben und landete in einem ziemlich niedrigen Raum, sodass ich mir prompt den Kopf anstoß.
Ich fluchte und hockte mich dann auf den Boden und versuchte, mich so wenig zu bewegen wie möglich.

"Huch, ich dachte ich wäre allein!"
Tauriel hatte sich gerade ebenfalls ins Baumhaus gequetscht und mich bemerkt.
"Sei leise, sonst hört Sel dich doch", flüsterte ich und rutschte ein Stück zur Seite, damit sich die Elbin ebenfalls setzen konnte.
"Entschuldige", antwortete sie leise, "aber sie ist gerade ohnehin am anderen Ende, sie hat Bilbo schon gefunden, er hat sich in einem Mülleimer versteckt..."
Ich musste mir auf die Lippe beißen, um nicht in verräterisches Gelächter auszubrechen.
Sie lachte ebenfalls leise, doch dann hörten wir Schritte unter dem Baumhaus. Wir hielten beide den Atem an.
"Ich weiß, wo ihr seid, ihr könnt euch nicht verstecken!", ertönte Selinas Stimme.
Ich versuchte, möglichst flach zu atmen. Leider machte meine Freundin keine Anstalten, wegzugehen, sie ging immer noch unter dem Baumhaus auf und ab. Aber zum Hinaufklettern war sie natürlich zu faul.
Tauriel krallte ihre Finger in mein Knie, als Sel mehr zu sich selbst murmelte:
"Vielleicht sollte ich doch mal im Baumhaus nachsehen..."
Tauriel und ich blickten uns entsetzt an, doch da schrie unsere Verfolgerin:
"Kili, ich hab dich genau gesehen!"
Ihre Schritte entfernten sich eilig und der Zwerg fluchte:
"Verdammt, aber immerhin war ich nicht der erste. Thranduil ist übrigens nach hinten zu diesem Hügel gerannt, ich würde dort suchen!"
"Puh, das war knapp", hauchte Tauriel und ließ mein Bein los.
"Entschuldige, dieses Spiel macht mich ganz wahnsinnig..."

Dank Kilis Hilfe wurde auch der Elbenkönig bald gefunden, er hatte sich gemeinsam mit Thorin hinter einem Hügel versteckt.
Einige Minuten später entdeckte Selina auch Fili, der unter den Tisch gelegt hatte, wo die die alte Frau saß.
"Nur noch Legolas und wir sind übrig", wisperte Tauriel, "vielleicht gewinnen wir ja..."
Doch anscheinend hatte meine Freundin ihre Faulheit besiegt und kletterte nun die Leiter hoch.
"Ich hab euch ihr Luschen!", rief sie lachend, als sie den Kopf in den Raum steckte, "Jetzt fehlt nur noch Leggy..."

Wir kehrten alle drei zurück auf den Boden und blickten uns um. Wo war Legolas.
Während ich mich umsah, fiel mein Blick auf den Hügel, an dem die Rutsche lag.
Oben gab es einen Hohlraum, zwischen dem Berg und dem Gestell der Rutsche. Und dort konnte ich ein paar Turnschuhe erkennen. Dieser Elb hatte sich tatsächliche darunter gequetscht. Dem war echt nicht mehr zu helfen.
Ich stupste Tauriel an und machte sie auf meine Entdeckung aufmerksam, worauf sie lächelte. "Typisch."
Irgendwann checkte auch Selina, wo er sich versteckt hatte.
"Ich seh dich Leggy!", rief sie und er kam unter der Rutsche hervorgerobbt.
"Na endlich", stöhnte er und wischte sich den Staub von der Kleidung, "ich dachte ich müsste ewig so ausharren..."

Nach zwei weiteren Runden Verstecken waren wir langsam müde und machten uns auf den Heimweg.
Währenddessen stritten wir uns darüber, was wir zum Abendessen kochen sollten, die eine Hälfte war für Gemüselasagne (ich, Leggy, Tauriel, Thranduil, Bilbo) und die anderen für Schnitzel mit Pommes (Tom, Kili, Fili, Thorin, Selina).
Am Ende einigten wir uns darauf, das gute Wetter zu nutzen und im Garten an der Feuerstelle zu grillen, neben Schnitzel wollte Thrandy, der Grillmeister, auch Pilze, Zucchini und Aubergine grillen.

Ein Mittelerdler Kommt Selten AlleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt