Achterbahn und Zuckerwatte

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"Das sind aber viele Menschen!", staunte Bilbo, als wir auf dem Festplatz standen.
Es duftete verführerisch nach Zuckerwatte, Waffeln und anderen Süßigkeiten, die laute Musik mischte sich mit dem Kreischen der Leute in der Achterbahn.
"Da will ich hin!", rief Thorin, als er sah, wie die Bahn gerade einen Looping fuhr und die Fahrgäste noch lauter schrien als normal.
Auch Selina, Fili und Kili waren sofort dabei, ich hatte nicht so viel Lust, weil  ich nach Achterbahnfahrten immer wie ein besoffenes Eichhörnchen durch die Gegend torkelte.
'Wollen wir in die Geisterbahn?", fragte ich Legolas, der sofort nickte. Auch Tom und Tauriel folgten uns, Bilbo und Thranduil wollten sich lieber erst einmal in Ruhe umsehen.

Als wir endlich an der Reihe waren, half uns einer der Mitarbeiter, in den Waggon einzusteigen, der uns durch die Geisterbahn fahren sollte.
Mein Herz klopfte schneller, und das lag nicht nur an den Geistern, sondern auch daran, dass Leggy neben mir saß.
In diesem Moment setzte sich der Wagen in Bewegung und fuhr in die Dunkelheit. Alles war stockfinster, im Hintergrund hörte ich ziemlich gruselige Geräusche. Mein Puls beschleunigte sich nochmal, dieses Mal lag es vor allem an der Bahn.
Urplötzlich öffnete sich neben mir eine Klappe in der Wand und ein ekelhafter Zombie schoss hervor und berührte mich an der Schulter.
Ich schrie erschrocken auf und drückte mich enger an Legolas. Der legte einen Arm um mich, sodass sich mein Herzschlag tatsächlich wieder allmählich beruhigte
Auch Tauriel quietschte kurz, als sich auf einmal eine Tür vor uns öffnete und wir in halbsbrecherischer Geschwindigkeit nach unten rasten.
Das war ja mehr eine Achterbahn als eine Geisterbahn...
Nach ein paar weiteren Schockern wartete noch ein echter Clown auf uns, der mir seine Kettensäge aus Plastik in die Seite rammte, dann fuhren wir wieder nach draußen ins gleißende Sonnenlicht.

"Das war lustig", meinte Legoals, als wir vor der Achterbahn standen, um auf Selina und die Zwerge zu warten.
Auch Tauriel und Tom hatten anscheinend ihren Spaß gehabt, sie kicherte die ganze Zeit (ja, das konnte sie tatsächlich, ich war im ersten Moment ebenfalls überrascht!).
Keine fünf Minuten später torkelten Fili und Thorin auf uns zu, Kili konnte kaum laufen und musste sich auf Selina stützen, um nicht umzukippen.
"Die wollten unbedingt sechs Runden fahren, war wohl zu viel", lachte sie und schmiss Kili auf eine Bank, wo er sich mit einem Stöhnen hinlegte und die Augen schloss.
"Alles dreht sich", stammelte er.
Wir lachten, was natürlich asozial war, aber das Bild, das sich uns bot, war einfach zu gut.

Wir setzen uns ebenfalls auf eine Bank, von denen es hier zum Glück einige gab. Nach kurzer Zeit hatten sich die Zwerge von ihrer Dröhnung erholt und Kili wollte sogar schon wieder was essen.
Deshalb ging ich mit ihm, Sel und Legolas zum nächsten Stand, wo wir uns einen Berg Zuckerwatte besorgten.
"Lecker", murmelte Kili und stopfte sich einen weiteren Fetzen in den Mund.
"Lass mir auch noch was übrig du Fressack!", beschwerte sich meine Freundin und schnappte sich auch etwas. Man musste schließlich schnell sein, wenn man Essen mit Kili teilte.

Nach unserer Pause beschlossen wir, gemeinsam Riesenrad zu fahren. Inzwischen waren auch Bilbo und Thrandy wieder zu uns gestoßen und sie schlossen sich ebenfalls an.
Bei der Fahrt genossen wir alle die Aussicht, vor allem Bilbo konnte gar nicht genug davon bekommen.
Als wir so gut wie jedes Fahrgeschäft durchhatten, machten wir uns auf den Weg zurück zum Bahnhof.
Es war mittlerweile später Nachmittag und wir wollten schnell zurück zu Sel, weil wir alle Hunger hatten, aber bereits unser ganzes Geld ausgegeben hatten.

Zuhause schmissen wir zur Feier des Tages ein paar Tiefkühlpizzen in den Ofen.
Beim Essen meinte mein Bruder:
"Übrigens, ich glaube, ich habe eine Idee, wo wir uns verstecken können."
Sofort ließen wir alle unser Besteck sinken und blickten ihn gespannt an. Er genoss die Aufmerksamkeit sichtlich und fuhr fort:
"Mein Kumpel Jonas hat eine Ferienhütte hier in der Nähe mitten im Wald. Da haben wir öfters seinen Geburtstag gefeiert, bis er dann mit seiner Familie nach München gezogen ist, seitdem steht sie leer und wird nicht mehr genutzt. Und jetzt ratet mal, welchem besten Freund er erlaubt hat, sie zu benutzen?"
Ich jubelte: "Das ist ja mal genial! Perfekt, genau da gehen wir hin! Papa hat sicher nichts dagegen, wenn wir gemeinsam im Wald übernachten!"

Ein Mittelerdler Kommt Selten AlleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt