Nochmals Pizza

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"Das war lustig", lachte Kili, als wir knapp eine Stunde später wieder vor unserer Hütte standen.
Thranduil klopfte an und murmelte:
"Ich hoffe die beeilen sich, ich brauche langsam eine Dusche..."
Tatsächlich wurde sein Flehen schnell erhört, Tauriel öffnete.
Ihr Haar war noch nass und sie trug einen Hoodie meines Bruders mit der Aufschrift "I Like Her Butt".
"Kommt rein ihr Spastis", meinte sie grinsend.
"So was sagt man nicht!", rief Sel empört und drängelte sich schnell an ihr vorbei ins Trockene.
"ICH DARF ZUERST DUSCHEN!", brüllte Thranduil und stützte sich an Tauriel vorbei, um ins Bad zu hechten.
"Der hat es ja eilig", murmelte die Elbin und schüttelte verwundert den Kopf.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam der Elbenkönig wieder heraus, eingekuschelt in einen dunkelblauen Bademantel.
"Den fand ich in Selinas Haus, ich war mir sicher, dass er mir gute Dienste hier draußen erweisen würde", erklärte er, als er unsere fragenden Blicke bemerkte.
"Jetzt will ich ins Bad!", rief ich und quetschte mich in das kleine Zimmer.
Ich knallte die Tür hinter mir zu und schloss ab. Wenigstens ein paar Minuten Ruhe von diesem Haufen...

Nach einer leider nur noch lauwarmen Dusche - Danke an Tauriel und Thrandy, diese Warmduscher  - wickelte ich mich in mein flauschiges Handtuch und ging nach oben, um aus meinem Rucksack einen frischen Hoodie und eine gemütliche Jogginghose zu holen.
In den frischen Klamotten fühlte ich mich sofort besser und machte mich auf den Weg in die Küche, weil ich - welche Überraschung  - mal wieder Hunger hatte.
Dort erwarteten mich bereits Kili und Fili, die auch dabei waren, sich an den Vorräten zu bedienen, die Bilbo so schön sortiert hatte.
"Marschmällos sehen gut aus", meinte Kili, doch sein großer Bruder winkte ab: "Nee, die muss man doch erst grillen, du Schwachkopf. Ich fände Schokolade besser. Guck, Knusperkeks, die sieht gut aus!"
"Knusperkeks!", kreischte ich und riss dem verdutzten Zwerg die Tafel aus der Hand, um mir gleich zwei Reihen abzubrechen und in den Mund zu stecken.
"Danke", nuschelte ich und schloss genüsslich die Augen.
Auch den beiden Brüdern schmeckte die Schokolade, in den nächsten Minuten standen wir schweigend in der Küche und verputzen die ganze Tafel.

Als wir Fresssäcke überlegten, welche Sorte uns als nächstes zum Opfer fallen sollte, trat Bilbo ein und fragte:
"Sollen wir nicht langsam Abendessen machen? Ich habe heute morgen in einem Kochbuch geblättert und ein Rezept für Pizzateig gefunden. Das wäre doch ein Essen, oder?"
"PIZZA!", schrien die Brüder im Chor.
"Wo gibts Pizza?", rief Selina und stürzte mit hungrigen Augen in die Küche.
Damit war wohl klar, was es heute zum Essen geben sollte.

"Der Teig ist gut geworden", lobte ich Bilbo, als wir ihn gemeinsam auf dem Backblech ausrollten.
Wir hatten uns dazu entschlossen, die Pizza auf dem Esstisch zu belegen, damit jeder mitmachen konnte.
"Ich brauche Fleisch", meinte Thorin mit strahlenden Augen und klatschte sich gleich die Hälfte der kleingeschnittenen Salami auf sein Eck, was Thrandy mit einem angeekelten Blick kommentierte.
Die Elben hielten es wie immer gesund und wählten nur die verschiedenen Gemüsearten aus.
Ich begnügte mich mit ein wenig Paprika und Mozzarella.
Dann schob Thranduil die fertig belegte Pizza in den Ofen und deckte den Tisch.

Schon 20 Minuten später lag ein verführerischer Duft nach Pizza in der Luft und als der Ofen endlich klingelte, atmeten alle erleichtert auf.
"Das schmeckt himmlisch", schwärmte Legolas, als er sein Stück probierte.
"Du hast recht", lächelte Tauriel.
"Dazu würde ein guter Rotwein passen", seufzte der Elbenkönig und nahm einen Schluck des Traubensafts, den Tauriel ihm heute morgen spendiert hatte.
Damit wollte sie wohl die Alkoholsucht ihres Königs stillen, was ihr allerdings nur mäßig gelang.

Ein Mittelerdler Kommt Selten AlleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt