Ankunft im Paradies

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Nach fast einem halben Jahr ein Update, ich hoffe ihr versteht noch halbwegs worum es in der Geschichte geht. Wenn nicht, lest am besten die letzten Kapitel vom Special besser nochmal nach xD 

Die nächsten Tage verliefen ähnlich – wir fuhren mit unserem Wohnmobil durch Mittelerde und genossen die herrliche Aussicht und Picknicks an idyllischen Orten.

Je näher wir unserem nächsten Etappenziel – nämlich Bruchtal – kamen, desto aufgeregter wurde ich. Nicht nur, dass dieser Flecken Erde seit Jahren meinen absoluten Sehnsuchtsort darstellte. Nein, wir würden auch Charaktere wie Elrond und Arwen kennenlernen. Nicht zu vergessen das herrliche Essen, das wir in den Hobbitfilmen betrachten konnten. Und echten Elbenwein trinken stand natürlich auch auf unserer To-do-Liste.

Nach einiger Zeit – die Sonne war bereits kurz vorm Untergehen - parkte mein Vater unser Wohnmobil neben einer Ansammlung von mehreren großen Felsen und wandte sich mit einem Grinsen an uns: „Und, wem von euch kommt dieser Ort bekannt vor?"

Wir sahen gespannt aus dem Fenster. Ja, mir kam dieser Ort bekannt vor. Auch wenn ich noch nicht genau sagen konnte, woher genau. Wobei, er musste ja aus den Hobbit oder Herr-der-Ringe-Filme stammen.

Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Tom ging es wohl ähnlich, denn er rief aufgeregt: „Das... das ist die Höhle, durch die ihr im ersten Hobbitfilm nach Bruchtal gelangt seid! Scheiße Leute, wir sind fast da!"

„Gut erkannt", lachte Gandalf, „ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen. Bruchtal ist leider nicht auf Fahrzeuge wie euer Wohnmobil ausgelegt, deshalb müssen wir das letzte Stück zu Fuß gehen. Aber das sollten wir schaffen. Und falls ihr noch etwas Motivation benötigt – Elrond weiß von unserem baldigen Eintreffen und hat mir zugesichert, uns mit einem opulenten Festmahl zu begrüßen!"

Selina, Matteo und ich schrien gleichzeitig auf. Wir würden gleich Bruchtal zum ersten Mal betreten und dann auch noch in den Genuss eines echten elbischen Abendessens kommen – gab es etwas schöneres?

Schnell packten wir unsere Gepäckstücke und die Gastgeschenke zusammen, dann sprangen wir auch schon aus dem Wohnmobil. Bevor wir die Höhle betraten, genossen wir noch einmal die herrlich frische Luft Mittelerdes. Ich hatte immer gedacht, die Luft an der Ostsee oder in den Alpen wäre die beste – aber mit der in Mittelerde konnte sie eindeutig nicht mithalten.

Nachdem mein Vater das Wohnmobil abgeschlossen und gegen ein eventuelles Wegrollen gesichert hatte, betraten wir gemeinsam die Höhle beziehungsweise den Gang, der uns nach Bruchtal führen würde.

Ich war so nervös, dass ich kein Wort herausbrachte. Den anderen schien es ähnlich zu gehen, nur mein kleiner Bruder zählte den ganzen Weg über auf, was er alles in Bruchtal vorhatte.

„Ich hoffe, Aragorn ist gerade auch da. Dann kann er mir ein paar Kampftricks beibringen. Und ich möchte mal die vielen Harfen ausprobieren. Und in dem Brunnen baden, so wie ihr Zwerge damals. Ich hab sogar extra eine Badehose eingepackt!"

Sein Wortschwall setzte erst aus, als wir den Felsvorsprung erreichten, der den Blick freigab auf Bruchtal.

Bei diesem Anblick blieb selbst dieser Labertasche die Spucke weg. Die Aussicht war überwältigend. So schön wie ein Gemälde. Die untergehende Sonne tauchte alles in zartrosa, was ich an andere Orten vielleicht fast zu kitschig gefunden hätte. Aber hier, in Kombination mit den beeindruckenden Wasserfällen, die sich in die Tiefe stürzten, den vielen baumbewachsenen Hängen und den verschiedenen Häusern und Palästen, war es einfach perfekt und wunderschön.

Wir blieben noch ein Weile stehen und betrachteten andächtig die idyllische Szenerie. Bis bei Matteo der Hunger oder die Neugier oder was auch immer siegte und er den ersten Schritt auf die moosbewachsene Treppe machte, die uns zu Elronds Haus führen würde.

Wir anderen folgten ihm ebenfalls, und dieses Mal schwieg sogar Matteo. Stattdessen bewunderten wir weiterhin die atemberaubende Schönheit dieses magischen Ortes.

Nach wenigen Minuten erreichten wir jenen Platz, an dem auch die Zwerge damals gestanden und erst einmal von den Elben umzingelt worden waren.

Auch dieses Mal wurden wir von Elrond in Empfang genommen, allerdings wesentlich freundlicher. In dem Moment, in dem wir stehen geblieben und den Palast bewundert hatten, kam er auch schon die majestätische Treppe hinunter.

„Halle Elrond!", rief Matteo und winkte ihm aufgeregt zu. Elrond lächelte freundlich und winkte tatsächlich kurz zurück.

„Willkommen in Bruchtal meine Freunde!", begrüßte er uns, als er endlich bei uns angekommen war.

Wir grüßten zurück, wobei vor allem Tom und ich etwas zurückhaltend waren. Wir waren beide ziemlich introvertiert und zu Beginn etwas schüchtern, vor allem wenn wir es mit hohen Persönlichkeiten zu tun hatten. Und bei Elrond handelte es sich wohl eindeutig um eine hohe Persönlichkeit!

Das ließ er allerdings wirklich nicht heraushängen – das nächste, was er aussprach, war nämlich die heiß begehrte Einladung zum Abendessen.

Selina und ich blickten uns wie zu oft seitdem wir die Mittelerdler kennengelernt hatten glücklich an. Schon wieder würde einer unserer Träume erfüllt werden!

Der Elb führte uns weiter nach Bruchtal hinein, bis zu der großen Terrasse, in der auch Thorin und Co. Damals gespeist hatten.

Auch heute war der Tisch festlich gedeckt mit allen möglich gesunden Leckereien. Auch Literweise Wein und die obligatorische Harfen-Band standen schon bereit.

Aber all unsere Aufmerksamkeit galt den Gestalten, die bereits am Tisch saßen. Es waren Kili, Fili, Legolas, Thranduil, Tauriel und Lerina und alle strahlten uns an. Wobei es bei Thrandy eher ein etwas gequältes Lächeln war.

Wir alle starrten die sechs fassungslos an.

„Ich habe ganz vergessen, euch von der Überraschung zu erzählen, die hier auf euch wartet!", meinte mein Vater nun grinsend. 

Ein Mittelerdler Kommt Selten AlleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt