Kapitel 19

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Mitten in der Nacht wachte ich auf. Sergej lag nicht mehr im Bett und ich stutzte. Da sich aber meine Blase bemerkbar machte, eilte ich ins Bad, entleerte sie und zuckte kurz zusammen.
Mein Intimbereich fühlte sich wund an, aber ich hatte gedacht es würde schlimmer werden... Ich wusch mich kurz unter der Dusche und bemerkte, dass sich meine Muskeln bemerkbar machte.
Ich hatte tatsächlich Muskelkater!
Ich konnte nur den Kopf schütteln, vielleicht sollte ich doch mehr Sport machen.
Als ich nach dem Badetuch griff, konnte ich mich im grossen Spiegel betrachten.
Was soll ich sagen?
Ich sah durchgevögelt aus, würde Tami sagen. Meine Haare sahen aus als hätte ich in die Steckdose gelangt und mein Körper...der war übersät mit violetten Knutschflecken, Blutergüsse traf es wohl eher. Ich würde wohl eine Woche mit einem Halstuch herumlaufen müssen, denn mein Hals sah aus, als hätte ihn Dracula bearbeitet.
Unweigerlich musste ich über den Vergleich grinsen. Ich hatte ein schönes erstes Mal gehabt und das erfüllte mich mit Freude.
Mit vögeln hatte das nichts zu tun!
Nie hätte ich gedacht, dass Sex so schön sein konnte oder dass sein Ding in mich passen würde. Naja, so einfach war es auch nicht gewesen und doch...schon beim Gedanken an ihn, zitterten meine Hände.
Ich begehrte ihn, egal wie wund ich war.
Mir war nicht zu helfen. Ich tapste wieder ins Schlafzimmer und sah auf das Bett.
Von Scham erfüllt sah ich Blut und unsere Spuren auf dem Laken. Natürlich war mir klar was passieren würde und dennoch war es mir peinlich. Ich machte mich daran das Laken so schnell wie möglich zu wechseln. Kaum war ich mit der letzten Ecke fertig, da öffnete Sergej die Tür. Ich fuhr ertappt zu ihm rum und blickte ihn verlegen an.
Was sagte man nur nach diesem Erlebnis? Oder wegen des Lakens?
Mit roten Wangen sah ich zu ihm und bemerkte ein Tablett auf der eine kleine Torte war und zwei Gabeln.
"Dich kann man einfach nicht überraschen lepotice! Was machst du mit dem Laken?" Er runzelte kurz die Stirn doch dann blitzte Erkenntnis in seinen Augen auf.
"Ach so. Das war nicht nötig mein Herz, dafür musst du dich nicht schämen. So ist es beim ersten Mal."
Er hatte gut reden, es war ja nicht sein Blut.
"Ich möchte nicht, dass Ana das sieht Sergej und ich dachte, vielleicht findest du es eklig darauf zu liegen und bist deshalb weg."
Mann, manchmal ging ich mir selbst auf die Nerven, es war doch nichts Schlimmes!
Sergej schüttelte nur den Kopf und lächelte leicht.
"Niemals würde mich etwas von dir ekeln, hör auf so zu denken Nina. Ich bin nur in die Küche gegangen und habe unterwegs die Kameras überprüft. Sonst macht das Lazar aber er hat gerade viel zu tun wegen unserem Besuch."
Ach so. Es war seine Geburtstagstorte und er wollte mich überraschen.
Manchmal war ich echt anstrengend!
"Dann möchtest du also mit mir Torte essen?" grinste ich ihn an.
"Natürlich, das habe ich doch gesagt. Ich habe noch Champagner mitgebracht" und er setzte sich tatsächlich, mit dem Tablett, auf das frische Laken. Das war Sergej!
Ich holte eine kleine Schachtel aus meinem Rucksack und hielt sie ihm hin.
Überrascht hob er die Augenbrauen
"Was ist das?" fragte er misstrauisch.
"Dein Geschenk, zum Geburtstag."
Was dachte er denn? Vielleicht ein abgeschnittenes Ohr? Bähh Nina, du bist eklig!
"Du schenkst mir etwas?"
Er sah sehr verblüfft aus und nahm behutsam die Schachtel.
"Natürlich mein Romeo! Es ist doch dein Geburtstag." Ich musste schmunzeln.
"Ich habe seit dem Tod meiner Mutter kein Geschenk mehr bekommen" murmelte er. Er klang so traurig, dass mir das Herz schwer wurde. Seine Mutter war tot?
"Wann ist deine Mama gestorben Sergej?" fragte ich ihn sanft und berührte seine Schulter.
"Kurz nachdem ich 14 wurde. Zwei Jahre zuvor wurde mein Vater erschossen. Dann starb meine Mutter an einem Blinddarmriss" murmelte er abwesend und fuhr mit dem Daumen über die Schachtel.
Er hatte keine Eltern der Arme.
"Kurz darauf nahm mich mein Onkel zu sich, er ist der Bruder meines Vaters" erzählte er weiter und sah mich dann traurig an.
Ich umarmte ihn und obwohl er sass, lag sein Kopf auf meiner Brust. Ich streichelte ihm über die verwuschelten Haare und mich überfiel eine tiefe Traurigkeit. Mit 14 Jahren kam er zu diesem bösartigen Mann. Das musste furchtbar gewesen sein.
"Machst du es auf?" fragte ich ihn aufmunternd. Ich wollte ihn lächeln sehen.
Schmunzelnd öffnete er die kleine Schachtel und starrte hinein.
Gefiel es ihm etwa nicht?
"Also.. ich... ich habe das vor einer Woche gesehen nach dem Arztbesuch. Es sind zwei Teile eines Herzen's mit passenden Ketten. Auf deiner Seite ist ein N eingraviert und auf meiner Seite ein S. Bei dir habe ich noch zusätzlich auf Kyrillisch DUŠO MOJA (meine Seele) eingravieren lassen. Wenn es dir nicht gefällt dann nehme ich Beide..." er legte mir einen Finger auf die Lippen.
Unsicher sah ich ihn an. Hatte ich es vermasselt, war es das falsche Geschenk?
"Du hast sehr viel Geld ausgegeben, für mich? Ich bin deine Seele?"
Erschüttert stand er auf und umfasste mein Gesicht.
"Du bist doch irgendwie meine Seele, ich liebe dich. Und das Geld? Das kann ich wieder ansparen, es ist unwichtig. Ich wollte dir nur eine Freude machen." erwiderte ich unsicher und sah zu ihm hoch. Mich machte diese Unsicherheit fertig.
Zittrig atmete er aus und berührte meinen bunten Hals.
"Ich habe keine Seele Nina, meine Seele habe ich schon lange dem Teufel verkauft."
Seine Erklärung erschütterte nun mich und seine traurigen Augen trieben mir die Tränen in die Augen. Was war nur alles mit ihm geschehen? Ich musste ihm doch irgendwie helfen, er durfte nicht so traurig sein. Das verdiente er nicht.
"Dann dušo moja schenke ich dir meine Seele. Mein Körper, mein Herz und meine Seele gehören dir. Ich schenke dir meine Seele, bewahre sie gut." Ich gehörte ihm, meine Seele brauchte ich nicht.
Fassungslos sah er auf mich runter, er schluckte geräuschvoll und neben seinen Narben kullerte eine einsame Träne seine Wange herunter.
"Nina, du kannst deine Seele nicht so etwas Bösem schenken!" stiess er rau hervor.
Ich spürte seinen schnellen Herzschlag unter meiner Hand.
Er und böse? Das dachte er über sich also?
Ich fühlte mich hilflos und wollte ihn wieder glücklich machen.
"Ich kann, es ist meine Seele und nun gehört sie dir. Du bist nicht böse, du bist mein Leben Sergej" sagte ich ihm mit soviel Nachdruck wie ich konnte und wischte nun seine Träne weg. Er sollte nicht so leiden.
Lange sah er mir in die Augen, sein Kiefer zuckte und dann küsste er mich hart und leidenschaftlich. Ich bekam keine Luft und sah Sterne. Er löste sich nur kurz von mir, stellte das Tablett weg und zog mich zu sich während er sich setzte.
Etwas ungeschickt kletterte ich auf seinen Schoss, mein Badetuch rutschte runter und so sass ich auf ihm.
Sergej betrachtete meinen bunten Körper, berührte alle Stellen und eine Gänsehaut bildete sich auf meinem Körper. Ich liebte es wenn er mich berührte. Diese Zärtlichkeiten kannte ich bis jetzt nicht.
Er zog das Badetuch weg und umfasste mit seinen grossen Händen meine Oberschenkel, wanderte aufwärts zu meiner Taille und nahm meine Brüste in seine Hände.
"Hast du Schmerzen?"
Die hatte ich aber ich wollte ihn glücklich machen und konnte ihm einfach nichts abschlagen. Als Antwort küsste ich ihn und schmiegte mich an ihn. Unter meinen Schoss spürte ich eine deutliche Bäule und Schmetterlinge bildeten sich in meinem Bauch. Ich erregte ihn und das fand ich sehr schön.
"Ich will dir nicht weh tun mein Herz" stiess er hervor, doch ich küsste ihn weiter und fuhr mit meiner Zunge über seine Lippen.
"Denk nicht so viel dušo moja, zeig mir lieber was ich tun soll. Ich weiss nicht wie..." ich hatte keine Ahnung was ich tun sollte. Ich wusste nur, dass ich ihn wollte.
Er lächelte mich zärtlich an und streichelte mit seinem Daumen über meinen Schoss.
"Mach was du willst mein Herz, ich gehöre dir" antwortete er mir und stiess meinen Kitzler an. Wundervolle Blitze durchzuckten meinen Schoss, doch ich wollte ihn zuerst beglücken.
Etwas unsicher erhob ich mich von seinem Schoss und kniete mich vor ihn hin.
Mit zittrigen Fingern zog ich am Saum seiner Shorts. Er hob leicht sein Becken an und erleichterte mir das Ausziehen.
Ich sah zu ihm und sah nur Lust in seinem Blick.
Mutiger senkte ich meine Lippen auf sein errigiertes Glied und fuhr zuerst mit den Lippen seine ganze Länge nach bis zur Spitze. Diesmal ohne Scham, nahm ich ihn in den Mund so weit ich konnte und leckte genüsslich über seine Spitze wo sich schon Lusttropfen bildeten.
Ich nahm meine Hand zur Hilfe und saugte an ihm, spielte mit meiner Zunge an seinem Schaft und verwöhnte ihn mit der Hand.
Sein Keuchen und Stöhnen erregten mich, sein Geruch berauschte mich und ich spürte wie meine Nässe über meine Innenschenkel lief. Es war verrückt was er in meinen Körper auslöste.
Sergej zog sich vorsichtig aus meinem Mund und zog mich wieder auf seinen Schoss.
"Reite mich lepotice moja, ich will dich spüren!" Ich bekam Panik denn ich wusste doch nicht...
"Ich weiss nicht wie" flüsterte ich entschuldigend. Ich schämte mich auch, denn er wusste genau was zu tun war und wahrscheinlich hatte er hunderte Frauen schon gehabt. Wahrscheinlich wussten diese Frauen auch was sie tun sollten.
Sergej aber knurrte nur leicht und lächelte.
"Du kannst nichts falsch machen mein Herz" flüsterte er mir ins Ohr.
Seine Hand fuhr zwischen uns und er drückte sein Glied vor meine Pforte. Langsam liess ich mich auf ihn nieder aber es war schwer. Er dehnte mein Inneres so sehr, dass ich schmerzhaft aufkeuchte. Es tat weh.
Konnte denn das für ihn schön sein?
Sergej umkreiste mit seinem Daumen meine empfindliche Perle, ich entspannte mich und liess mich auf ihn nieder.
Ich konnte ihn nicht ganz aufnehmen aber Sergej schien das nicht zu stören.
Er knurrte und stöhnte laut auf.
"Du hattest recht lepotice moja, ich bin ein Perversling! Es berauscht mich, dass ich der Erste in dir bin. Ich liebe deine Enge und deine Hitze, du gehörst mir Nina. Nur mir!"
Er wickelte meine Haare um seine Faust und zog meinen Kopf nach Hinten. Er labte sich an meinem Hals und saugte an meinen Lippen während ich mich auf seinem Schoss bewegte und in seine Schultern krallte.
Ich erhöhte mein Tempo, die Hitze in meinem Schoss machte mich verrückt.
Sergej krallte sich mit seiner anderen Hand in meine Pobacke und presste mich noch näher an sich. Er war so tief in mir, dass ich aufschrie vor Lust und noch schneller wurde. Der Orgasmus überrollte mich so heftig, dass ich laut seinen Namen schrie und dann einfach zusammensackte.
Doch er drehte mich aufs Bett, dann auf den Bauch und hob meine Hüften an.
Ich zitterte noch von meinem Höhepunkt und wusste nicht wie mir geschah, als er tief von Hinten in mich eindrang.
Er hob meinen Oberkörper nach Oben, zog mein Gesicht zu sich und drang mit der Zunge in meinen Mund.
Ich keuchte und stöhnte unter seinen kräftigen Stössen, genoss das Dehnen in meinem Innern.
Sein Finger glitt in meine Mitte und er reizte meine geschwollene Klitoris.
Leise Schreie entwichen mir, ich stiess immer wieder seinen Namen aus und genoss seine immer härter werdenden Stösse. Ich hielt es allerdings nicht lange aus, ein weiterer Orgasmus überrollte mich und mir wurde schwindelig.
Nach zwei weiteren Stössen spürte ich wie sein Glied zuckte und hörte sein heiseres Stöhnen. Meine Knie gaben nach und ich legte mich auf die Matratze. Sergej blieb noch in mir, lag auf meinen Rücken und leckte von meiner Schulter bis zu meinem Hals. Wir atmeten heftig, unsere Körper klebten aneinander.
So lagen wir lange da, bis Sergej die Stille durchbrach.
"Willst du jetzt mit mir Torte essen?" flüsterte er an mein Ohr.
Ich kicherte vergnügt und nickte.
Sex und Essen, es gab wirklich nichts Besseres.
Da ich aber leider keinen Schlaf fand und Sergej wie im Koma schlief, schlich ich mich auf den Balkon raus um zu rauchen. Ich wollte nicht nach Unten in die Bibliothek, wollte unserem Gast nicht über den Weg laufen. Es war etwas kühl aber das tat meinem erhitzten Körper gut. So sah also Liebe aus, so war Sex wenn man verliebt war. Irgendwie hatte ich andere Vorstellungen gehabt, hatte es mir sanfter vorgestellt aber so war Sergej nicht. Damit musste ich mich abfinden, er war eher grob. Es war aber schön gewesen diese Leidenschaft zu spüren und ich konnte nicht sagen, dass ich es bereute. Und es hatte ihn glücklich gemacht, das freute mich wahnsinnig. Durch komische Geräusche wurde ich plötzlich aus meinen Gedanken gerissen und schielte nach unten. Was war das nur? Es war fünf Uhr Morgens und die Sterne verblassten langsam. Als ich einen Blick auf eine Gestalt erspähte, beruhigte ich mich sofort. Lazar war unten und er...was tat er da?
"Kleines wieso schläfst du nicht?" hörte ich ihn in die Stille fragen.
"Zu viele Gedanken. Was treibst du da und noch dazu um diese Uhrzeit? Bist du nicht müde?" fragte ich neugierig.
"Das bin ich gewohnt, ich schlafe später. Ich mache Zielübungen, ich muss in Form bleiben" erklärte er und sah dann endlich hoch zu mir. Zielübungen obwohl es noch dunkel war? Wieso denn bitte?
"Man muss, jedenfalls muss ich, auch im Dunkeln treffen können. Deshalb übe ich zwischendurch in der Nacht. Egal ob mit Messer oder mit der Pistole, die Treffsicherheit muss zu 100% stimmen" erklärte er weiter. Hm, irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er nicht ganz die Wahrheit sagte. Seine Worte ergaben Sinn aber sein Tonfall...
"Lazo geht es dir gut?" fragte ich deshalb.
"Ja Kleines, es geht mir gut. Geh schlafen, wir sehen uns später" meinte er nur und verschwand dann.
Etwas stimmte da nicht aber er würde es mir sagen, wenn er dazu bereit war.
Ich ging wieder ins Bett und zwang mich mit dem Denken aufzuhören. So schlief ich auch ein.

My Destiny Mein Schicksal  (Teil 1, Teil 2 heisst HOFFNUNG, HOPE, NADA)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt