"Sergej, wie hat er es geschafft, unbemerkt in den Club zu kommen?"
Ich sass auf Sergej's Schoss während dem, sehr späten, Frühstück und dachte an Tamara's Cousin.
"Er war nicht unbemerkt, er dachte nur ich wäre noch nicht da" murmelte er kauend und gab Bull ein Stück Speck.
"Wie konnte denn das passieren?"
Ich brauchte Antworten und zwar jetzt.
"Der Kerl hatte ein kleines Kokain Problem und verkaufte das Zeug auch, seit Monaten" fing Lazar an "was niemanden stören würde, wenn er nicht im falschen Revier gewildert hätte. Ich habe Sergej alle Informationen besorgt, dann erfahren, dass Tamara sich mit Miloš's Handy bei ihm gemeldet hat..."
"Seit dem Vorfall vor der Hochzeit, traue ich Tamara alles zu. Deshalb wird sie von einem speziellen Freund beschattet" fuhr Sergej fort "er hat Einiges gehört, sich aber keinen Reim darauf gemacht und dann Lazar kontaktiert. Das erste Treffen gestern Abend war sehr wichtig und ich konnte dich nicht die ganze Zeit im Auge behalten. Meine Leute im Club mussten Wache halten und sich um drei Arschlöcher kümmern, die sich beim Eingang prügelten.
Als ich mir eine Ware ansehen musste, und nicht auf die Kamera's achten konnte, bist du auf die Toilette" sagte er und biss in ein Brötchen.
"Wenn ich also einfach dort geblieben wäre..." ich war also daran schuld, dachte ich nur.
"Nein Kleines, es war von ihm und seinen Idioten gut geplant. Nur wussten sie nicht, dass Sergej im Club war. Sie hatten sich schon seit Tagen an mich gehängt und ich liess sie. Als ich dich gestern Abend im Club liess, sind sie mir wieder nachgefahren und auch das war beabsichtigt.
Ich habe absichtlich einen Unfall provoziert, absichtlich die Polizei gerufen und diese Idioten wurden mit Koks verhaftet und blutigen Nasen" sprach nun wieder Lazar und wurde dann von Sergej wieder unterbrochen.
"Leider war der Geschäftspartner gestern sehr gesprächig und hatte Ware dabei, die gar nicht auf dem Plan stand. Deshalb konnte ich den Kerl nicht sofort abfangen, als er dir in den Lagerraum folgte. Das war übrigens schlau von dir, dort gibt es auch eine Kamera wie du weisst. Ich verabschiedete mich von dem Geschäftspartner, suchte auf den Bildschirmen nach dir und sah, wie er dir die Beine wegtrat. Den Rest weisst du" sagte er ruhig.
"Dann war ich der Köder?" fragte ich nüchtern.
"NEIN!" schrien Beide gleichzeitig und verwirrten mich.
"Du warst nur da, weil Lazar den Unfall provozieren musste und ich nicht wollte, dass du hier alleine bist. Lazar's Leute bewachen zwar das Grundstück aber solche Junkies sind unberechenbar!" sagte er eindringlich.
"Sergej ich wäre nicht mal sauer, wenn ich der Köder gewesen wäre. Wäre vielleicht auch einfacher gewesen, dann hättest du mich nicht die ganze Zeit im Auge behalten müssen" murmelte ich vor mich hin und griff nach meinen Zigaretten.
"Vergiss das sofort Kleines! Du wirst nie ein Köder sein!" grollte Lazar und ich verdrehte nur die Augen.
"Was passiert mit Tamara?" fragte ich nun frei heraus.
"Solange sie schwanger ist, nichts. Allerdings ist sie jetzt ohne Telefon, Papier oder Stifte in ihrem Schlafzimmer eingesperrt. Damit sie keinen Blödsinn mehr machen kann! Nach der Geburt, wird sie ihre Konsequenzen tragen müssen. Sie ist verrückt geworden. Sie hat Miloš's Mutter mit einem Messer angegriffen, sie wollte das Baby sogar töten" erzählte Sergej monoton.
Tamara wollte ihr Kind töten? Wieso nur?
"Wieso nur tut sie das? Ihre Schwiegermutter angreifen und ihr Kind töten wollen?"
"Sie will kein Mädchen" antwortete Sergej knapp.
Ich fühlte mich an all dem schuldig, kam mir so unnütz vor!
"Wie fühlst du dich, nach dem was du gestern gesehen hast?" fragte Lazar und sah mich prüfend an.
"Mir gehts gut Lazo. Ich bin erleichtert, ist Sergej nichts passiert" flüsterte ich und wusste, es war falsch. Ein Mann war gestern getötet worden, doch mir war nur wichtig, dass Sergej unversehrt war.
Mir war echt nicht mehr zu helfen!
"War ja klar!" sagte Lazar und schnaufte nur.
Natürlich war es klar, Sergej zählte für mich, sonst nichts.
Um Tamara machte ich mir trotzdem Sorgen.
Egal was sie da tat, auf die Konsequenzen war sie sicher nicht gefasst und die würden schlimm werden.
Das was sie getan hatte, war Verrat...
Mir war es egal was sie getan hatte, denn anscheinend war sie etwas durchgedreht aber ob Sergej das Wort Gnade kannte? Wie würde Miloš reagieren?
Das war alles eine Katastrophe! Wenn ich nicht gewesen wäre, dann wäre das alles nicht passiert.
Wenn ich nicht mit Sergej zusammen wäre, er mich nicht lieben würde....
"Mein Herz, ich muss zwei Stunden weg, mit meinen Männern sprechen" unterbrach mein Sergej meine Gedanken.
"Ist gut. Ich mache nachher Crêpes, okay?" fragte ich nur und sah ihn lächelnd an.
"Mach was immer du willst, Hauptsache du bist da."
Er lächelte mich so zärtlich, so liebevoll an, berührte mit seinen Händen so sachte meine Schultern, dass ich Herzklopfen bekam.
Dabei hatten diese Hände gestern Abend, einem Mann die Kehle durchtrennt.
Es war geradezu krank, wie unwichtig mir das erschien.
Ich wollte nur, dass ihm nichts geschieht.
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My Destiny Mein Schicksal (Teil 1, Teil 2 heisst HOFFNUNG, HOPE, NADA)
Roman d'amour!!!Achtung!!! In dieser Geschichte gibt es detaillierte Gewalt und sehr detaillierte Sexszenen. Wen das stört, soll es nicht lesen. Erwachseneninhalt! Manchmal sollte man seinen Gefühlen nicht folgen. Manchmal sollte man, auch wenn man erst 17 ist...