Kapitel 47

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Bis Ende Februar war unser Leben sehr komisch geworden.
Lazar und Sergej sammelten irgendwelche Informationen, Sergej würde spätestens nach meinem Geburtstag nach Moskau müssen.
Es gab irgendwelche Streitigkeiten bei Miloš und einem kleineren Clan und Sergej's Bessenheit mich zu beschützen, wurde zu meinem Alltag.
Bis auf die Arztbesuche ging ich nirgends hin, sperrte mich wieder ein und erleichterte so Lazar seine Arbeit.
Doch es war schwer, sehr schwer!
Ich sah wie Sergej die Kontrolle immer öfter verlor.
Er suchte etwas, befragte auf seine Art Leute, kam mit aufgerissenen Fäusten und mehr Wunden nach Hause.
Bis zum 5.März hatte ich noch sechs weitere Wunden genäht. Auch bei Lazar und das war gar nicht gut.
Egal was sie suchten und trieben, es wurde immer gefährlicher!
Oft blieb ich mit zwei von Lazar's Leuten alleine.
Sie schwiegen viel, liessen mich kaum in den Garten und nur im Schlafzimmer war ich alleine. Alpträume verfolgten mich und ich zog mich komplett in mich zurück.
Ich war nicht in der Lage, rational zu denken.
Angst um Sergej und Lazar schnürten mir die Kehle zu.
Ein Gespräch hatte ich belauscht und seit diesem Gespräch, wachte ich regelmässig Schweissgebadet auf.
Lazar hatte erfahren, dass ein Kopfgeld auf  Sergej ausgesetzt wurde. Er sei zu abgelenkt, gewisse Leute tuschelten seine Verlobte hätte ihn weich gemacht.
Von allen Seiten wurde er bedrängt, er hätte sich in zehn Teile spalten müssen um das alles zu bewältigen. Doch seine Angst um mich, liess ihn unvorsichtig werden.
Er verlor die Kontrolle, er tötete zu oft.
Und am 7. März kam er mit einer weiteren Schusswunde nach Hause. Es war ein glatter Durchschuss durch seine Wade.
Ich tat alles was ich konnte und wusste und kotzte dann wieder und wieder und wieder!
Weder die Schmerzen noch Lazar konnten ihn aufhalten, er wurde von seiner Wut übermannt und nur ich konnte ihn beruhigen.
Lazar sah ich die Sorge an und das machte mir noch mehr Angst. Er konnte sich nicht spalten, obwohl er es versuchte.
Er sorgte für mich, redete mit mir und tröstete mich aber er war auch nur ein Mensch.
Ich konnte ihm nicht sagen, welche ich Angst ich durchstand und dass ich auch Angst vor Sergej hatte.
Ich nahm meine Medikamente und ass was ich musste, sonst rauchte ich nur Kette und las.
Deshalb war ich überrascht, als mir ein Brief von meinem alten Lehrbetrieb überreicht wurde von einem, von Lazar's Männer.
Er war direkt vom Postboten übergeben worden...Einschreiben...
Allein im Schlafzimmer öffnete ich den Brief.
Meine Hände zitterten, mein Magen rebellierte und ich gefror zu Eis.



Nach diesem Brief wurde ich zur Schauspielerin, ich hatte verstanden was man von mir wollte und musste meinen alten Plan bald in die Tat umsetzen.
Ich hatte zwei Wochen, nach meinem Geburtstag musste ich handeln.
Den Brief und die Fotos verbrannte ich.
Lazar bat ich in einer ungestörten Minute ins Schlafzimmer.
Sergej brach mal wieder jemanden die Knochen oder zerstückelte die Person.
"Du hast mir mal gesagt, wenn ich etwas plane muss ich es dir ein paar Wochen im Voraus sagen. Erinnerst du dich noch?"
"Ja" seine Augen waren wachsam sein Gesicht sehr ernst.
"Du hast versprochen Sergej nichts zu sagen, bleibt das so?"
"Ich habe dir mein Wort gegeben Kleines, ja!"
Ich seufzte und nickte.
Dann erzählte ich ihm alles.
Sein Gesicht verdüsterte sich, er hörte angestrengt zu, er verstand sehr gut und er überlegte genau.
"Kleines, das wird Vorbereitung brauchen. Bist du dir sicher? Ganz sicher?"
Ich weinte, mein Magen rebellierte und ich übergab mich wieder.
Lazar wusch mir das Gesicht und sah mich dann lange forschend an. Er durchbohrte mich mit seinem intelligenten Blick und ich wusste, er weiss es.
"In welcher Woche bist? Wie weit schon?"
Ich schluchzte und wurde davon geschüttelt.
"Vielleicht, etwa vier Wochen? Ich weiss es nicht, ich habe meine Periode nicht gekriegt. Ich, es tut mir leid, als ihr mit den Wunden immer wieder aufgetaucht seid, da habe ich so viel erbrochen und ich habe die Pille auch zwei Mal vergessen.
Es tut mir leid!" Stammelte ich und weinte einfach.
Ich hatte das Gefühl, ihn enttäuscht zu haben und schämte mich furchtbar.
"Mein Kleines, das muss dir nicht leid tun. Niemals! Ich werde dich zuerst verstecken und planen. Du musst weg, das was du mir erzählt hast...du musst weg!"
Liebevoll umarmte mein Lazar mich und ging dann eilig raus.





My Destiny Mein Schicksal  (Teil 1, Teil 2 heisst HOFFNUNG, HOPE, NADA)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt