Kapitel 23

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Am Montag wurde ich entlassen.
Die Termine für die Nachkontrollen standen fest und ich bekam ein Rezept mit grosszügigen Medikamenten.
Was so ein Einzelzimmer doch ausmachte, staunte ich. Sergej fuhr direkt nach Hause und verfrachtete mich ins Bett, er war richtig süss so besorgt.
Lazar holte meine Medikamente und Ana bemutterte mich. Sie flatterte um mich herum, brachte Suppe und rief immer wieder "mein armes Mädchen!"
Es war lieb gemeint doch ich war so müde.
Sobald ich meine Medikamente nahm, schlief ich wie ein Stein.
Ich tat eigentlich nichts anderes als ein wenig zu essen, meine Medikamente zu nehmen und mich von Sergej duschen zu lassen. Mein Körper fühlte sich wund an und ich war so dankbar für seine Hilfe.






Am Donnerstag kam Tami mich besuchen.
Ihr wurde übel als sie mich sah und sie musste sich Übergeben.
Danach weinte sie und flatterte mit den Händen, sie hatte Angst mich zu berühren.
Lazar schüttelte den Kopf über ihr Verhalten aber er lächelte mich warm an.
"Süsse, das tut mir so leid! Wie konnte dieser Dreckskerl das nur tun?" stotterte sie immer wieder unter Tränen.
Ihre Hormone spielten wohl verrückt.
"Wir wären früher gekommen aber Sergej sagte, du brauchst strikte Ruhe" sagte sie und befühlte vorsichtig mein Gesicht.
"Es geht mir besser Tami, mach dir nicht zu viele Sorgen. Du bist schwanger" murmelte ich. Meine Stimme klang schon besser und mein Hals tat weniger weh.
Tami sah mich kritisch an, dann Miloš und dann Sergej. Sie sah sehr besorgt aus, das konnte ich ihr ansehen aber sie wich Lazar's Blick komplett aus. Das fand ich komisch.
"Süsse, ich werde dir ein paar Wickel machen für dein Gesicht. Ich komme gleich wieder" sagte sie und rauschte ab.
Ich musste schmunzeln, sie war manchmal nervig aber sie sorgte sich ehrlich um mich.
Sergej wich nicht von meiner Seite und beantwortete Miloš's Fragen.
Ich war kurz vor dem Eindösen als Tami wieder kam. Sie beschmierte mein Gesicht mit irgendwelchen Kräutern und legte kühle Stofffetzen darauf.
"Das hilft Süsse, meine Grossmutter hat mir das beigebracht. Es fördert die Heilung. Soll ich es dir auch auf den Oberkörper auftragen?" fragte sie lieb lächelnd.
"Das mache ich Tamara" antwortete ihr Sergej und sie sah ihn skeptisch an.
Er seufzte nur und fuhr fort.
"Ich danke dir Tamara, ich werde es später auftragen. Bevor sie schläft" erklärte er ihr freundlich. Sie stutzte zuerst und lächelte dann, bevor sie nickte. Vielleicht würden sie sich doch noch anfreunden, dachte ich.
Tami erzählte von ihrem Ultraschall, von Vitaminen und sonst was. Ich konnte mich aber leider nicht konzentrieren, meine Augen fielen mir zu. Die Medikamente betäubten mich schlimm.
Ich hörte noch, wie Sergej sie bat zu gehen und mit ihnen raus ging. Dann spürte ich etwas angenehm Kühles auf meinem Oberkörper, hörte ein "schlaf Kleines" und schlief wieder ein. Manchmal bildete ich mir komische Sachen ein...






Das ging so, bis die Fäden gezogen wurden. Ich schlief eigentlich die ganze Zeit. Das Ziehen der Fäden tat überhaupt nicht weh, mein Kopf dröhnte auch nicht mehr und ich hatte nur noch Schluckweh. Daher reduzierte der Arzt auch meine Medikamente.  Gott sei Dank! Ich war vollkommen benebelt von dem Zeug.
Mein Gesicht nahm jetzt alle Farben des Regenbogens an und das war ein gutes Zeichen. Allerdings sah es scheusslich aus!
Gelb, grün, violett, rot. Alles war vertreten aber es heilte deutlich schneller mit dem Kreuterzeugs von Tami. Auch mein Oberkörper nahm diese Farben an und erst jetzt bemerkte ich, wie weh mir meine Brüste taten. Ich hatte gar nicht mitbekommen, wie Ahmed wohl auch dort draufgeschlagen hatte.
Ich konnte weder einen BH noch ein enges Top anziehen, deshalb zog ich Sergej's Shirts an. Die Shirts hingen mir zwar bis zu den Knien aber das störte mich nicht und ihn störte eh nie was. Er wollte nur, dass ich gesund wurde.
Leider mutierte er zu einen Kontrollfreak, so richtig!
Er liess nur alle paar Tage Tami zu mir und bat sie nach einer Stunde zu gehen.
Eigentlich befahl er es ihr!
Mein Vater konnte kommen und gehen wie es ihm beliebte, solange er mich nicht aufregte.
Auch Erika war willkommen und mit ihr waren die Gespräche einfach nur toll.
Sonst verbrachte ich meine Tage mit Schlafen, Suppe, Cola, Bücher  und Fernseh. Die Langeweile störte mich nicht aber ich wollte mich unbedingt wieder etwas bewegen.
Doch das erlaubte mein Privatpfleger Major Sergej nicht! Manchmal raubte er mir den letzten Nerv mit seiner Kontrollsucht.






My Destiny Mein Schicksal  (Teil 1, Teil 2 heisst HOFFNUNG, HOPE, NADA)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt