Kapitel 41

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"Wir haben rote Glöckchen auf der Bettwäsche." Mit dieser Feststellung weckte mich Sergej nach etwa 16 Stunden Schlaf.
Ich prustete los und bedeckte mein Gesicht mit meinem Kissen.
"Nein,nein! Ich will dich sehen, bedeck dein Gesicht nicht."
Er sah mich glücklich an, erholter und glücklich.
Was fand er nur an mir?
Dieser schöner Mann sah mich an, als wäre ich das Schönste auf der Welt.
"Gibt es hier auch einen Weihnachtsmann Anzug für mich? So richtig mit Bart und diesen Stiefeln?"
"Nein aber Boxershorts mit Weihnachtsmännern habe ich dir gekauft."
Er lachte sein tiefes Lachen und zog mich an sich.
"Ich habe es echt übertrieben mit der Deko Sergej! Ich war wie in einem Rausch, alles hat sich verselbständigt" sagte ich düster.
"Ich finde es toll! Wir sollten Lazar als Rentier verkleiden."
"Oh Sergej! Du bist verrückter als ich" lachte ich über die Vorstellung.
Glücklich und lachend zog er mich an seine Brust und seufzte dann zufrieden.
"Wenn du noch länger weg gewesen wärst, dann hätte ich wohl Tapeten mit Tannenbäumen gekauft!"
Ich hatte tatsächlich einen Kaufrausch gehabt, war mir noch nie passiert.
Nie!
"Das war zu lange. Ich konnte nicht schlafen ohne dich und ich habe einem Mann den Arm gebrochen. Langsam bekomme ich grosse Probleme mit meiner Beherrschung, wenn du nicht da bist" murmelte er.
"Wem hast du den Arm gebrochen? Ist das leicht? Naja, eigentlich muss man nur wissen wo sich die empfindlichen Gelenke befinden..." dachte ich laut.
"Das weisst du natürlich! Ich achte nicht auf Gelenke, ich breche einfach. Geht eigentlich ganz leicht..."
"Du hast auch mehr Kraft als vier Menschen zusammen!" unterbrach ich ihn.
Er lachte nur wieder.
"Aber um deine Frage zu beantworten, es war einer der Männer von Ksenija's Vater. Er versuchte mir zu folgen, Idioten! Ksenija's Vater lässt nach" grübelte er vor sich hin.
"Du hast gestern so müde ausgesehen, so erschöpft. Ich mache mir Sorgen um dich Sergej." Er hatte so ausgelaugt ausgesehen.
"Die Planung für die Immobilien musste perfekt sein. Man kann nicht einfach etwas bauen, es benötigt perfekte Planung für die perfekte Tarnung. Der Vater der Glatzköpfe weiss das aber Ksenija's Vater ist leider nicht so weitsichtig. Ihm musste ich alles drei Mal erklären. Dann auch dafür sorgen, dass er nicht mitbekommt, was wir tatsächlich planen."
"Er wird also nicht in alles eingeweiht?"
"Nein, er soll es nur denken. Er ist nur ein Mittel zum Zweck, genau wie seine bösartige Tochter. Allerdings macht mir Ksenija's Schicksal grosse Freude, da kommt wohl meine sadistische Ader durch"
sagte er ziemlich ungerührt, es schien ihm nicht besonders etwas auszumachen.
"Nach dem was mir Lazar erzählt hat, verstehe ich deine Schadenfreude. Und jetzt, zu den wichtigen Dingen im Leben" verkündete ich großspurig "du musst was essen, heute müssen wir ja in den Club aber vorher bekommst du dein erstes Geschenk. Morgen gehts los zu deiner Überraschung und..."
"Langsam! Für mich eine Überraschung?"
"Sergej nicht nur du kannst etwas planen. Ich werde dafür sorgen, dass du Ruhe bekommst! Sonst tötest du alle die sich mir nur auf zwei Meter nähern und, mein Held, so viel Platz für Gräber haben wir in diesen Garten auch nicht." Das war mein Ernst, er musste sich unter Kontrolle haben.
Ich hielt diese Angst fast nicht mehr aus.
Er sah mich verdattert an und lachte dann Tränen.
"Mein Engel" sagte er und wurde vom Lachen geschüttelt "du hast einen morbiden Humor!"
Er hatte nicht ganz unrecht.
Ich wurde Lazar immer ähnlicher.
"Ich passe mich nur an mein Held. Los, aufstehen, sonst musst du nackt in den Club und das passt mir nicht. Du gehörst mir Sergej!" Ich zog eines seiner Shirts an und suchte Unterwäsche.
"Wiederhol das nochmal" bat er leise.
"Was? Das mit dem nackt sein oder dass du mir gehörst? Du bist zwar schamlos aber es ist zu kalt, um nackt Draussen zu spazieren. Was das andere angeht, du gehörst mir Sergej. Genau wie ich dir, so einfach ist das. Und sollte noch einmal, eine Frau ihre Brüste in dein Gesicht drücken, dann werde ich sie mit dem Skalpell aufschlitzen." verkündete ich und ging ins Bad.
Ein breit grinsender Sergej sah mir nach.
Was ich gesagt hatte, freute ihn anscheinend. Doch das war mein bitterer Ernst, ich hatte gute Übung mit dem Skalpell.
Und es war klar, dass wir besessen voneinander waren.






My Destiny Mein Schicksal  (Teil 1, Teil 2 heisst HOFFNUNG, HOPE, NADA)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt