Die nächsten zwei Wochen konnte ich mir meine Gefühle und Gedanken ausreden. Ich verbot mir den Gedanken an ihn und hatte mich soweit, dass ich mir meine Gefühle und Reaktionen eingebildet hatte. Mit Gefühen hatte ich Probleme und konnte sie sehr schlecht zuordnen. Ich verstand sie nicht und brauchte sehr lange, bis ich verstand was mit mir los war. Während andere junge Frauen problemlos ihre Gefühle zuordnen und ausdrücken konnten, wusste ich nicht einmal wie ich sie interpretieren sollte oder was sie bedeuteten. Also tat ich das, in was ich schon seit Jahren Übung hatte. Ich umgab mich wieder in meiner Aura der Gleichgültigkeit, las viel und lernte. Das war einfacher und man bekam davon keine Kopfschmerzen.
Tami sah ich bei der Arbeit aber ansonsten verbrachte sie ihre Zeit mit ihrem Superpenis. Ich gönnte es ihr von ganzem Herzen, sie war so glücklich.
Miloš himmelte sie an und klebte wie eine Zecke an ihr.
Ich hätte mich wohl einsam fühlen sollen aber mir tat die Ruhe gut und ich hegte die Hoffnung, dass ich so meinem Geburtstag aus dem Weg gehen könnte.
Vielleicht hatte Miloš Tami ja das Hirn so weit rausgevögelt, dass sie meinen Geburtstag vergessen würde.
Bekanntlich starb ja die Hoffnung zuletzt. Ich betete darum, dass sie ihn vergass und keinen grossen Aufstand deshalb machen würde.Ich genoss meine Arbeit und kümmerte mich am liebsten um Fr. Hoffmann. Sie war 90 und schon sehr dement. Ihr Mann starb letztes Jahr und sie vermisste ihn wahnsinnig. Zwischendurch suchte sie ihn auch aber meistens erzählte sie mir von ihrem Leben, ihrer Liebe und ihren Kindern und Enkeln. Es war unwichtig, dass sie die Namen zwischendurch durcheinander brachte. Sie strahlte immer bei ihren Erzählungen und mochte mich sehr.
Vielleicht war ich ja doch nicht so gestört... oder ich war komplett gestört, denn ich verstand mich am besten mit dementen und kranken Menschen.
Als ich gerade an diesem Morgen einen Mann in den Rollstuhl transferierte, schrie mir Tami plötzlich ins Ohr.
"Du hast Morgen Birthdayyyyy!"
Scheisse, doch nicht das Hirn rausgevögelt.
Ich stöhnte genervt auf und sah sie finster an.
"Lass das, ich will nicht feiern. Das ist mein einziges freies Wochenende und ich werde mich mit Pringels, Kuchen und Cola vollstopfen. Ich werde rauchen und mein neues Buch lesen" grummelte ich und zog Hr. Winter eine Strickweste an.
"Nina, ich weiss ja dass du seltsam bist, aber Mädchen es ist dein Geburtstag. Du musst mit mir feiern!"
"Wieso denn? Es ist mein verdammter Geburtstag und den will ich im Pyjama verbringen!"
Wenn es doch mein blöder Geburtstag war, wieso machte sie dann so einen Aufstand?
"Du machst mich echt sauer Nina! Ich möchte doch so gerne mit dir feiern, bitte Ninaaa" bettelte sie laut.
Nicht dieser Dackelblick!
Sie sah aus als würde sie gleich weinen.
Und ich seufzte ergeben. Ich konnte einfach niemanden unglücklich sehen und ich konnte ihr selten etwas abschlagen.
"Und wo? Müsste ich mich auftakeln? Ist dein Sperminator auch dabei? Wo essen wir?"
"Sperminator? Er hat einen Namen Nina!" empörte sie sich.
"Ach Tami, beantworte mir doch meine Fragen einfach." Langsam aber sicher trieb ich sie in den Wahnsinn, sie bekam rote Flecken auf ihrem schönen Gesicht.
Doch mich ermüdete das Ganze, ich hasste lange Erklärungen und ich hatte noch sehr viel zu tun. Ausserdem lechzte ich geradezu nach einer Zigarette.
"Wir gehen zum Chinesen, du kannst wie der letzte Penner aussehen aber dann gehen wir in den Club tanzen! Und ja, mein Freund wird auch kommen. Magst du ihn nicht? Stört es dich?"
Nun war ich die Überraschte, sehr überrascht sogar.
"Nein Tami, ich kenne ihn doch überhaupt nicht. Aber er macht dich glücklich, das sieht man." Ich hatte sie verletzt und das wollte ich nicht. Sie sah mich beleidigt an und mein Magen zuckte hässlich. Ich hasste es, wenn ich Menschen enttäuschte.
"Na gut du Sexsüchtige! Wir gehen zum Chinesen, stopfen uns voll und gehen dann tanzen." Ob Sergej...Nicht an ihn denken! Lass es Nina, schnautzte ich mich selbst an.
"Ach, es kann sein dass dieser Sergej dort ist Nina. Aber er wird uns nicht stören."
Scheisse, musste das sein?
"Wieso denn? Ist er Miloš's Schlüsselanhänger?" rief ich fast schon verzweifelt aus. Verdattert schaute sie mich an und runzelte die Stirn.
"Nein Nina, es ist sein Club. Wusstest du das nicht?" sagte sie ganz langsam, jedes Wort betonend, als wäre ich gestört.
Tja, ich war mehr als dämlich.
Ich hätte mich ohrfeigen können!
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My Destiny Mein Schicksal (Teil 1, Teil 2 heisst HOFFNUNG, HOPE, NADA)
Roman d'amour!!!Achtung!!! In dieser Geschichte gibt es detaillierte Gewalt und sehr detaillierte Sexszenen. Wen das stört, soll es nicht lesen. Erwachseneninhalt! Manchmal sollte man seinen Gefühlen nicht folgen. Manchmal sollte man, auch wenn man erst 17 ist...