Kapitel 14

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Durch Küsse und sanfte Bisse auf meine rechte Schulter, wurde ich aus meinem schönen Traum geweckt.
"Frühstück lepotice, willst du mit mir frühstücken?" murmelte er an meinem Ohr
"Nein! Schlafen!" Ich hatte so einen schönen Traum gehabt und wollte nicht aufstehen.
"Dann willst du also keinen frischen Kaffe, selbstgemachte Brötchen, krossen Speck, Eier und Erdbeeren?" säuselte er verführerisch.
Dieser Schuft!
"Speck?"
Ich erhob mich und bemerkte, dass ich nackt war.
"Ich bin nackt!" rief ich dann aus.
"Ja bist du. Du kannst natürlich auch so frühstücken, Ana wird das nicht stören."
Er lachte und streichelte meine Wange, er hatte anscheinend prächtige Laune.
"Warte, dann war das kein Traum?" fragte ich vorsichtig und bemerkte, wie ich rot wurde.
"Du träumst solche Sachen? Erzähl! Und bitte jede Einzelheit, das machen wir dann!"
Echt jetzt? Er wollte nicht wissen, was ich so träumte, dachte ich mit roten Wangen. Vor allem nicht, wer in meinem Sextraum war.
"Du bist ein Perversling Sergej! Meine Träume gehören nur mir." Ich streckte ihm die Zunge raus und ging, wie Gott mich schuf, ins Bad.
Sein lautes Lachen nervte mich bis nach der Dusche.





"Speck, oh du wundervolle Köstlichkeit! Mit Erbeeren gepaart, bist du das Beste für meinen Magen" schwärmte ich laut vor mich hin und es war mir egal, dass Lazar mich auslachte und Sergej mich verstört ansah.
Krosser Speck und Erdbeeren, die konnte man das nicht mögen?
"So gut kleines Mädchen?" witzelte Lazar während er seinen Kaffee trank. Er war schon lange mit seinem Frühstück fertig.
"Dafür, alter Mann, lohnt es sich Fett zu werden!" Die Männer lachten über meine Aussage. Doch ich meinte es ernst, dafür lohnte es sich Fett zu werden.
"Es ist schön, wenn eine Frau isst. Ich verstehe diesen Salatwahn nicht, davon wird doch niemand satt" murmelte Sergej.
Lazar lachte wieder warm und verabschiedete sich von uns.
Wo er wohl hin ging? Musste er denn wirklich weg?
"Wenn du mir weiterhin solche Köstlichkeiten vorsetzt, dann werde ich eine kleine, fette Frau werden. Und daran bist du schuld!" erläuterte ich ihm voller Inbrunst.
Er schmunzelte nur über meine Worte.
"Das stört mich nicht" meinte er nur leicht.
Haha, ja klar! Das sollte ich glauben?
"Natürlich Sergej! Wenn ich also mit 90 Kilo herumwatscheln würde und mein Hintern so gross wie dein Fernseher wäre, dann würde dich das nicht stören? Ich bitte dich!" mein Ton tropfte vor Sarkasmus. Ich konnte manchmal echt zickig sein, merkte ich gerade.
"Man liebt mit dem Herzen Nina, nicht mit den Augen. Mit 90 Kilo wärst du immer noch leichter als ich. Es wäre mir auch egal wenn du komplett entstellt wärst. Dein Herz und deine Seele, das bist du. Nicht dein Körper."
Ich konnte ihn nur sprachlos ansehen. Er schaute mich so ernst an und betonte jedes einzelne Wort, als wollte er, dass ich die Bedeutung des Gesagten genau so verstand wie er es sagte.
"Das ist dein Ernst, oder?"
Ich musste einfach nachfragen.
Er zog mich auf seinen Schoss, lächelte und schob mir eine Erdbeere in den Mund.
Ich musste kichern.
"Das ist mein voller Ernst. Du wirst immer du bleiben. Der Körper ist nur eine Hülle, nichts weiter. Sieh dir doch meine Hülle an. Ich bin übersäht mit Narben und es ist mir egal. Du aber Nina, findest mich schön. Du findest das alles nicht abstossend. Wieso liebst du eine entstellte Hülle?"
Er fragte das ruhig und sachlich, streichelte mein Gesicht und sah mich ernst an.
Ich fuhr mit meinem Zeigefinger über die Narben neben seinem Auge, berührte seine Lippen.
"Ich liebe den Mann, nicht die Hülle. Versteh mich nicht falsch Sergej, du bist ein sehr attraktiver Mann. So gross, muskulös, mit diesem markanten Gesicht und diesen Augen. Deine Narben erzählen eine Geschichte Sergej, eine brutale und traurige Geschichte, aber diese Geschichte fasziniert mich. Für mich sind deine Narben schön aber es gibt etwas Wichtigeres: deine Anziehungskraft. Deine ganze Ausstrahlung, deine Stärke, dein Humor. Das macht dich schön für mich" versuchte ich ihm zu erklären. Er küsste mich zärtlich und liebevoll und vergrub sein Gesicht an meinem Hals. Ich liebte es, wenn er so glücklich aussah.
"Übrigens ruft dich der Blutegel seit etwa einer Stunde an" nuschelte er an meiner Haut.
Der Blutegel? Oh, Tamara! Ich prustete los.
"Das ist gemein Sergej! Ich habe mich schon gewundert wo die Zwei sind. Frühstückst du nicht mit den Beiden?"
"Ich habe ihnen, auf meine charmante Art mitgeteilt, dass ich mit meiner Freundin ab jetzt frühstücke" sagte er nüchtern, nahm einen Schluck Kaffee und zündete sich eine Zigarette an. Ich verschluckte mich an dem Rest der Erdbeere bei seinen Worten.
"Auf deine charmante Art? Charmant? Du? Oh, mein Lieber! Ich will nicht wissen, wie CHARMANT du das gesagt hast" lachte ich aus vollem Hals und küsste ihn leicht.
Er war einmalig. Sergej und Charmant?
"Sei mir nicht böse, aber ich ertrage Tamara nicht so früh am Morgen. Jaja, sie ist deine Freundin! Geh nachher rüber aber zuerst erzähl mir von deinen Träumen" neckte er mich.  Und wieder lief ich knallrot an!
"In meinen Träumen bist immer nur du Sergej. Deshalb dachte ich auch als ich aufwachte, es wäre ein Traum. Mehr sage ich nicht, denn ICH bin nicht schamlos!" neckte ich ihn weiter.
Ich würde NIE meine Träume verraten, niemals. Das würde ihm nicht gefallen und er würde ausrasten.
"Das macht nichts, dafür habe ich überhaupt kein Schamgefühl!" prahlte er.
Ich konnte nicht aufhören zu lachen. Dieser Sergej, dieser lächelnde und ziemlich arrogante Kerl, den mochte ich.






My Destiny Mein Schicksal  (Teil 1, Teil 2 heisst HOFFNUNG, HOPE, NADA)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt