Kapitel 20

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16:20.
WASSS?
Ich hatte den ganzen Tag verschlafen? Das konnte doch nicht wahr. Desorientiert schüttelte ich meinen Kopf und rieb mir den Schlaf aus den Augen, schaute noch einmal auf den Wecker.
16:21 Uhr.
Wie sagte Tami noch? Sergej würde mich besinnungslos Vögeln? Sie hatte gar nicht so unrecht. Unwillkürlich musste ich grinsen.
Ich streckte meine Glieder und zuckte zusammen.
Aua! Jeder Muskel in meinem Körper tat weh und ich lachte auf.
Das konnte nur mir passieren.
Kaum hatte ich Sex, schon bekam ich den schlimmsten Muskelkater meines Lebens!
Lachend drehte ich mich auf Sergej's Kissen und vergrub meine Nase in den schönen Duft.Wo er wohl war? Ich vermisste ihn schon. Kaum hatte ich meine Augen offen, fehlte er mir.
War das normal? Konnte Liebe so sein oder war es schon Besessenheit?
Vielleicht. Ich wusste es nicht aber was ich wusste, war die unleugbare Tatsache, dass ich ihm verfallen war. In meinem Kopf war nur er und seine Wünsche.
Nur seine Augen, seine Stimme und sein Lächeln. Dieses Lächeln, dieses warme Lächeln, gehörte nur mir. Niemanden sonst lächelte er an, seine Gefühle verbarg er hinter seiner kühlen Maske und dem toten Blick.
Bei Lazar war er immer er selbst doch irgendwie erschien es mir, als würde Lazar ihn...keine Ahnung...erziehen? Ihn bändigen? Es kam mir so vor, als würde Lazar Sergej zu etwas formen wollen.
Mich aber sah Sergej liebevoll und zärtlich an, er lachte von ganzem Herzen mit mir und zeigte seine Gefühle. Jedenfalls oft.
Ob das gesund war?
Keine Ahnung. Aber war ich nicht auch so?
Ich verbarg meine Gefühle und Ängste hinter meinem aufgesetzten Lächeln. Jahrelang hatte ich immer so getan als wäre alles in bester Ordnung, immer gelächelt und niemanden an mich rangelassen.
Tami wusste zwar über meine Kindheit und meine Ängste bescheid aber nie hatte ich ihr von den Alpträumen, den Schuldgefühlen und meinen Selbstzweifeln erzählt. Sie hätte es nicht verstanden, da war ich sicher.
Ich gab mir lange die Schuld an dem Verhalten meiner Mutter, lange tat ich alles um eine noch bessere Tochter zu werden aber ihr Hass auf mich wurde immer grösser. Daher verarbeitete ich das auch in meinen Träumen schon so lange.
Bis jetzt.
Ich musste wieder lächeln. Seit ich neben Sergej schlief, wurden die Alpträume seltener. Er machte mich glücklich, er tat mir gut. Glaubte ich zumindest.
Mit ihm fühlte ich mich nicht beschädigt.
Ich vergrub meinen Kopf noch tiefer in sein Kissen und umarmte es.
Selig seufzend schloss ich meine Augen und ignorierte meinen Muskelkater.
Es war mir egal ob mir alles weh tat und wie lila mein Körper war. Ich hatte mich noch nie so gut gefühlt. Ich war so froh, konnte ich ihn glücklich machen.
"Wie siehst du denn aus Nina?"
Ich hob abrupt meinen Kopf und blickte erschrocken Tami an.
Schnell bedeckte ich meinen nackten Körper und lief rot an. Hatte sie geklopft?
"Kannst du nicht klopfen Tami? Wurde dir das nicht beigebracht?" schnauzte ich sie an.
Ich wollte in Erdboden versinken, es war mir so peinlich.
"NINA HAT SERGEJ DICH ZUSAMMEN GESCHLAGEN?" rief sie aus. Sie sah sehr geschockt aus und starrte meinen Hals an.
Leider hatte sie auch den Rest von mir gesehen.
Sergej mich schlagen? Wie kam sie nur auf so etwas?
"Wie kommst du nur auf so eine Idee Tami?" fragte ich überrumpelt.
"Nina, dein Körper sieht aus wie nach einer Schlägerei! Wenn er dich nicht verprügelt hat, was habt ihr dann bitte getrieben?"
Sie sah so verstört aus, dass sie mir richtig leid tat.
Seufzend nahm ich das Badetuch vom Boden und wickelte mich darin ein. Ich stand auf und verzog das Gesicht vor Schmerz. Verdammter Muskelkater!
"Nina, verdammt, antworte!" motzte mich Tami weiter an. Sie klang panisch.
"Tamara, das sind nur Knutschflecke, okay?" gab ich mürrisch von mir und ging ins Bad. Natürlich musste sie mir folgen. Hier hatte man echt keine Privatsphäre! Entweder waren es die Kameras, Tami, Miloš, Sergej oder Lazar. Naja, Lazar platzte nie einfach so rein und es störte mich auch nie, wenn er Zeit mit mir verbrachte.
"NUR KNUTSCHFLECKE?" japste sie "Nina hast du dich angesehen? Wie kann man denn nur solche Knutschflecke haben? War das ein Vampir?" schrie sie und zerrte mich vor den Spiegel.
Ja, ich sah genau so aus wie ich es mir vorgestellt hatte. Mein Hals und mein Dekolletee waren lila. Den Rest würde ich mir später ansehen. Ich musste zuerst Tamara loswerden.
"Tami, du weisst wie schnell ich blaue Flecken kriege oder? Als du mir in mein Schienbein getreten hast, bin ich zehn Tage mit einem riesigen, schwarzen Bluterguss herumgelaufen. So ist meine Haut einfach, da kann ich nichts machen. Sehr weisse, kleine Frau bekommt schnell Hämatome!" witzelte ich und grinste sie an.
"Dann hat er dir nicht weh getan? Das war einfach... Ach so!" und nun grinste sie teuflisch, legte den Kopf zur Seite und wackelte mit den Augenbrauen. War ja klar dachte ich innerlich sofort frustriert.
"Du hast also mit ihm gevögelt! Wie war's? Hat er dich befriedigt? Wie gross ist sein Ding? Ich will alles wissen!" quasselte sie drauf los.
Bitte nicht! stöhnte ich genervt in meinem Kopf.
"Es war schön Tami und mehr sage ich nicht!" antwortete ich ihr bestimmt.
"Nur schön? Komm schon Nina, ich will Details!" flehte sie mich an doch ich schüttelte nur lächelnd meinen Kopf.
"Es war mehr als schön Tami aber mehr wirst du nicht von mir hören" meine Antwort frustrierte sie, sie liess nicht locker.
"Du bist so langweilig Nina, bitte erzähl!" sie kapierte es echt nicht.
"Tami ich bin einfach so, tut mir leid. Das geht nur Sergej und mich etwas an. Stell dir vor, er würde Miloš oder Lazar erzählen was wir getrieben haben? Wäre das in Ordnung für dich? Also ich wäre sehr verletzt, wenn er das täte. Das ist unsere Privatsache Tami! Es tut mir leid wenn ich dich damit nerve aber so ist es einfach. Ich bin nicht du Tami, ich kann einfach nicht alles erzählen" ich zuckte hilflos mit den Schultern; sie musste das einsehen. Ich konnte nicht wie sie über alles reden.
Und wie sie Vögeln sagte...es klang abwertend und eklig aus ihrem Mund.
"Ach Nina, wir sind doch beste Freundinnen..."
"Was machst du hier Tamara?" bellte Sergej sie an. Er erschreckte uns Beide sehr.
Mist! Was hatte er gehört? Und wie leise war er bitte? Wie konnte er sich so anschleichen?
Tamara zuckte zusammen und schluckte geräuschvoll.
"Ich wollte bloss zu Nina, sie hat den ganzen Tag verpennt und ich wollte mit ihr in den Pool." stotterte sie verlegen.
"Du hast hier nichts zu suchen Tamara! Das sind unsere Privaträume, merk dir das! Wenn du Nina suchst dann lass es mir oder Lazar ausrichten oder ruf sie an, aber komm nie wieder in unser Schlafzimmer oder unser Bad. Dazu hast du kein Recht, verstanden?"
Er sah sie so zornig an, dass Tami erbleichte. Sie nickte nur.
Sie tat mir leid, Sergej's Blick war bösartig.
"Sergej, sie hat es nicht böse gemeint. Sie wollte nur reden" erwiderte ich ruhig.
Ich wollte ihn besänftigen, dieser Blick gefiel mir nicht.
"Ach wollte sie das? Und mein Schwanz war das passende Thema? Oder was wir getrieben haben?" fragte er vor Sarkasmus triefend.
Scheisse!
"Das war nicht böse gemeint, ehrlich Sergej, ich wollte Nina nur etwas aufziehen" stammelte Tami. Inzwischen war sie so rot wie eine Tomate und hatte ihr Hände zu Fäusten geballt.
"Was du nicht sagst Tamara! Kümmere dich um den Schwanz deines Verlobten Tamara und wage es nicht noch einmal unsere Privatsphäre zu stören. Diese Räume sind für dich tabu, mein ganzes verdammtes Haus ist für dich tabu! Kapiert?" zischte er bedrohlich.
Ich musste etwas unternehmen, er sah so wütend aus. Bevor ich aber etwas sagen konnte, fuhr er ungerührt weiter.
Ihm war egal wie unwohl sich Tami in dieser Situation fühlte.
"Übrigens, mein Onkel will dich sehen. Er reist in einer Stunde ab und will noch Einiges mit dir klären" informierte er sie kalt und zeigte mit dem Kopf Richtung Tür.
Tami nickte nur und flüchtete, so schnell sie in ihren High Heels nur konnte.
Als die Tür zuschlug, atmete Sergej kräftig ein und aus und blickte mich dann zärtlicher an. Ich ging lächelnd auf ihn zu und legte meine Hände auf seine Brust.
"Sie hat es nicht böse gemeint dušo moja, sie ist nur neugierig. Ja, manchmal ist das nervig aber sie meint es nicht böse" versuchte ich ihn zu beruhigen.
"Das ist mir klar mein Herz aber was wir machen geht sie nichts an. Das ist unsere Sache! Sie besass tatsächlich die Frechheit, anzunehmen ich hätte dich geschlagen!"
Das hatte er auch gehört? Oje!
"Das habe ich gehört ja, ihre Stimme ist nicht gerade leise. Das ganze verdammte Haus hat sie gehört!" brummte er. Er wirkte verletzt und sah mich traurig an.
Ich zog seinen Kopf zu mir runter und küsste ihn zärtlich. Er umarmte mich fest und küsste mich innig.
"Niemals würde ich dir etwas antun mein Herz. Dir könnte ich nicht weh tun" flüsterte er an meinen Lippen. Ich sah ihm in die Augen und wurde von einer Glückswelle durchströmt. Was er gesagt hatte war so schön.
"Das weiss ich Sergej, das könntest du nicht. Ich vertraue dir dušo moja, du hast mir auch nicht weh getan. Und diese Flecken werden auch bald verschwinden. Selbst wenn nicht, was solls! Dann laufe ich halt mit einem Halstuch herum. Alles andere an mir siehst nur du. Oder stören sie dich? Dafür kann ich nichts, meine Haut ist einfach so" plapperte ich und zuckte mit den Schultern.
Zärtlich streichelte er meinen lila Hals.
"Tut dir das auch ehrlich nicht weh Nina? Sei ehrlich, bitte" flehte er mich an.
"Ehrlich das tut nicht weh. Tun dir deine Knutschflecke weh?" fragte ich ihn kichernd. Er schüttelte nur lächelnd den Kopf und streichelte meinen Hals.
"Siehst du, es ist nicht schlimm. Nur bin ich weisser als Weiss und man sieht es halt so deutlich. Allerdings habe ich einen mordsmässigen Muskelkater!
Ich sollte wohl doch richtigen Sport machen" grübelte ich vor mich hin.
Da gluckste er los und presste seine Lippen auf meine.
"Wenn wir an den selben Sport denken, dann stehe ich jederzeit zur Verfügung mein Herz!" stichelte er und ich musste grinsen.
"Essen Sergej! Zuerst Essen und Kaffee! Danach überlege ich es mir, wenn du brav bist."
Was er konnte, konnte ich auch. Ich drehte mich zum Waschbecken und steckte meine Haare zu einem unordentlichen Dutt hoch.
Sergej umarmte meine Taille und grinste schelmisch in den Spiegel.
Was denn jetzt? dachte ich misstrauisch.
"Mehr als schön? Es war also mehr als schön für dich?" wiederholte er meine Worte.
Ich sah lächelnd in sein Spiegelbild und dachte an die letzte Nacht.
"Braucht dein Ego ein paar Komplimente du Chauvi?" neckte ich ihn.
"Ha! Nein, ganz sicher nicht. Ich wünschte nur, ich könnte deine Gedanken lesen" murmelte er an meine Schläfe gedrückt.
"Ich glaube nicht, dass ich es mit Worten beschreiben könnte Sergej. Ich glaube jede Frau würde sich so ein erstes Mal wünschen. Diese Gefühle überwältigen mich. Es geht nicht um die Orgasmen oder um dein Ding. Obwohl Beides echt toll ist! Es sind die Gefühle die du in mir weckst, verstehst du? Als Tami vom Vögeln sprach, regte ich mich auf. Es war nicht vögeln, bumsen oder bloss Sex..."
"Es war Liebe, in Liebe vereinigt. Zwei Menschen die Liebe miteinander machten Nina, nicht Bettgymnastik. Reine Liebe" unterbrach er mich flüsternd und brachte mich zum Lächeln.
"Genau. Ich weiss nicht ob du schon mal so gefühlt hast Sergej. Für mich ist es so zum ersten Mal und ich kann mir ein Leben ohne dich nicht vorstellen. Ich bin dir verfallen." Ich drehte mich um und küsste ihn leicht. Er strahlte mich an und und stupste meine Nase an.
"Ich habe noch nie eine Frau geliebt Nina, das solltest du wissen. Sex hatte ich wohl zu oft aber ich liebe zum ersten Mal einen anderen Menschen so. Auch für mich ist das neu und es gefällt mir, sehr sogar" sagte er überrascht.
"Du warst noch nie verliebt?" fragte ich ungläubig. Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf!
"Nein. In meiner Welt hatte Liebe nie viel Platz. Bis du kamst mein Herz, war ich innerlich tot. Mir war alles egal. Ich war ein gefühlloses Monster und es kümmerte mich nicht. Ich hatte Sex mit vielen Frauen..."
"Das will ich gar nicht wissen!" zischte ich verstimmt.
"Eifersüchtig mein Herz?" stichelte er wieder
"Natürlich bin ich eifersüchtig! Ich habe Angst dir im Bett nicht zu genügen Sergej. Ich meine, ich habe keine Erfahrung und stelle mich vielleicht dumm an" murmelte ich verunsichert.
"Du mein Herz bist perfekt, genau so wie du bist. Ich liebe dich, ich liebe diese Unerfahrenheit und ich liebe es mit dir zu schlafen. Es turnt mich wahnsinnig an, dass dich noch keiner berührt hat. Ich würde das am liebsten den ganzen Tag und die ganze Nacht tun, aber dann würden wir uns wohl gegenseitig umbringen!" witzelte er und lachte.
"Manchmal Sergej würde ich am liebsten in dich reinbeißen, so süss bist du!" erwiderte ich und seufzte theatralisch.
"Das mein Herz, beruht auf Gegenseitigkeit" gluckste er fröhlich.
Da fiel mir etwas ein und ich runzelte die Stirn.
"Muss ich mich auch von deinem Onkel verabschieden? Du sagtest vorhin, er würde abreisen. So schnell schon?" Nicht dass es mich stören würde, der Kerl machte mir Angst aber er war leider sein Onkel.
"Nein lepotice, du musst gar nichts. Und wenn es nach meinem Plan geht, wird er dich nur noch bei der Hochzeit sehen.
Ich verspreche, ich halte ihn von dir fern Nina. Ich konnte in deinen Augen sehen, wie sehr er dich ängstigt" presste Sergej hervor.
"Er ist dein Onkel Sergej, das halte ich schon aus. Nur der Gedanke, dass du bei so einem Mann aufgewachsen bist..." mich schüttelte es, der Gedanke daran erfüllte mich mit grosser Trauer.
"Ich verdanke ihm viel Nina aber du hast recht, er ist bösartig. Deshalb halte ich ihn auch von dir fern. Ich werde alles von dir fern halten, was dich verletzen könnte!" äusserte er leidenschaftlich. Das liess mir die Knie weich werden. Ich schmolz dahin, er war wunderbar.
"Wird er nett zu Tami sein?" rutschte es mir raus.
"Er wird ihr nichts tun Nina. Er erklärt ihr nur gerade, dass sie und Miloš hier nicht mehr wohnen werden" erwiderte er beiläufig.
"Wieso denn das? Der andere Teil des Hauses gehört doch Miloš" stammelte ich verwirrt und runzelte die Stirn.
"Nein, dieses ganze Anwesen gehört mir mein Herz. Ich habe schon letzte Woche mit meinem Cousin geredet und ihn mehrmals gebeten, das auch mit Tamara zu tun. Als sie heute Morgen deswegen einen Aufstand machte, erklärte ich ihr deutlich, dass ich sie nicht hier haben will. Sie werden heiraten und ein Kind bekommen Nina. Ich werde immer für dieses Kind da sein aber Tamara wird meine Angestellten nicht als ihre Dienstboten missbrauchen. Miloš hat genug Geld um sich etwas Eigenes zu leisten. Leider war Tamara so dumm und hat sich lautstark bei meinem Onkel über mich beschwert. Sie ist noch dümmer als ich dachte! Jetzt wird sie sich seine Predigt anhören müssen und bis zum Ende dieser Woche werden sie verschwinden" erklärte er mir die ganze Situation.
Er hatte nicht Unrecht. Sie sollten ein eigenes Heim als Familie haben und Tamara musste aufhören die liebe Ana auszubeuten.
"Wird der Teil des Hauses dann einfach leer bleiben?" fragte ich nach, das war doch Verschwendung.
"Nein mein Herz. Lazar und Tante Ana werden dort wohnen. Ana's  Mann wird bald hier sein und auch Lazar's jüngerer Bruder. Lazar will eine eigene Sicherheitsfirma gründen und das begrüsse ich! Er will einen Neuanfang, wollte mich aber nicht enttäuschen. Er dachte, er wäre mir etwas schuldig, was einfach lächerlich ist!" erzählte mir Sergej während ich meine Zähne putzte.
"Wird er dann nicht mehr für dich arbeiten?" fragte ich geknickt. Ich wollte meinen besten Freund nicht verlieren!
"Doch wird er auch weiterhin, aber eben als Chef seiner eigenen Firma. Ana bleibt auch hier, es ist ihr Zuhause. Sie kann bleiben so lange sie will aber ich will dich auch nur für mich in diesem Haus haben, verstehst du? Sie bleiben mein Herz, du wirst deinen besten Freund schon nicht verlieren!" zog er mich auf und kitzelte mich.
Ich quickte auf und schob ihn von mir weg.
"Lass das! Ich muss mich anziehen und will essen. Aber zuerst muss ich duschen und dann die Bettwäsche wechseln. Irgendwie haben wir alles mit Torte verschmiert" seufzte ich.
"Du bist auf dem Teller eingeschlafen mein Herz!" erinnerte mich Sergej.
Ach ja, stimmt!
Deshalb war mein Hintern so klebrig.
Ich kicherte und stieg in die Dusche, bemerkte Sergej's lüsternen Blick und streckte ihm die Zunge raus.
"Vergiss es! Ich will zuerst Kaffee, Zigaretten und Speck. Danach..." grinste ich und wackelte mit den Augenbrauen.
"Selbstverständlich!" erwiderte mein Held und salutierte vor mir, danach liess er mich alleine.





Ich zog mir ein einfaches Neckholder Top an, welches meinen Hals und mein Dekolletee verdeckte. Dazu schwarze Jeans. Ich wechselte schnell die Bettwäsche und warf die Benutzte in die Waschmaschine.
Danach ging ich summend in das Esszimmer wo Lazar schon sass und Torte ass.
"Hey Kleines! Dein Frühstück, oder Abendessen, wartet auf dich" begrüsste er mich mit vollem Mund.
Ich kicherte über seinen Gesichtsausdruck.
"Na alter Mann, wie ich hörte gründen wir eine Firma?" sprach ich ihn auf die Neuigkeit an und fing an mein Essen zu verschlingen.
"Willst du investieren kleines Mädchen?" veräppelte er mich und mampfte weiter sein grosses Stück Torte.
"Wenn dir meine 900€ auf meinem Sparkonto reichen, dann gerne! So sichere ich mir dann deine Dienste" erwiderte ich lachend. Er legte seinen Kopf auf die Seite und grinste mich spitzbübisch an.
"Süsse, diese Dienste kannst du nicht bezahlen" sagte er und wackelte mit den Augenbrauen.
Ich prustete los und bewarf ihm mit einem Stück Speck. Er war unmöglich!
"Ich meinte deine Sicherheitsdienste, du Charmeur!" sagte ich immer noch lachend.
Er stopfte sich den Speck in den Mund und lächelte mich an.
"Kleines, für dich bin ich immer da. Egal was du brauchst. Egal wann und wo, meine Dienste sind dir auf ewig sicher und natürlich kostenlos" sagte er zärtlich und zwinkerte mir zu.
Gerührt sah ich ihn an. Womit hatte ich das verdient?
Als ich ihn das fragen wollte, hörten wir Sergej's laute Stimme die sich uns näherte.
"Cousin das Haus ist nicht weit weg von hier und den Schlüssel hast du. Geh mit ihr dorthin, wenn ihr vom Flughafen zurück seid. Es wird deiner Verlobten gefallen, vertrau mir!" er legte auf und sah genervt zu Lazar rüber.
"Beschwert sie sich noch immer?" fragte Lazar schadenfroh.
Böser alter Mann, dachte ich kichernd.
"Nicht direkt. Sie versuchte sich bei Onkel Milan einzuschleimen, scheiterte und fragt jetzt nach den neuen Haus" seufzte Sergej und küsste meine Stirn.
"Dann war Milan wohl sehr nett, wenn sie es endlich begriffen hat" kommentierte Lazar vor Ironie triefend.
Was er wohl zu Tami gesagt hat?
Sergej zuckte nur gleichgültig mit den Schultern und klaute sich ein Stück Speck von mir.
"Finger weg, das gehört mir!" knurrte ich mit vollem Mund.
"Du teilst nicht?" fragte er Kopfschüttelnd.
"Was ich liebe teile ich nicht, und ich liebe Speck" neckte ich ihn schelmisch.
Er grinste mich nur breit an und Lazar lachte laut auf.
"Hast du gehört mein Freund? Pass bloss auf! Sie liebt... Speck."
Lazar sah mich grinsend an. Er fand mich tatsächlich witzig.
"Keine Sorge mein Freund, ich werde keine Dummheiten machen. Dafür liebe ich sie zu sehr" sagte Sergej leise und lächelte mich an.
"Das freut mich mein Freund. So, ich lasse euch alleine und suche mir jemanden zum Spielen. Ach Sergej, die Lieferung ist gut angekommen" sagte er noch kurz angebunden und verschwand.
Ich kaute weiter und tat als hätte ich nichts gehört.
Verdrängung, dein Name ist Nina!
"Da wir jetzt alleine sind mein Herz und dieser ganze Zirkus ein Ende hat, würdest du mir die Ehre erweisen und mit mir in den Pool gehen?" fragte er mich süss und streichelte meine Wange.
"Natürlich, ich ziehe nur schnell meinen Badeanzug an" sagte ich fröhlich und stellte meinen Teller in den Geschirrspüler.
Sergej hob mich plötzlich auf seine Arme machte sich auf den Weg nach Unten.
"Den brauchst du nicht. Glaub mir, du wirst ihn nicht vermissen!" Versprach er mir feierlich und ich kicherte.
Arroganter Lustmolch!

My Destiny Mein Schicksal  (Teil 1, Teil 2 heisst HOFFNUNG, HOPE, NADA)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt