Kapitel 44

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Hungrig und durstig wachte ich mitten in der Nacht auf. Ohne auf etwas zu achten ging ich direkt zum Kühlschrank, nahm das eiskalte Wasser und leerte die Flasche in einem Zug. Dann nahm ich die Wassermelone, setzte mich auf die Terrasse und schlang ein Stück nach dem Anderen runter.
Meine Hände zitterten vor Hunger und mir war schwindlig.
Herr im Himmel, wenn das noch fast zehn Tage so weiterging, dann musste ich unbedingt mehr zu Essen besorgen!
Sergej als Liebhaber war sehr intensiv und wir verbrannten sehr viele Kalorien.
"Hunger?" hörte ich seine schöne Stimme, er grinste mich breit an.
"Am verhungern!" brachte ich zwischen zwei Bissen hervor "wenn das so weiter geht, brauchen wir unbedingt mehr Essen hier Sergej."
"Du bist einfach in Ohnmacht gefallen mein Engel. Das war echt ein Erlebnis!" lachte er Kopfschüttelnd und nahm sich ein Stück von der Wassermelone.
Bei seinen Worten kam in mir eine Erinnerung hoch und machte mich etwas traurig.
"Als ich damals zum ersten Mal bei dir übernachtet habe und Tamara mit mir in die Küche ging, sagte sie genau das. Der Kerl wird dich bewusstlos vögeln" murmelte ich vor mich hin.
"Ganz unrecht hatte sie nicht. Nur ist das kein Vögeln, das hat sie nie kapiert" sagte er nüchtern. Ihm war Tamara's Tod egal.
"In Ohnmacht fallen kann auch nur ich! Irgendwie habe ich vergessen zu atmen Sergej, glaube ich" sagte ich nachdenklich.
"Es wird Zeit, dass du dein Gehirn mal abstellst aber vergiss das Atmen nicht" sagte er düster und schwang mich über seine Schulter "das machen wir jetzt wieder und wieder!" meinte er prahlend.
"Sergej, nimm die Wassermelone mit. Ich glaube, ich werde nicht fähig sein zu gehen, hinterher" prophezeite ich und hörte nur sein kehliges, tiefes Lachen.




"Kleines du wirst ja nie braun!" Erschüttert sah mich Lazar an und schüttelte seinen Kopf. Er musste uns besuchen, hatte Neuigkeiten für Sergej.
Er sah schön braun aus, seine Haare zersaust und die Pilotenbrille liess ihn echt heiss aussehen.
Ein wunderschöner Mann war das.
"Das Leben ist unfair mein lieber Lazar" antwortete ich nur und zuckte mit den Schultern.
Wir würden noch vier Tage bleiben, bald waren diese Fake Flitterwochen vorbei.
"Da hast du nicht ganz unrecht" murmelte er und sah Stirnrunzelnd auf meine blasse Haut.
"Was hast du zu berichten mein Freund?" fragte Sergej.
Das waren zwei sehr schöne Männer schoss es mir durch den Kopf. Schön braun, gross, breit und in Badeshorts.
Lazar hatte sicher viel Spass bis jetzt gehabt.
"Die nette Columbianische Konkurrenz wird vom Pech verfolgt. Irgendwie ist ein böses Feuer in ihrem Club entstanden, natürlich war das Lager mit dem GHB unbeschädigt" erzählte Lazar im Plauderton und nahm seine Sonnenbrille ab.
"Ich mag solche Unfälle Lazar." Sergej lächelte kalt zu Lazar rüber.
"Das soll ich dir von einem, sehr produktivem, Pyromanen ausrichten."
"Danke, das freut mich. Lässt sich nichts zurückverfolgen?"
"Natürlich nicht, die Bezahlung wurde von einem deiner Männer überbracht, in kompletter Schutzmontur" erzählte Lazar weiter und nahm sich ein Wasser.
Ich sagte gar nichts dazu.
Was sollte ich auch dazu sagen? Niemand entkam Sergej, niemand schadete ihm einfach so. In seiner Welt gab es andere Gesetze...
"Danke Lazar für die Information. Du machst das gut, ziehst ein paar Fäden aber machst eigentlich doch nichts."
Sergej grinste ihn anerkennend an und sah mich dann zärtlich an.
"Wollt ihr Zwei mit mir zu Abend essen im Restaurant?" fragte Lazar in die Stille hinein.
"Hast du Langeweile mein Freund? Wurde die Insel von dir abgegrast?"
Sergej war echt unmöglich!
"Etwas Langeweile ist gut für die Seele und ein Mann braucht auch mal Ruhe, vor gewissen Aktivitäten. Es ist aber tatsächlich so, dass ich meine Kleine vermisse.
Immerhin bin ich ja jetzt ihr Vater."
Das klang süss, aber irgendwie glaubte ich ihm kein Wort!
"Wieso glaube ich dir nicht mein Freund?" Sergej lachte nur und ich sah Lazar forschend an. Er lächelte wie ein Engel und da wurde ich noch misstrauischer.
"Wir kommen gerne mein Freund, wir haben ja nichts von der Insel gesehen" meinte Sergej nur.
"Das kann ich mir vorstellen. Sag mal Sergej, lässt du sie zwischendurch richtig aus dem Bett? Sie wird ja nur weisser! Gönn ihr mal ein bisschen Sonne" provozierte Lazar ihn.
Er mochte es ihn zu ärgern. Männerfreundschaften waren echt komisch,  sie ärgerten sich andauernd.
Sergej sah ihn nachdenklich an, klopfte dann auf Lazars Schulter und schubste ihn ins Wasser!
"Weisst du mein Engel, das ist echt lustig. Ich brauche auch so eine Terrasse, Zuhause über dem Pool... mit Piranhas, wenn Lazar mich nervt!" Sergej grinste mich schadenfroh an, Lazar schüttelte nur den Kopf und ich kugelte mich vor Lachen.




My Destiny Mein Schicksal  (Teil 1, Teil 2 heisst HOFFNUNG, HOPE, NADA)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt