Kapitel 29

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Wie ich mich fühlte, konnte ich gar nicht beschreiben, mir tat der Magen weh und eine tiefe Traurigkeit erfüllte mich.
Sergej musste noch Einiges erledigen und ich blieb in Lazar's schönem Reich. Hier hatte ich meinen Frieden. Der Welpe lag auf mir und zerrte an meinen Top.
Wenigstens er hatte seine Freude.
"Bull lass Nina in Ruhe! Das tut man nicht!" sagte Lazar streng.
Der Welpe sah ihn nur hechelnd an und gähnte. Ich musste Schmunzeln, er war so süss.
"Du hast noch genug Zeit ihn zu erziehen mein Freund. Lass ihn nur, er ist so süss. Und er tut mir gut" flüsterte ich.
"Kleines, sie war nie eine richtige Freundin. Sie ist angepisst weil Sergej dich liebt und sie hier nicht treiben kann was sie will."
"Das ist mir klar aber ich will mit ihr reden. Ich habe ihr etwas zu sagen und ich glaube das steht mir zu." Verunsichert sah ich zu Lazar doch er nickte nur.
"Ich bringe dich zu ihr, du hast das Recht ihr zu sagen was immer du willst. Glaub mir, gewisse Dinge habe ich ihr auch schon gesagt." Jetzt, genau in diesem Moment, kapierte ich auch wieso Tamara sich In Lazar's Gegenwart immer so komisch verhalten hatte. Er hatte ihr also seine Meinung gesagt, deshalb konnte sie ihm nie in die Augen sehen.
"Was genau hast du ihr gesagt?" fragte ich bevor er die Tür öffnen konnte.
"Das ich kein Zuchthengst bin, dass sie sich zusammen reissen soll und aufhören soll, mich anzugrabschen. Dass ich sie nie anfassen werde und, das Wichtigste, dass ich nie etwas für sie empfinden werde" sagte er ruhig.
Mir wurde einfach nur schlecht in diesem Augenblick und ein mir unbekanntes Gefühl frass sich durch meinen Körper. Was war das nur? Wieso zog sich mein Magen zusammen? Wieso hämmerte mein Herz plötzlich so laut und wieso hätte ich am liebsten Tami Eine geknallt? Zuchthengst? War das etwa Eifersucht in mir drinnen?


Ohne Lazar hätte ich mich hier verirrt. Es war einfach alles zu viel! Und die nervige Stimme in meinem Kopf sagte, ohne Lazar würde ich hier auch nicht überleben.
Lazar klopfte nicht an und wir platzten in eine Szene, die wohl unangenehm für Tamara war. Tamara weinte still während Miloš sie nur traurig ansah.
"Du solltest dich schämen Tamara, ich schäme mich für dich. Und das vor unserer" er brach ab und sah zu uns.
"Lazar, Nina. Willkommen, tut mir leid für dieses ganze Chaos."
Miloš sah mich ernst an und meinte seine Worte genau so wie er es sagte.
Tamara sah zu mir rüber, ausdruckslos.
"Hey Bräutigam, können wir kurz draussen reden? Du weisst schon, wegen dieser Scharade und so." Lazar war echt ein guter Lügner und ein richtiger Freund.
"Selbstverständlich."
Die Zwei gingen raus und ich blickte Tamara stumm an. Man sah schon ihren Bauch, sie sah trotz der Tränen hübsch aus und sie war wie immer top gestylt.
"Was willst du Nina?"
Was ich wollte? Eigentlich wollte ich meine Freundin zurück aber das hier war nicht meine Freundin. Das war eine Fremde die mich hasserfüllt ansah.
"Ich war im Schlafzimmer Tamara, ich habe alles gehört" erklärte ich monoton.
Sie sah mich ertappt an, aber schwieg.
Ich erkannte sie nicht wieder. Hatte ich sie je gekannt?
"Ich wünsche dir von ganzem Herzen alles nur Gute Tamara. Ich hoffe du wirst glücklich und ich wünsche dir eine schöne und einfache Geburt. Pass gut auf dich und dein Kind auf. Es braucht dich" sagte ich mit tiefer Trauer in der Stimme. Es war ein Abschied und tat sehr weh.
"Es wird ein Mädchen, leider! Wenn es ein Junge wäre, dann wäre er mal der Erbe aber so...ist es eigentlich nur eine Last" murrte sie und sah mich unfreundlich an.
Ich war geschockt von ihren Worten, von ihrem Verhalten.
"Du wirst ein wunderhübsches kleines Mädchen bekommen, das ist doch toll! Sei ihr eine gute Mutter Tami und geniess es doch" versuchte ich sie zur Vernunft zu bringen, doch sie verdrehte nur die Augen.
"Geh Nina, ich werde dich nicht mehr erwähnen, keine Angst. Sergej war sehr deutlich und ich hänge an meinem Leben! Ausserdem lasse ich mir meine Hochzeit von dir nicht zerstören, du hast schon genug angerichtet. Wenn du nicht gewesen wärst, dann wäre ich jetzt an Sergej's Seite und würde seinen Erben in mir tragen" erwiderte sie gehässig und sah mich abfällig an.
Ich schüttelte nur den Kopf über ihre Worte.
"Tamara, ich werde nie seine Frau werden oder seine Kinder bekommen, verstehst du das denn nicht? Ich liebe ihn aber ich werde nie seine Frau sein können. Das wäre zu gefährlich für ihn aber das interessiert dich wohl nicht" flüsterte ich während sie mich verständnislos ansah.
"Machs gut Tami, ich hoffe du findest dein Glück" flüsterte ich mit trauriger Stimme und ging raus zu Lazar. Ich hatte nichts mehr zu sagen, es würde nichts bringen. Alles was ich sagen wollte, würde nichts ändern. Sie würde es nie verstehen.
Lazar verschränkte seine Finger mit meinen und so gingen wir schweigend zu seinem Bull zurück.


My Destiny Mein Schicksal  (Teil 1, Teil 2 heisst HOFFNUNG, HOPE, NADA)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt