Kapitel 48

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Mehrere Wochen vergingen. Ich lernte irgendwie Auto zu fahren, lenkte das blöde Boot, kümmerte mich um die Hühner, setzte einen Gemüsegarten an und machte meinen ersten Milchkäse.
Das alles brachte mir Lazar bei. Er konnte einfach alles gut.
Er sah wie der schönste Farmer auf der Welt aus!
Und das Ganze machte ihm Spass.
Er lächelte, kümmerte sich gerne um die Tiere und kaufte uns einen neuen Hund.
Bull hatte er bei Sergej gelassen.
Lazar tat das weh doch er dachte immer pragmatisch.
Und Sergej...er würde sich um Bull kümmern, hoffentlich!
Die Ablenkung durch die Arbeit tat gut.
Ich war viel draussen, ass anständig aber die Übelkeit war echt schlimm!
Ich musste sechs oder sieben Mal am Tag brechen.
Laut dem Arzt war das nicht unüblich und meine Milz hatte nur eine leichte Überfunktion.
Ich bekam noch etwas gegen die Übelkeit, nahm fleissig nach der Kotzerei meine Vitamine und Medikamente und beschäftigte mich dauernd, so gut ich konnte.
Doch wenn ich alleine in meinem Zimmer war...
Ich weinte still.
Ich wollte nicht, dass Lazar etwas mitbekam.
Ich weinte mich jede Nacht in den Schlaf und träumte von  Sergej.
Träumte von unserer gemeinsamen Zeit, seinem Lächeln, seinen schönen Augen, seinen Küssen und auch von seiner Wut.
Dann wachte ich auf und weinte wieder.
So ging das jede Nacht.
Meine Kette hielt ich immer fest umklammert und ich schlief in Sergej's alten Hemden.
Ich hatte fünf Stück nicht gespendet, hatte sie aufbewahrt.
Sie reichten mir bis über die Knie, waren mir viel zu gross. Die Ärmel hingen weit über meine Hände und ich hätte Problemlos zwei Mal reingepasst.
Doch sie waren ein Trost, es waren Seine.
Ich zog wieder eines der Hemden an und ging mir die Zähne putzen, als ich auf Lazar traf.
Der Mann sah echt schön aus, ich hatte wohl den schönsten Fake Vater auf der Welt.
In Jogginghosen und mit Zahnbürste grinste er mich an.
"Kleines, seit über einem Monat denke ich daran. Was war das für eine Wette? Ich muss das wissen, es macht mich wahnsinnig! Sergej verliert nie, ob legal oder illegal. Um was habt ihr gewettet?"
Ich lief bei der Erinnerung knallrot an und schüttelte nur den Kopf.
"Nina! Bitttteeee! Du redest ja kaum und ich werde noch wahnsinnig! Spuck's aus oder ich betäube dich und finde es heraus!"
Dazu war er fähig.
"Es ist mir peinlich Lazar" murmelte ich.
"Das sehe ich. Du bist rot wie eine Tomate!"
ja, er fand das sehr witzig.
Und er hatte recht, ich redete kaum.
Ich las viel und verbrachte meine Zeit mit dem weissen Labrador.
Irgendwie versuchte ich, Lazar aus dem Weg zu gehen, aber ich wusste nicht wieso.
"Als wir, also du erinnerst dich an Sergej's Überraschung?" er nickte neugierig "er hatte Angst, dass er mich körperlich richtig verletzt, wenn wir miteinander schlafen. Nach einem langen Gespräch, wo ich ihm erklärte, dass eine normale Frau etwa 13cm tief ist, und sein... ähm Ding, einfach... ach vergiss es! Jedenfalls habe ich um die Länge und den Durchmesser gewettet, und gewonnen. Und jetzt sei still!"
Er lachte, hielt sich den Bauch, lachte Tränen, gluckste während ich nur röter wurde.
"Wenn ich ihn jemals wiedersehe, dann verarsche ich ihn sein ganzes Leben damit! Oh Mann!" Er kriegte sich gar nicht mehr ein vor Lachen und ich seufzte nur ergeben.
"Was hast du gesagt? Welche Zahl? Komm schon Nina! Ich will das wissen!" er amüsierte sich köstlich.
"Das werde ich ganz sicher nicht sagen! Spinnst du? Miss doch dein Ding!" empörte ich mich und schrubbte mir die Zähne.
"Das hab ich schon als 20 Jähriger gemacht. Ich war schon immer neugierig!" meinte er nur grinsend.
"Und bist du zufrieden? Also wenn ich einen Penis hätte, würde ich ihn auch messen. Wir sind uns sehr ähnlich Lazar."
"Das war ja klar. Natürlich würdest du! Und ja, ich bin mehr als nur zufrieden aber ich will es trotzdem wissen! Komm schon Kleines" bettelte er weiter und ich lachte vergnügt.
"Nein, das ist sein Penis. Da musst du ihn schon fragen!" Als ich kapierte, was ich da gesagt habe, spülte ich meinem Mund und ging ins Bett.
Wie sollte er ihn denn fragen? Und wieder liefen die Tränen.

Nach weiteren zwei Wochen war ich schon etwa in der Mitte des fünften Monats und wurde zum ersten Mal nicht durch Tränen geweckt.
Ich spürte wie sich etwas in meinem schon runden Bauch bewegte.
Mein Baby bewegte sich in mir!
Es war ein schönes Gefühl aber auch gruselig.
Wie ein Alien im Bauch!
"Was ist los?" Lazar riss meine Tür auf.
Was?
"Du hast aufgeschrien."
Er sah mich besorgt an.
Hatte ich?
"Tut mir leid, das habe ich gar nicht bemerkt. Es bewegt sich" flüsterte ich.
"Was be? Oh! Jetzt auch?"
Lazar strahlte mich an und ich nickte freudig.
Langsam legte er seine grosse Hand auf meinen Bauch und grinste dann ganz breit.
Mein Baby trat fleissig gegen meinen Unterbauch.
"Das ist toll Kleines. Starke Tritte" sagte er zärtlich und bei seinen Worten beschleunigte sich mein Herzschlag.
"Morgen habe ich wieder einen Termin, du kommst doch mit Lazar? Morgen wird ein normaler Ultraschall gemacht" ich freute mich, so richtig!
Er nickte freudig und wollte ins Bett gehen.
Ich wollte aber nicht allein sein.
"Lazar legst du dich zu mir? Ich..." ich zuckte etwas beschämt mit den Schultern.
"Klar" sagte er nur lächelnd.
Er schlief schnell ein und ich genoss seine Wärme.
Ich mochte es sehr wie Lazar roch, dachte ich überrascht.
Als er sich auf die Seite drehte, legte er, wohl instinktiv, seinen Arm um meinen Bauch.
Da schlief ich auch ein.




My Destiny Mein Schicksal  (Teil 1, Teil 2 heisst HOFFNUNG, HOPE, NADA)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt