Kapitel 57

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Ich wollte mich ja umziehen aber der Geruch des Essens...fast drei Jahre hattw ich kein Szech Huan gegessen!
Die Kleidung klebte an mir aber das war mir egal, ich musste essen.
Sergej lachte leise belustigt und zog mich auf seinen Schoss, küsste mich innig und reichte mir die Stäbchen.
Lazar sah uns zutiefst verwirrt an und biss in eine Frühlingsrolle.
"Sergej du hast schon bemerkt, dass sie mit nassen Kleidern auf dir sitzt?" stellte Lazar ihm nüchtern die Frage.
"Ja, habe ich." Breit grinsend ass er einfach weiter.
"Aha" Lazar räusperte sich "Kleines, wieso sitzt du mit nassen Kleidern auf ihm?"
"Weil er mich in den Pool geworfen hat" allerdings klang das nicht so verständlich, weil mein Mund voll war.
Das schmeckte himmlisch!
"Soll das irgendwie logisch für mich klingen?"
Armer Lazar, wir verwirrten ihn.
"Selbstverständlich Bruder."
Sergej machte das Ganze sehr viel Spass!
"Ich habe mich bei ihm bedankt, da hat er mich in den Pool geworfen." Grinsend sah ich Sergej ins Gesicht und erntete einen belustigten Blick.
Lazar runzelte die Stirn, zeigte Nikola wie man Frühlingsrollen mit den Fingern ass und sah uns dann an.
Stefan wickelte seine gebratenen Nudeln um die Gabel.
Seine Augen wurden riesig als er probierte.
"Lecker Mama" sagte er mit vollem Mund.
"Ja mein Sohn, deine Mama ist lecker" flüsterte Sergej und küsste meinen Hals.
Ich musste kichern, das war so seltsam!
"Moment. Ich fasse zusammen: sie bedankt sich bei dir und du wirfst sie in den Pool? Sergej, hast du deine Pillen nicht geschluckt?"
Lazar sah uns sehr argwöhnisch an und wir prusteten los.
"Ich brauche keine Pillen, sie mag den Psycho in mir!"
"Traurig aber wahr" bestätigte ich.
"Ihr Zwei, seid das seltsamste Ehepaar, dass ich je gesehen habe!" Lazar schüttelte nur den Kopf.
"Wir sind nicht verheiratet" sagte ich mit vollem Mund.
Ich musste echt zuerst schlucken, dann reden!
"Das holen wir an ihrem Geburtstag nach."
Und prompt verschluckte ich mich, hustete und sah ihn dann verdattert an.
"Ach ja? Wann wurde denn das entschieden?"
Der Mann war echt gut im Überraschen.
"Stefan und ich haben das entschieden als du schwimmen warst" spottete er, während mein Sohn fröhlich nickte.
"Oder willst du mich nicht heiraten?" fragte er leise und sah mir in die Augen.
Liebe, Zärtlichkeit, Hoffnung. Ich glaubte, genau das in seinen Augen zu sehen.
"Ich brauche ein Hochzeitskleid"
war nur meine Antwort und er strahlte mich an.
"Dann werde ich offiziell dein Schwiegervater Sergej." Lazar grinste ihn süss an.
Und Sergej zeigte ihm den Fingern!
Wir waren wohl doch alle noch Kinder...
"Im Ernst jetzt Sergej, haben wir denn das Aufgebot schon? Wie geht denn das?" fragte ich Stirnrunzelnd.
"Ich werde dich in Belgrad heiraten, im Dom des Heiligen Sava. Nach allen verdammten Traditionen werde ich mich an dich binden! Nicht mal nach dem Tod wirst du mich los." und ich...fand das gar nicht so seltsam. So war er.
"Na das ist mal eine Drohung Bruder! Sehr romantisch, deine Pläne!" Lazar schüttelte nur seinen Kopf "aber Sergej, die Jungs sind noch nicht getauft. Das sollten wir nachholen" gab Lazar zu bedenken.
"Als meine Frau heute geschlafen hat, habe ich Miloš angerufen. Die Jungs werden am 17.03. getauft und wir heiraten am 18.03. Die Kopien der Pässe habe ich per E-Mail geschickt und Nina's Taufschein auch."
Toll, nicht mal ich hatte meinen Taufschein!
"Mein Engel, den Taufschein hat Lazar damals besorgt, als er dein Stalker war."
Ja, Sergej hatte prächtige Laune.
"Ich bin kein Stalker!"
"Das weiss ich doch Lazar. Sergej ist der Stalker, er hat dich dafür bezahlt!"
Und wie die grösste dumme Kuh lächelte ich einfach.
"Richtig! Wie macht ihr das mit den Flitterwochen?" Lazar war wieder in seinem Wachhund Modus.
"Das wird wohl nicht gehen mein lieber Lazar." Mir war das auch egal. Wir waren zusammen, wir würden heiraten und Flitterwochen brauchten wir nicht.
"Wieso soll denn das nicht gehen Kleines? Es gibt viele Orte wo es sehr warm ist und ihr hinfliegen könnt."
Was du nicht sagst Lazar, dachte ich.
"Lazar, die Jungs kleben aneinander. Wir können nicht nur mit Stefan gehen und ohne ihn... ich weiss nicht wie er reagiert. Das könnte in die Hose gehen!" gab ich zu bedenken.
Sergej sah zu Stefan und lächelte.
Unser Sohn hatte ein ganz verschmiertes Gesicht und half Nikola mit seinen Nudeln.
Sie waren so süss!
"Sergej ihr könnt auch nicht alleine gehen. Egal wie legal jetzt alles ist, es kann gefährlich für euch werden. Tut mir leid mein Freund aber so ohne Security geht das nicht." Lazar war, genau jetzt, wieder ganz der Alte. Seine wachen Augen sahen uns ernst an und er schmiedete Pläne.
"Das weiss ich Bruder. Deshalb habe ich ja deine Firma vergrössert. Alles ehemalige Soldaten."
"Hast du sie ausgebildet?"
"Ja. Ich musste auch was anderes machen, nicht nur das Haus verwüsten!"
Ich verschluckte mich wieder und kicherte.
"Gut. Dann müssen wir bald los. Ich muss mir die Männer genau ansehen, alles planen. Danach gehen wir in die Flitterwochen!"
Flitterwochen mit Lazar und den Kindern...
"Weisst du Sergej, ich wusste immer, dass es so kommt! Sogar in deinen Flitterwochen bin ich dabei." Er liebte es ihn zu ärgern.
"Du bist der Babysitter Lazar. Während ich Flitterwochen habe, kannst du dich nicht vergnügen! Du bist der Einzige, dem ich meinen Sohn anvertraue."
Diese Worte aus Sergej's Mund hatten eine grosse Bedeutung.
"Das beruht auf Gegenseitigkeit mein Bruder. Hast du schon eine bestimmte Destination? Mach es mir leicht Sergej!" bat Lazar verzweifelt.
Das war eine so abstruse Situation!
Sergej war nass von meinen Kleidern, die Jungs beschäftigten sich mit dem Essen, unsere Hochzeit und die Sicherheit wurde geplant...Flitterwochen mit Lazar...
"Das wird leicht Lazar. Es werden auch sehr lange Flitterwochen werden. Einer deiner Männer wird mich im Club vertreten. Die Abrechnungen mache ich online, dein Stellvertreter ist gut. Du kannst es genauso machen wie ich oder zwischendurch zurückfliegen, wie du willst. Bis April bleiben wir in Belgrad, danach sind wir sehr abgelegen in Kuba und ab ende Mai bis ende September auf unserer Insel."
Überrumpelt sah ich Sergej an.
So lange?
"Langsam kann ich deine Gedanken lesen mein Engel! Im Club werde ich von einem treuen Mitarbeiter von Lazar vertreten und auch Lazar wird von so einem Mann vertreten. Wenn etwas ist, fliegen wir zurück und gehen dann wieder. Aber ich werde dich in die Wärme bringen! In Kanada hattet ihr nicht mal zwei Monate Sommer. Ich will euch die Welt zeigen, lass mich bitte" bat er mich leise.
"Lazar ist es dir denn recht? Ich meine, so wie ich Sergej kenne, wirst du zwischendurch beide Jungs bei dir haben?" Ich wollte ihn nicht überfordern und auch er hatte ein Recht auf sein Privatleben.
Das kam mir alles so seltsam vor.
"Kleines sechs Monate Sonne, was soll denn daran falsch sein? Und wenn ich mich vergnügen will, passt ihr auf. So läuft das in einer Familie" er räusperte sich "So, ihr müsst die Jungs ins Bett bringen. Ich habe zu tun, muss mir einen Überblick verschaffen und planen. Bis Morgen bin ich fertig." Er gab Nikola und Stefan einen Kuss auf den Kopf und eilte davon.
Das war unser Lazar.
Er hatte es auch vermisst.
"Los Jungs ab in die Badewanne, ihr habt Nudeln in den Haaren!" verkündete Sergej.
"Ich mache das mein Engel. Mach du, naja, was du willst!"
Witzig!
Er trug die Jungs in seinen nassen Klamotten in unser Bad...
Ich kicherte vor mich hin, räumte ab und ging mich endlich umziehen.
Ohne Sergej's Körperwärme fröstelte ich.





My Destiny Mein Schicksal  (Teil 1, Teil 2 heisst HOFFNUNG, HOPE, NADA)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt