Kapitel 31

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Mit Sergej alleine an einen wunderschönen Strand zu sein, war einfach nur  schön.
Das Paradies auf Erden, anders könnte ich das nicht beschreiben. Hier war es wundervoll und die Hitze vertrieb all die Kälte in meinen Gliedern.
Nach einer Woche war Sergej's Haut so dunkel, dass ich mehr als neidisch wurde.
Ich sah ihm zu wie er, nackt wie Gott ihn schuf, aus dem Wasser kam und wollte weinen.
Er sah sehr schön aus. Seine Bronzefarbene Haut, seine Boxerstatur, seine dunkelbraunen Haare die sich Lockten. Er sah schön und glücklich aus.
Ich hingegen wurde nicht mal braun oder rot.
Rot wurde ich nicht, weil Sergej mich andauernd eincremete. Braun wurde ich nicht, weil es mein Hautpigment nicht zuliess.
Ich bekam aber überall auf meinem Körper Sommersprossen und meine Haare wurden Strohblond.
Etwas musste mit ihm nicht stimmen, denn er fand das schön!
Er zählte meine Sommersprossen, küsste jede Einzelne und nahm mich wo es nur ging. In der Dusche, auf dem Sofa, auf dem Boden, auf der Küchentheke, im Schlafzimmer, im Wasser und am Strand.
Der Sand störte uns nicht, nicht ein bisschen!
Wir taten eigentlich nichts anderes ausser zu essen, zu schlafen, zu duschen, zu tauchen und schwimmen und miteinander zu schlafen.
So mussten sich Flitterwochen anfühlen, dachte ich mir die ganze Zeit.
Es war zu schön um wahr zu sein.
Das ungute Gefühl in mir, verdrängte ich und konzentrierte mich nur auf Sergej.
Er blühte schon nach nur zwei Tagen auf. Die ganze Anspannung fiel von ihm und er war einfach nur glücklich.
Er lachte so viel und brachte mich zum Lachen bis mir die Tränen kamen.
Er kochte, und konnte das sehr gut.
Er erzählte alle schönen Dinge aus seiner Kindheit, bis zum Tod seiner Mutter und er erzählte von den Orten die er besucht hatte.
Für mich klang es so, als wäre er fast überall auf der Welt gewesen.
Das musste doch auch schön sein, oder?
"Mein Herz, unsere Lebensmittel kommen bald. Gehen wir uns anziehen, oder willst du dem armen Mann einen Herzinfarkt verpassen?" Er grinste lüstern und brachte mich zum Prusten.
"Mein Schöner, wenn die Frau dich sieht, dann lässt sie sich scheiden!"
Sollte zwar ein Witz sein aber keine lebendige Frau könnte ihm widerstehen.
Ich konnte mich einfach nicht an ihm satt sehen und musste seufzen.
Ob das normal war? Würde das jemals vorbei gehen?
"Was geht in deinem Kopf vor? Ich wünschte, ich könnte Gedanken lesen" murmelte er und fuhr mit seinen Fingern durch meine Haare.
"Ich habe nur gedacht, wie atemberaubend schön du bist Sergej. So stelle ich mir ab jetzt Poseidon vor, wie er aus dem Wasser steigt und an den Strand kommt. Genauso schön" murmelte ich.
Ich schämte mich nicht ihm das zu sagen. Es war nur die Wahrheit, er sah schön aus und brauchte die Komplimente auch. So war er.
"Poseidon also? Das würde mir nicht gefallen, nicht ohne dich mein Herz."
Er hob mich leicht hoch, damit ich meine Beine um ihn schlingen konnte umd trug mich küssend zum Bungalow.
"Sergej, mal im Ernst, wo kommt diese Kraft nur her? Von all dem Training? Ich wiege um die 60 Kilo, das muss doch schwer sein"
fragte ich grüblerisch in den Kuss hinein.
Er kicherte nur und küsste meine Nasenspitze.
"Na und? Ich wiege 105 Kilo mein Herz. Und nein, schwer bist du für mich nicht. Und dass du so klein bist, finde ich schön.
Was die Trainings angeht, ja die sind sehr nützlich für die Kraft" stellte er sachlich fest.
"105 Kilo" murmelte ich vor mich hin, als er sich mit mir zusammen auf das Sofa setzte.
"Ich höre dein Hirn rattern lepotice" sagte er vergnügt und küsste leicht meine Schulter, roch an meinem Hals und grinste mich an.
"Ich rechne" erwiderte ich nur nüchtern.
"Da bin ich aber gespannt" sagte er belustigt.
"Also, wenn ich von deinem Körpergewicht die Organe, das Blut, dein Skelett und das normale Körperfett abziehe, dann komme ich auf etwa 58 bis 60 Kilo Muskelmasse. 60 Kilo Sergej!" rief ich entrüstet aus. Das durfte doch nicht war sein!
"Du weisst wie viel Blut ich etwa habe? Du weisst wie viel Organe wiegen?" fragte nun er vollkommen überrascht und blinzelte heftig.
"Selbstverständlich weiss ich das, das lernt man im ersten Semester der Ausbildung."
Ich war immer noch geschockt.
Er hatte so viele Muskeln wie ich wog!
"Wie viel Blut habe ich denn?" Fragte er ehrlich interessiert.
"Bei deinem Gewicht und Grösse sind es etwas mehr als 8 Liter. Man rechnet 8% vom Körpergewicht bei der Grösse" murmelte ich geschockt weiter.
Etwa 60 Kilo Muskelmasse! War das überhaupt gesund? Das musste ich echt mal nachlesen. Grüblerisch stand ich auf und sah ihn behämmert an.
"Sergej, wenn man deine Muskelmasse mit einer durchschnittlichen Geschwindikeit berechnet, dann... dann würde ich nicht mehr aufstehen, wenn du mir Eine verpassen würdest!"
Ich wäre auf der Stelle tot.
"Wie bitte? Ich könnte dich niemals schlagen!" empörte er sich laut.
"Das weiss ich doch, war nur eine Feststellung" besänftigte ich ihn und tätschelte seinen Arm "ich fasse es nicht, er hat so viel Masse wie ich wiege!" murmelte ich vor mich hin auf dem Weg zum Schlafzimmer.
Sein vergnügtes Lachen begleitete mich bis zum Schlafzimmer. Ich zog nur eines seiner Shirts an, meine Tasche hatte ich nicht mal aufgemacht.
"Dann hast du etwa fünf Liter Blut, gut zu wissen.
Sag mal mein Herz, gefallen dir meine Shirts so sehr?" Er zog am Saum und lächelte.
Ich zuckte nur mit den Schultern.
"Sie sind gross und bequem und riechen gut.
Wieso? Soll ich sie nicht tragen?"
Vielleicht störte ihn das ja doch, er gab viel Geld für seine Kleidung aus.
"Mir ist es am liebsten wenn du nackt bist aber trag ruhig meine Shirts, sie sehen an dir aus wie ein Nachthemd" neckte er mich.
"Das kommt nur davon, weil du so ein Riese bist!" Ich streckte ihm die Zunge raus, doch er schnappte sie nur mit seinen Zähnen und küsste mich innig.
Ich seufzte nur und wurde kribbelig, aber dann löste ich mich schnell von ihm.
"Nein! Die Lebensmittel kommen gleich und du musst dich anziehen. Ausserdem kann das doch nicht normal sein was wir treiben? Wir tun ja nichts anderes" sagte ich Kopfschüttelnd.
"Mein Herz, ich liebe dich und ich liebe es mit dir zu schlafen. In dir zu sein ist meine neue Religion! Wenn wir nicht essen müssten, würden wir wohl nichts anderes tun!" sagte er im Brustton der Überzeugung.
Ich konnte ihn nur grinsend ansehen und dann nicken. Er hatte ja recht, wir waren wie Tiere und er sehr überzeugt von sich.
"Es ist ein Wunder, dass die Pille mich schützt, bei dem Treiben" lachte ich vor mich.
"Vielleicht habe ich ja Glück und sie versagt" gab er ungerührt von sich und ich blieb wie angewurzelt stehen.
Wie bitte? Er hoffte das?
Das konnte doch nicht sein Ernst sein!
Ich konnte aber nichts sagen, denn unsere Lebensmittel kamen.



My Destiny Mein Schicksal  (Teil 1, Teil 2 heisst HOFFNUNG, HOPE, NADA)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt