Kapitel 69

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Schulende-
„Ich bin fast bei dir. Bis gleich." , sprach ich in den Hörer meines Handys und legte auf.

Es würde der erste Blick in ihre Augen sein, nachdem ich sie hinterging. Obwohl mein abscheuliche Handeln, es mir nicht einmal erlaubte, ihren Namen in meinen Mund zu nehmen, besuchte ich sie. Meine Stirn war von einer hauchdünnen Schweißschicht umhüllt und mein tiefsitzender Scham sorgte, dass mein Haupt gesenkt war. Nur einige Schritte waren übring geblieben, bevor ich an der Haustür Aurelias klopfte.

„Hey. Wie geht es dir?" , begrüßte sie mich sehnsüchtig, obwohl wir uns vor 2 Tagen das letzte Mal sahen.
„Gut und selbst?" , erwiderten meine zitternden Stimmbänder.

Elias' Erinnerungen sprudelten schmerzlich in meinen Gedanken wie kochendes Wasser, als ich ihr Gesicht sah und dabei scheiterte ihre Augen zu umgehen. Der Schmerz, der in meiner Seele pochte, drückte in meinen knatternden Zähnen. Schließlich trat ich ein und zog mein Schuhwerk aus.

„Ich weiß nicht, wie es mir geht. Bin nicht in Topform, um ehrlich zu sein." , gestand sie und blickte frustriert.
Ich griff nach ihrer eingefallenen Schulter und fragte besorgt: „Was ist los, Schatz?"
„Lass uns erstmal etwas essen." , entgegnete sie und spazierte in die Küche.

Die heiße Linsensuppe, die sie uns zubereitete, löffelten wir langsam.

„Es schmeckt so gut! Du bist ein Fünf-Sterne Chefkoch." , komplimentierte ich sie, um sie bei Laune zuhalten.

Geknickt grinste sie.

„Erzähl mir, was dich bedrückt" , sprach ich nun mit ernster Stimmlage.

Ich wollte, die Distanz die auf diesem Küchentisch herrschte, bei ihrer Erzählung bewahren. Denn das Risiko war hoch, dass ich währenddessen mit meinen Fingernägel und Beinen meine Nervosität abbauen muss und ich wollte nicht, dass ihr dies unter die Augen fällt.

„Mattia." , begann sie und holte tief Luft.

Meine Lungen zogen sich blitzschnell zusammen.

„Ich merke, dass wenn wir uns sehen, er selbst ganz wo anders ist. Er ist mit mir, aber nicht bei mir. Verstehst du mich? Warum fühlt es sich an, als wären wir Kilometer weit entfernt von einander, wenn er neben mir liegt? Während ich tausend Schritte auf ihn zugehe, rührt er sich nicht einmal vom Fleck. Kannst du glauben, dass er mich nicht ein einziges Mal selbständig geküsst hat? Von anderem Körperkontakt brauchen wir gar nicht sprechen."

Sie klang kaputt. Kaputt von diesen unerträglichen Fragen, die sie plagen.

„Ihr seid seit einem Monat zusammen. Gib ihm seine Zeit und sein Freiraum sich an diese neuen Umstände zu gewöhnen." , versuchte ich sie zu überzeugen.

Unter der Tischdecke kratzte ich an meiner Nagelhaut, weil ich kaum klar denken konnte. An dieser miserablen Beziehungslage trage ich alleine die Schuld.

„d/N, Ich kenne Mattia doch. Wir waren ein Jahr zusammen und ihm fiel es nie schwer, körperlich auf mich zuzukommen. Es wäre ja nicht das erste Mal gewesen."

Ihre Stimme wurde immer heiser, denn ihre Tränen begannen zu fließen. Geschockt beobachte ich, wie sie schmerzvoll, ihre verschwommene Sicht mit ihren Finger klärt: „Bin ich so unattraktiv geworden? Fällt es ihm so schwer Gefallen an mir zu finden? Wie soll ich mich als Frau dabei fühlen?"

Ich stand abrupt auf. Neben ihrem Stuhl, setze ich mich auf die Knie. Meine ekelerregenden Hände finden ihren Platz auf ihrer Wange: „Oh Gott. Sag sowas nie wieder! Suche die Ursache nicht bei dir. Redet mit einander. Sprich ihn darauf an und sei ehrlich über deine Gefühle."

Ich wusste nicht, dass dieser Tag diese Richtung annimmt. Mein Herz schlug immer schneller.

Soll ich ihm etwa sagen: Hey Schatz! Warum weigerst du dich, mich zu berühren? Wie wäre es einmal mit mehr Intimität und Nähe in dieser Beziehung? Es gibt Dinge, die können nicht gesagt werden. Sie werden wertlos sein, wenn sie erzwungen werden."

Sie hatte recht.

„Ich habe das Gefühl ich bin alleine dafür zuständig, diese Beziehung am Leben zu halten. Es belastet mich. Ich will ihn nicht verlieren. Dafür liebe ich ihn zu sehr. Ich würde alles in Kauf nehmen, auch wenn es meien Selbstzweifel sind." , beichtete sie mit einem leeren Gesichtsausdruck.

Sie war so ehrlich und direkt mit mir. Und es zerstört mich, dass ich nicht das Selbe behaupten kann. Meine Gedanken waren ausgefüllt von Erinnerungen und Schuldgefühlen, die in meinem Kopf hämmerten, doch meine Stimme formte tröstende Worte: "So kenne ich dich doch gar nicht! Du bist eine starke Frau und auf keinen Fall auf einen männlichen Begleiter angewiesen. Du brauchst dich nicht hilflos zu fühlen. Jede Beziehung hat ihre Höhen und Tiefen. Steht das gemeinsam durch."

Sie nickte, doch schien nicht überzeugt zu sein.Ich sah sie länger an. Ihre Gesichtszüge erschienen mir markanter als sonst, doch vielleicht war ich bloß in ihrem Erscheinungsbild versunken. Ihre glasigen Knopfaugen, die von ihren geschwollenen Lidern eingerahmt wurden, sahen so unschuldig aus. Sie hat wunderschöne Wimpern. Kohlschwarz, voluminös und geschwungen. In der Grundschule beneidete ich sie für diesen Segen, während sie mir täglich gestand, dass meine füllige Haarpracht ihr größter Traum sei. Wir waren ein verschweißtes Team, dachte ich.

Euch gibt es auch nur im Doppelpack." , war die Formulierung meiner ehemaligen Lehrerin, die mir bis heute nicht aus dem Kopf geht.

Wir kuschelten uns in ihre Couch ein und ich breitete meine Arme aus: „Komm her." , forderte ich sie auf und lächelte warmherzig.

Sie schmiegte sich in meine Brust hinein und ummantelte meinen Oberkörper fest mit ihren Armen.

„Du weißt genau, was ich brauche." , murmelte sie und seufzte erleichtert in mein wärmendes Dekolleté.

Mit meinen Händen drückte ich sie kräftig an mich ran. Eine weitere Träne verlässt ihre erschöpften Augen, während ich meine Finger über ihre Wirbelsäule gleiten ließ. Ich fragte mich, ob sie genauso die hassgetränkte Stimme in meinem Körperinneren hörte.

|| hey leute, bin wieder da<3 werde versuchen morgen etwas hochzuladen, da ich morgen wegfahre aber geht es euch gut? gibt's irgendwas was euch bedrückt? diese Story nähert sich auch langsam dem Ende:/

𝑯𝒆𝒓𝒛 𝒐𝒅𝒆𝒓 𝑽𝒆𝒓𝒔𝒕𝒂𝒏𝒅 // 𝑴. 𝑷.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt