Kapitel 43

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Ich kniff meine Augen zusammen, da bei noch mehr Eindrücke aus der Aussenwelt meine Sicherungen durchbrennen würden. Ich kann nicht realisieren, wie tief ein Mensch in mein Geist schauen kann.
Und es sind die ehrlichsten Wörter, die dich zerstören werden. Und es ist geschehen.
Schneller als gedacht und erhofft, ereignete sich die erschütternde Wende dieses Abends. Ein Abend, der bis zu meiner letzten Lebenssekunde mein Gedächtnis prägen wird. Die Wirklichkeit hat mich eingeholt und mit Ketten gefesselt. Es gab kein Entkommen.

Und Mattia hatte Recht: „Ich kann es nicht sehen."

Zwei Tränen kämpften sich durch meine fest geschlossenen Augenlider hindurch und glitten mein geschminktes Gesicht hinunter. Zitternd stand ich ihm gegenüber. Diese wenigen Minuten besaßen mehr Inhalt, als die Lebenszeit, die ich verbrachte.

„Du weißt genau, welchen Punkt du treffen musst. Nicht wahr?" , fragte mein zerbrechliches Herz, das begriffen hat, wie schutzlos ausgeliefert es doch ist.
Fest entschlossen, dass er endlich das Notwendige getan hat, beantwortete meine Frage: „Wir sind seelenverwandt, d/N. Wenn nicht ich dir die Augen öffne, wer dann?"

Er kam mir kein Zentimeter näher. Keine Umarmung. Kein Körperkontakt. Seine Worte berührten mich genug, und das wusste er. Er wusste auch, dass es keine sanften Berührungen waren. Doch er blieb standhaft. Er hatte meine Augen nicht geöffnet, sondern schmerzvoll aufgerissen, dessen war er sich bewusst. Wortlos nahm ich seine Antwort hin und beendete vorsichtig das krampfhafte Schliessen meiner Augen. Auch wenn Mattia meine Aussicht einschränkte, sah ich wie die Sonne am Horizont untergeht. Durch meine glasigen Augen verschmolzen die warmen Farbtöne deutlicher in einander. Es war immer mein Lieblingsszenario gewesen, den ich stillschweigend genoss. Es war ein Augenblick, der meinen Frieden für einen Moment einkehrte. Aber meine Psyche kommt dieses Mal nicht zum Frieden. Sie fühlt sich entblößt. Entblößt und verraten. Seine Aussagen zerrissen mich innerlich. Sie schmerzten höllisch, sodass ich bei jedem Kloß, den ich runterschlucke, das Feuer zu spüren bekomme.Mattia ändert seine Position und stoppt seine kurze Bewegung links neben mich. Zusammen beobachten wir den Sonnenuntergang, der sich wie ein kleiner Film vor uns abspielt. Ich bewege meinen schweren Kopf zur Seite. Der rotorange Himmel, spiegelte sich auf seiner lupenreinen Haut wieder. Sein Gesicht strahlte in einem kräftigen Goldton. Auch seine Augen nahmen einen Wandel an: Sie wurden zu einem leuchtenden honigbraunen Augenpaar, welches intensiv die Ferne mustert. Noch nie in meinem Leben habe ich einen Menschen, mit dieser Schönheit zu Gesicht bekommen. Und dieses Wunder der Natur, brachte meine schwaches und zigmal vernarbtes Herz zum Verbluten. Er hat die Wunde gesetzt. Denn mein Herz war nicht bereit, diese Messerstiche zuhören.

„Mattia und d/N, kommt wieder rein. Das Essen wird serviert!" , höre ich die weibliche Stimme einer Klassenkameradin.
„Wir sind gleich da." , wimmelte er sie ab.

Ich wische mit meinen Fingern, meine Tränen weg, die durch die schwarzen Produkte an meinem Auge, sich in einen gräulichen Ton verfärbt haben. Einige Male wiederhole ich diesen Vorgang, um sicher zu gehen, dass keine Spur von diesem Ereignis übrig bleibt. Ohne auf seine Begleitung zu warten, gehe ich los. Wir sitzen allesamt am länglichen Tisch und lassen uns nacheinander von den Kellnern bedienen.

„Vielen Dank." , äußerte ich freundlich, als die Dame mit einem herzlichen Lächeln, den Teller vor mir abstellt.

Aber ich hatte keinen Appetit. Ich kann mir nicht vorstellen, wie dieses Essen meinen schmerzenden und dornigen Hals runtergehen oder in meinem zusammengezogenen Magen Platz finden könnte. Doch es wäre äußerst unhöflich, nicht am gemeinsamen Mahl teilzunehmen. Gezwungener Maßen verspeiste ich dieses Gericht. Dabei wäre ich fast bei jedem Schlucken in Tränen ausgebrochen. Ich könnte einen Kurs anbieten, wie man Schmerzen verschleiert. Es war schon eine hohe Form der Kunst, wie gekonnt ich meine Tränen zurückkehre.
Doch man lernt damit umzugehen, wenn das Leben dich jedes Mal auf die Knie zwingt. Ich sehe, ohne ihm in die Augen zuschauen, dass er sich ebenfalls schwer tut. Und auch wenn er nicht verletzt wurde, konnte er mein Anblick nicht ertragen. Ängstlich bat er mich immer, ihn niemals den Grund für meine Tränen sein zu lassen. Doch keinmal war Mattia es nicht. Er war es. Jedes Mal. Aber nicht weil er meinen Schmerz dabei beabsichtigt, nein. Weil meine Seele entschied, sich ihm zu unterwerfen. Weil meine Seele entschied, jedes Wort von ihm auf die Goldwaage zulegen. Meine Seele übergab ihm die Macht und nur sie trägt die Konsequenzen dafür.
Und während ich den letzen Bissen mühevoll zerkaute, nahm ich mir aus all meinen Schmerzen und Tränen vor: Dieser Tag wird nicht zum Ende kommen, bevor ich eine endgültige Entscheidung treffe.

// ich möchte eine Sache ansprechen und zwar nein ich supporte Mattia ganz und gar nicht. Das war einmal eine Phase. Es gibt paar Seiten, die mich dafür einfach so urteilen, obwohl sie mich überhaupt nicht kennen. Damit möchte ich sagen, urteilen sind genauso die Fehler, die ihr begangen seid, ohne mich zu kennen. Wenn ich Storys über ihn schreibe, heißt es nicht dass ich sein Fan oder Supporter bin. jetzt ist es etwas anderes und ihr müsst verstehen ich unterstütze ihn bei seinen Fehlern kein bisschen. er macht Fehler, die mich kein bisschen angehen. Schließlich sind sie seine Sünden und Fehler. ich wurde öfters jetzt angeschrieben wieso ich über ihn Storys schreibe. die Mädels, die ihn mögen oder auch nicht lesen meine Story und ich werde es immer tun, solange ich das will. Ich möchte damit keinen angreifen oder schlecht darstellen, weshalb ich gar keine Namen erwähne, aber wollte es mal gesagt haben. Falls ihr Wünsche habt, über wen ich die Story schreiben kann, schreibt sie mir gerne. Passt auf euch auf und ich liebe euch alle!<3

𝑯𝒆𝒓𝒛 𝒐𝒅𝒆𝒓 𝑽𝒆𝒓𝒔𝒕𝒂𝒏𝒅 // 𝑴. 𝑷.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt