Kapitel 16

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Ich wollte den Unmengen an Gedanken, die in meinem Kopf gefangen sind, keine Beachtung mehr schenken und öffnete aus diesem Grund das gläserne Eingangstor der Bibliothek. Die Bücherei war ein historisches Denkmal unserer Stadt und sah aus diesem Grund himmlisch aus. Große Fenster mit bunten Malereien und eine unvorstellbar hohe Decke. Die Bücherregale waren aus schwerem hellem Holz und verliehen diesem Gebäude eine gewisse Romantik. Ich schaute mich genauer um und fand, wie erwartet und bekannt, nur ein einziges Pärchen. Die beiden waren vermutlich Rentner und blätterten in der Tageszeitung rum. Ich erkannte, dass Mattia noch nicht eingetroffen ist und suchte mir deshalb einen Tisch mit zwei Sitzgelegenheit aus. Dieser war umgeben von langen Pflanzen und machte einen leicht abgeschiedenen Eindruck, was genau mein Geschmack war. Dennoch würde ich in seinem Sichtfeld sein, wenn er am Eingang steht.
Ein Telefonat, um kundzutun wo ich mich befinde, stand gerade absolut nicht auf meiner Wunschliste.
Ich ließ mich auf den gepolsterten roten Sessel nieder und beschäftigte mich mit meinem Handy.
16:40 Uhr. Mit Pünktlichkeit hatte ich bei Mattia natürlich nicht gerechnet. Es würde mir eher Sorgen als Freude bereiten. Ich widmete mich irgendwelchen, vor Monaten installierten Spielen und versuchte zwanghaft mich nicht zu langweilen.

„Hey, sorry, dass ich zu spät bin. Wartest du schon lange?" , sprach die Person, dessen Stimme ich am liebsten hatte.
„Nein, nein, alles gut." , entgegnete ich und beobachte ihn lächelnd, wie er seinen Rucksack ablegte und gegenüber von mir Platz nahm.

Er richtete seine Haare und sein T-Shirt und klopfte seine Hände an seiner Hose ab, bevor er seine Aufmerksamkeit einzig und allein auf mich richtete.
Er hatte sich seit heute morgen nicht umgezogen, doch seine Haare haben an Halt verloren und waren etwas verwuschelt. Er ist einfach ein Kunstwerk.

„Über was wollen wir unser Referat schreiben?"

Wir diskutierten über verschieden Themen und Möglichkeiten und einigten uns dann auf eins. Die Stimmung war entspannt. Wie immer, wenn wir sprechen. Der Anruf war eine Ausnahme. Er hat mich noch nie bisher angerufen. Ich war unter Schock und bekam kein Wort raus, weil ich noch nie in der Situation war mit ihm zu telefonieren. Und was Mattia für mich bedeutet, wisst ihr bereits. Während unser Konversation, brachte er mich unendliche Male zum Lachen. Sein Humor ist einfach exzellent mit meinem abgestimmt.
Das Gefühl, was ich besitze, wenn ich mit ihm Zeit verbringe, ist unglaublich. Ich vergesse die Zeit, die Leute um mich herum und meine Sorgen. Ich bin in Trance. Er überwältigt mich mit Allem, was er fabriziert. Mattia ist für mich kein Mensch, er ist ein Traum.

„Hast du dich wieder abgeschminkt?" , wirft er urplötzlich in unser Gespräch, welches eigentlich unser Projekt thematisierte.
„Ist dir aufgefallen, dass ich heute morgen geschminkt war?" , fragte ich ihn verblüfft, denn diese Achtsamkeit und aufmerksame Art verwundert mich zutiefst.
„Ja, du warst heute morgen leicht geschminkt. Du warst hübsch." , komplimentierte er mich vorsichtig, aus Angst ich würde es als Anmache auffassen.
„Du bist auch ohne Schminke hübsch. Al-Also nicht, dass du ohne schlechter aussiehst. Du- Du bist mit und ohne hübsch."

Er sprach durcheinander und nervös. Ich lachte laut auf, weil mir diese eigenartige Rechtfertigung sehr unterhaltsam erschien.

„Du bist einfach wunderschön." , sprach er sanft.

Und ich konnte meinen Ohren nicht trauen. Mein lautes Lachen wandelt sich in eine ernste Miene.

„Mattia, es reicht!" , schrie ich ihn aufgebracht an.

// heyy, jetzt habe ich all meine arbeiten hinter mir und kann weiter die story schreiben. wie geht es euch?

𝑯𝒆𝒓𝒛 𝒐𝒅𝒆𝒓 𝑽𝒆𝒓𝒔𝒕𝒂𝒏𝒅 // 𝑴. 𝑷.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt