Kapitel 31

383 16 25
                                    

Wie Marionetten, die keine Macht über sich haben, bewegten wir, von unseren Gefühlen gelenkt, unsere Lippen. Und dieser Kuss spiegelte mehr als nur unsere Liebe wider. Es war ein Kuss voller Leidenschaft, Sehnsucht und untragbarem Schmerz.
Er entfernte sich von mir und ich schaute ihm tief in die Augen. Er lächelte mich provokant und ahmt meine Worte, die ich ihm auf dem Schulweg gesagt habe, ironisch nach: „Diese Liebe ist grausam, nicht wahr?"

Immer noch entgeistert, stehe ich wie eine leblose Statue vor ihm und schaffe es nicht zu reagieren.
Er legt seine Lippen erneut auf meine, weil er nicht genug haben konnte. Er schob meinen Körper noch enger an sich ran und verstärkt seinen Griff, weil er merkt, dass ich gleich umkippe. Ich möchte diesen unübertrefflichen Moment nicht beenden und wage nicht mich zu lösen. Auch wenn mein Gewissen, der vor ein paar Sekunden zum Vorschein kam, mich anfleht und nach einem Rückzug schreit, dachte ich keine Sekunde daran, aufzuhören. Doch die Schulglocke, die das Ende der Pause ankündigt, erschreckte mich und ich zuckte auf. Ich sah seine rotgeschwollenen Lippen, die sich vor mir, mit einem winzigen Abstand befinden.

„Mattia." , machte ich ihn auf die ertönte Glocke aufmerksam.
„Hm?" , brummte er betrübt und distanzierte seinen an mir angelehnten Körper kein bisschen von meinen.
„Was wollen wir jetzt machen? Beide verspätet in den Klassenraum platzen oder was? Sag es mir, Mattia. Am besten noch Hand in Hand, wie wär's?"

Ich verzog aus Verzweiflung mein Gesicht und könnte mir die Haare ausreißen. Mit meinen Füßen stampfte ich auf den Boden wie ein kleines verärgertes Kind. Meine Haltung hat sich sprunghaft und übergangslos gewandelt. Ich treibe meine Ängste und paranoiden Gedanken meilenweit und stelle mir schon vor wie meine beste Freundin mich überzogen von tiefer Enttäuschung hasserfüllt in die Augen sieht. Ich fühle mich fürchterlich. Wie können sich unsere Blicke jemals kreuzen, nachdem ich die Lippen ihres Ex-Freundes auf meine presste? Womit hat sie das verdient? Tränen verlassen meine glasigen Augen, als ich wieder in meine Erinnerungen rufe, was ich soeben zugelassen habe.
Mit seinen Zauberhänden streichelte er über mein Gesicht, und möchte mir diese wegwischen.

„Tue mir das nicht an und lasse mich nicht der Grund für diese Tränen sein." , sagte er und strich mir die Haare aus dem Gesicht.
„Was sollen wir tun, Mattia? Wie konnten wir nur.." , schluchzte ich und mein Gehirn sucht bitterlich nach einer Lösung.
„Komm zu mir." , schlug er beruhigend vor.

// endlich ferien omg

𝑯𝒆𝒓𝒛 𝒐𝒅𝒆𝒓 𝑽𝒆𝒓𝒔𝒕𝒂𝒏𝒅 // 𝑴. 𝑷.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt