„Spinnst du? Du treibst mich noch in den Wahnsinn! Du kommst eine Stunde zu spät von der Schule und wir alle wissen nicht, wo du dich rumtreibst! Und wenn du wieder da bist, schließt du dich in dein Zimmer und gibst kein Ton von dir. Wenn das so weiter geht, dann-."
„Dann was?!" , unterbrach ich meine kreischende Mutter, die wie eine Verrückte mit ihren Armen hantiert.
„Was willst du von mir? Es reicht langsam. Hör auf so zu tun, als wäre meine Verschlossenheit eine Neuheit. Hör auf so zu tun, als wäre ich dir verpflichtet meine Probleme zu erzählen. Es wird nicht passieren, okay? Als ich es versucht habe, hast du mich immer wieder enttäuscht. Ich würde lieber eigenhändig ins Feuer springen, als dass ich dir wieder vertraue." , äußerte ich in einem scharfen Ton und war zum ersten Mal in meinem Leben wieder ehrlich zu ihr.Meiner temperamentvollen Mutter kümmerte es kaum, wie schuldig sie an meinen Vertrauensprobleme ist, das Einzige, was ihre Aufmerksamkeit erregt ist meine Respektlosigkeit.
„Wie redest du mit mir?" , erhob sie ihre und meiner Distanziertheit ihre grelle Stimme.
Auch wenn man annehmen könnte, ich hätte nach diesen herzzerreißenden und kraftraubenden Erlebnissen keine Bereitschaft in einem Streit zu enden, überkam mich eine Frustration, die ich nicht bändigen konnte.
„Bist du kein bisschen traurig? Ich dachte wir sind Mutter & Tochter. Unsere Herzen sollten doch im selben Takt schlagen. Ich dachte du solltest mein Zufluchtsort sein. Meine Geborgenheit und Stütze. Wieso schenkst du mir deine Liebe in einer Form die ich nicht brauche? Ich brauche deine Schulter, um mich anzulehnen, wenn ich davor bin umzufallen."
Meine Stimmbänder bebten. Ich knallte die Tür zu und gab mir selbst und ihr nicht die Chance auf eine Versöhnung. Meine Brust drückte. Es fühlte sich so an, als hätte sich mein unerträglicher seelischer Schmerz auf mein Körper übertragen.
[...]
Jetzt, an einem Samstagmorgen, halte ich mich in der Straßenbahn auf, um zu der Verabredung mit meiner besten Freundin zu gelangen. Ich wollte zurückkehren zu den Zeiten, wo wir beide unzertrennlich waren. Ich habe mich für sie, gegen mein Herz entschieden. Für sie habe ich Mattia's Nähe aufgegeben. Dann sollte ich aber ihre haben.„d/N!" , ruft meine beste Freundin heiter und strahlt förmlich vor guter Laune.
Ich kochte innerlich vor mich hin. Ich liebe Mattia so sehr, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass man nach seiner Abwesenheit so viel Freude versprühen kann.
„Wie war es gestern nach der Schule mit Mattia?" ,erweckte sie mich aus meiner unendlichen Gedankenwelt.
// HAHAHHAHAHAHAH OOP SIE HAT EUCH GESEHEN