Kapitel 56

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Mattias Sicht-
Ich riss Mar aus seinem Griff und zerdrückte sein Handgelenk.

„Mattia, Bruder. Was ist lo-", doch meine Faust landete in seinem irritierten Gesicht.

Ein fester Schlag in seine Gesichtsmitte, der einen deutlichen Laut hervorrufte. Einen weiblichen Schrei hörte ich bei dem Aufprall auf seinem Nasenbein: „Mattia!" , kreischte d/N außer Fassung.

Geplant war diese Härte überhaupt nicht, doch war ich in jenem Moment kaum zu bremsen. Blind vor Eifersucht. Schockiert hält er mit seiner freien Hand, welche sich außerhalb meines Griffes befindet, seine blutverschmierte Nase. Ich blicke auf meine Faust und sehe die roten Spuren, die meine Fingerknöchel verzieren. Sprachlos schaue ich d/N an. Sie verdeckte ihren Mund mit ihren Händen und konnte die Situation nicht verarbeiten. Keiner sagte ein Wort.

„Was war das?" , fragte er schließlich mit Schrecken erfüllt.

Seine weit aufgerissenen Augen, seine starre Haltung und sein wütender Unterton, begleiten seine laute Stimme. Der Schock saß tief. Aus meiner Kehle entwich kein einziges Wort. Wie soll ich verdammt nochmal darauf reagieren?

„Rede doch!" , forderte er mich auf und zog wütend seinen Handgelenk aus meinen umklammernden Fingern.

Mit einem schmerzlichen Stöhnen rieb er sich über die rot-bläulichen Abdrücke.

„d/N ist wie eine Schwester für mich. Du hast es übertrieben, Mar." , erklärte ich ihm nun, um aus dieser Situation ohne Misstrauen herauszukommen.

Ein erleichtertes Atmen machte sich seitens d/N hörbar, das nur ich verstand. Die Behauptung hat sie beruhigt, als dass sie einen Schmerz bei ihr verursachte. Wir waren es: ein Herz und eine Seele. Eine Liebe, die zu stark war, um angezweifelt zu werden. Eine Liebe, die so tief verwurzelt ist, dass solche Aussagen sie niemals stürzen könnten.

„Ich habe übertrieben Mattia?" , zischte er nun und kniff seine dunklen Auge zusammen.

Schritte machten sich hinter uns bemerkbar und unterbrachen die Diskussion, die drohte auszubrechen. Meine Freundin kommt mit einem Getränke befüllten Tablett auf uns zu. Panisch setzte sie ihre Ladung auf den runden Tisch ab und läuft auf Mar zu.

„Was ist mit dir los?" , fragte sie umsorgt und deutet auf sein feuerrote Nase.
„Bin auf dieser verfluchten Bowlingbahn hingefallen. Du siehst ja, wie rutschig es hier ist." ,log er.

Ich vergrub mein schuldige Hand in meiner Hosentasche. Diverse Gründe schwirrten in meinem Kopf herum, warum er mich in Schutz nahm. Es würde einerseits an seinem Stolz kratzen, zuzugeben, dass er soeben eine Faust kassiert hat. Zum Anderen, müsste er darauf zusprechen kommen, wie unangebracht nah er d/N gekommen ist. Solche Geständnisse tätigt man, gerade bei Familienmitgliedern, eher ungern.

„Du musst dein Gesicht dringend mit einem kühlen Lappen abwaschen. Ist es ein Nasenbeinbruch?" ,kümmerte sich meine feste Freundin um das Wohlergehen ihres verletzten Cousins.

Sie strich über seinen Oberarm.

„Nein, kein Bruch. Ich hätte es gemerkt." , sprach er.
„Gott sei Dank. Komm Mar, ich entferne mit einem nassen Tuch deine Blutflecke. Es sieht schrecklich aus." , forderte sie ihn auf und bewegt ihren Kopf Richtung Toilette.

Er nickte verständnisvoll und sie liefen in das WC des Bowling-Studios.

„Wir sind gleich da." , fügte sie hinzu und wirft uns einen entschuldigenden Blick zu.

Wir verstummten. Und nun waren wir da: Alleine, wie so oft. Das Schicksal führt uns immer wieder zusammen und kreuzt unsere Wege. Nur damit es und zeigt, dass Weltmeere zwischen uns liegen, die uns trennen. Ich setzte mich auf das Sofa, während sie vor mich stehen blieb. Sie war ruhig und konfrontierte mich nicht mit meiner vor Kurzem ausgeübten Gewalt.

„Kannst du dir etwas mit ihm vorstellen?" , fragte ich.
„Ich kenne ihn seit heute, Mattia. Was meinst du?"

Ich seufzte laut.

„Sonst wärst du heute doch nicht hier gewesen. Du denkst doch an etwas Langfristiges." , beschuldigte ich sie, doch zurecht.

Sie hatte keine Antwort, die meine Eifersucht bändigen könnte. Schweigsam schaute sie zur Seite.
Aber ich habe das Gleiche getan. Ich bin eine andere Beziehung eingegagen, damit wir uns distanzieren.

„Liebt sie dich?" , wirft sie in den Raum, doch blickt nicht in meine Augen.
„Wir sind seit 3 Tagen wieder zusammen, d/N. Was meinst du?" , ahmte ich sie nach und sprach in einem gespielten hohen Ton.

Ein Schmunzeln liegt auf ihren Lippen, doch sie lässt es nicht zu.

„Du spürst doch, ob sie sich Dir gegenüber verändert hat. Ob sie dich diesmal wahrhaftig liebt." , ergänzte d/N.

Ich blieb tonlos, weil ich tief in meinem Inneren wusste, dass sie mich lieben gelernt hat. Meine Freundin liebt mich. Und das ist die Katastrophe.

|| ja das ist eine ganze Katastrophe. Mattia ist aufeinmal sehr eifersüchtig oop🥳 und das war's für heute, werde wahrscheinlich für euch bei der anderen Story schreiben. gute Nacht euch, die schlafen gehen<3

𝑯𝒆𝒓𝒛 𝒐𝒅𝒆𝒓 𝑽𝒆𝒓𝒔𝒕𝒂𝒏𝒅 // 𝑴. 𝑷.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt