Kapitel 49 - Lesenacht

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„Doch weißt du, was ich zu jenem Moment nicht verstanden habe? Weißt du, was mir zu der Zeit am meisten den Kopf zerbrach? Du hast mir immer erzählt, dass die Liebe, die stärkste Macht sei, aber dennoch hat meine nicht ausgereicht, damit du bleibst."

Keine Worte könnten nun von Bedeutung sein. Ich war verantwortlich für viele Risse in seinem Herzen und habe Dinge gesagt, deren Gewicht ich nicht kannte und ihn prägen. Ich erinnere mich, wie er sich entschuldigte, als er sich über die Verantwortung meiner Gefühle bewusst geworden ist. Auf seinem Bett. Kurz nachdem ich in seinen Armen umschlossen war.

Und es war Zeit dem gleich zu tun: „Es tut mir leid, Mattia. Es tut mir leid, dass es so geendet hat."

Die Entschuldigung traf ihn wie ein Schlag. Denn ich war diejenige, die ihn tatkräftig überzeugen wollte, dass ich alles richtig gemacht habe.

„Viel Glück euch." , wünschte ich ihnen zusätzlich und formulierte meine bisher größte Lüge, denn keine wird dieser jemals näher kommen.

Ein Dank seinerseits ist für ihn nicht vorstellbar. Zwar hatte er mir gerade gestanden, dass er meinem Rat, neues Glück zu finden, folgen möchte, trotzdem ist dieser ausgesprochene Wunsch meinerseits zu provokant.

„d/N. Lass es lieber." , mahnte er mich genervt und seufzte.

Wir sind beide Opfer dieser Umstände und nichts anderes tun wir, als den Anderen zu verletzen und die Wunde noch tiefer zusetzten. Doch er musste wieder den Bogen überspannen und einen drauf setzen: Sie ist sein neues Glück. Es musste nicht schmerzvoller sein, als es ohnehin schon ist. Er musste keinen Brand in mir verursachen, in dem er sie wählt.

„Okay, Mattia. Wir sehen uns morgen." ,verabschiedete ich mich von ihm und gehe los.

Ohne ihn ausreden zu lassen oder Blickkontakt aufzubauen, führt mich der Drang nach der Wahrheit zu dem Eigenheim meiner besten Freundin. Was könnte denn gestern Abend vorgefallen sein, dass er ihr eine zweite Chance gibt?
Ich laufe die letzten Meter und klingele ungeduldig an ihrer Haustür. Eine verschlafene und irritierte Gestalt kommt mir entgegen: „Hey d/N, was machst du hier?" , fragt sie mich überrascht, doch ich bewege mich stur auf ihr Wohnzimmer zu.

Wir sind beste Freunde, weshalb sie mein Verhalten nicht in Frage stellt. Sie wirft sich neben mich auf die große Couch und wartet bis ich beginne.

„Willst du mir denn Nichts sagen?" , frage ich sie mit einem aufgesetzten zweideutigen Blick, damit ich ihr verdeutliche, dass ich mich freue.

Es hat gebrannt wie Alkohol in einer Schnittwunde.
Sie wird rot und lächelte beschämt: „Es war gestern, am Abend. Wollte dir heute sofort Bescheid sagen, aber du warst schneller. Wie hast du es herausgefunden?"

Fragende Blicke liegen auf mir.

„Mattia." , antwortete ich.

Sie war ein eifersüchtiger Mensch, schon in ihrer letzten Beziehung. Kein Mädchen durfte ihm zu nahe kommen. Besitzergreifend war in einigen Fällen sogar die passende Beschreibung, denn um ehrliche Liebe hatte es sich nicht gehandelt. Aber wenn es um mich geht, kannte sie keine Grenzen. Ich erwähne es zu oft, aber ihr Vertrauen war blind.

„Achso. Aber d/N, soll ich dir endlich erzählen, was passiert ist?" , fragte sie mich hyperaktiv und sprang mit klatschenden Händen Auf und Ab.

Ich nickte lächelnd und konnte keine Sekunde länger meine Geduld fassen.

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hab's bisschen früher hochgeladen, damit die die früher schlafen gehen es auch lesen können somit wird auch der nächste Kapitel früher online kommen.
in dem nächsten Part wird auch Mattias Sicht vorkommen, an die die schlafen gehen gute Nacht, ich hoffe es hat euch gefallen und es tut mir wirklich sehr leid, falls es zu viel Gefühl oder Emotion geworden ist!<3

𝑯𝒆𝒓𝒛 𝒐𝒅𝒆𝒓 𝑽𝒆𝒓𝒔𝒕𝒂𝒏𝒅 // 𝑴. 𝑷.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt