Magnus
Alec und ich müssen reden und ihn eben so zu sehen, hat mein Herz in tausend Stücke gerissen. Er hat eindeutig geweint und ich bin Schuld daran aber ist es nicht auch eine Bestätigung dafür, dass ich ihm nicht egal bin?
"Mr. Bane?" spricht mich ein dunkelgekleideter Mann vor dem Haus an, vor dem ich stehen geblieben bin. Ich nicke und er hält mir die Tür auf. "Sie erwartet Sie bereits. Joanna dahinten, wird Sie nach oben begleiten." sagt er monoton und deutet auf eine dezent gekleidete junge Frau, die mich hineinwinkt.
"Mr. Bane, es ist so aufregend, Sie kennenzulernen. Sie kommen in so vielen Liedern von Cara vor, dass ich fast das Gefühl habe, sie persönlich zu kennen." plappert sie los und ich sehe sie irritiert an. "Nun, dass ist ja jetzt der Fall." erwidere ich steif und sie kichert albern. "Richtig. Cara betont immer wieder, wie viel sie Ihnen zu verdanken hat. Sie ist total aufgeregt und hat sich seit Ihrem Anruf schon dreimal umgezogen." redet sie weiter und schlägt sich dann die Hand vor den Mund. "Entschuldigung. Cara sagt auch immer, ich rede zu viel. Kommen Sie mit." nuschelt sie und ich folge ihr schweigsam.
Auf dem Weg nach oben kann ich schon ihr vertrautes Parfüm riechen und unwillkürlich muss ich lächeln. Joanna öffnet schwungvoll eine große Tür und ich finde mich in einem Chaos aus prunkvollen Möbeln und verschiedener, achtlos hergeworfener Kleidung wieder. "Mags." quietscht da jemand und im nächsten Moment hat sie mich angesprungen und hängt auf meinem Arm. Lachend atme ich ihren Duft ein und wirbel sie herum. "Camille. Es tut so gut, dich zu sehen." sage ich in ihr dichtes, schwarzes Haar und sie zeigt mir nun ihr wunderschönes Gesicht. "Magnus." sagt sie zärtlich und küsst mich ganz sanft auf den Mund.
"Hey, ich bin nicht zum knutschen hier." grinse ich und lasse sie herunter. Sie betrachtet mich eingehend. "Andere würden viel Geld dafür bezahlen." schmollt sie und wieder muss ich lachen. "Keine, die dich kennen und dazu schwul sind." ziehe ich sie auf und sie lässt sich theatralisch in einen Sessel fallen. "Ich hab immer gehofft, ich kann dich auf die andere Seite ziehen." scherzt sie und zwinkert mir zu. "Und jetzt erzähl. Wie geht es dir und Ragnor, dem alten Haudegen?" Ich seufze. "Uns geht es soweit ganz gut aber die Bar ist abgebrannt wegen alte Leitungen." berichte ich ihr und sie reisst die Augen auf.
"Wieso weiß ich nichts davon?" murrt sie und ich zucke mit den Schultern. "Kann daran liegen, dass wir kaum etwas von dir gehört haben, seit du berühmt bist." sage ich ohne jeden Vorwurf in der Stimme und sie verzieht das Gesicht. "Das tut mir auch leid aber ich war plötzlich in einer ganz neuen Welt und hatte ein bisschen Angst, wie die Presse reagiert, wenn sie von meiner Vergangenheit erfahren." erklärt sie und ich nicke. "Verstehe. Aber deswegen bin ich nicht hier. Ich habe jemanden kennengelernt und ich liebe ihn sehr. Wir haben geheiratet." sage ich und stoppe sie mit einer Handbewegung, als ich erkenne, dass sie aufspringen will.
"Allerdings ist unsere Ehe ungültig, weil du vergessen hast, die Scheidungsunterlagen einzureichen." fasse ich zusammen und sie sieht mich entsetzt an. "Ich habe was? Das heißt, wir beiden sind noch immer verheiratet?" fragt sie und kreischt auf, als ich nicke. "Das ist großartig. Die Presse löchert mich wegen meiner nichtvorhandenen Beziehung und jetzt kann ich dich vorstellen." ruft sie, beruhigt sich aber sofort, als sie meinen Gesichtsausdruck bemerkt. "Keine gute Idee?" fragt sie und ich schüttel den Kopf. "Nein. Camille, ich liebe diesen Mann und so verliere ich ihn. Du musst endlich unterschreiben und es einreichen. Ich wundere mich, dass dein Anwalt nichts gesagt hat." grübel ich und sie steht auf, um sich einen Drink einzuschenken.
"Der ist tot." erwidert sie gelangweilt und ich reisse die Augen auf. "Beruhige dich. Altersschwäche. Er hat meine Aktionen wohl nicht so ganz ertragen." kichert sie plötzlich und fragend sehe ich sie an. Sie zuckt mit den Schultern. "Ich hatte schon immer was für ältere Männer übrig und ja, er ist beim Sex mit mir gestorben. Herzversagen oder sowas." berichtet sie gleichgültig. Ich schüttel den Kopf. "Du hast dich nicht verändert." sage ich und sie grinst. "Wohl nicht. Also, Mags was genau muss ich tun, um dich zu befreien? Willst du eigentlich Unterhalt?"
Eine Stunde später verlasse ich das Gebäude. Camille hat sofort ihren Anwalt beauftragt, die Papiere einzureichen und er hat bestätigt, dass es jetzt schnell gehen wird. Erleichtert habe ich sie nochmal in den Arm genommen und ihr das Versprechen abgenommen, sich bald bei mir zu melden und auf unsere Scheidung anzustoßen. Ich ziehe mein Handy hervor und wähle Alecs Nummer aber meldet sich nicht, also hinterlasse ich ihm eine Nachricht auf der Mailbox. Grübelnd schlage ich den Weg zur Bar ein und bin verwundert, als ich dort nur Marc antreffe.
"Hey. Wo sind denn alle?" frage ich ihn und er lächelt. "Es ist Samstag und ich habe Ragnor gezwungen sich mal frei zu nehmen und Sebastian?" Er zuckt mit den Schultern. "Wir haben uns gestritten." spricht er weiter und trinkt einen großen Schluck aus seinem Glas. "Das tut mir leid. Alec und ich auch. Hast du auch einen Drink für mich?" frage ich erschöpft und lasse mich auf einen Barhocker fallen.
Eine Stunde später sind wir beide mehr als betrunken und lachen über alte Zeiten. Marc ist dazu übergegangen sich neben mich zu setzen. "Weißt du, Sebastian ist toll aber er ist eben nicht du." sagt er plötzlich und ich sehe ihn an. "Komm schon, Kumpel. Ich dachte, darüber sind wir weg." lache ich und er starrt mich an. "Über dich komme ich wohl nie weg. Wie auch? Du bist Sex auf zwei Beinen und nur einmal will ich dich spüren." haucht er und kommt mir gefährlich nahe. Er fixiert meinen Mund und leckt sich über die Lippen. "Lass mich dich einmal ganz tief in mir fühlen." flüstert er und kommt noch näher. Bevor er aber seine Lippen auf meine legen kann, zucke ich zurück. "Nein Marc. Ich kann das nicht." stottere ich und springe auf. Ohne mich noch einmal umzusehen, gehe ich mit gesenktem Kopf aus der Bar und laufe los.
Das Letzte was ich wahrnehme sind die quietschenden Autoreifen und die Hupe die ertönt. Dann wird alles um mich herum dunkel.
DU LIEST GERADE
Love contract
Fanfiction(Abgeschlossene Geschichte) Um das Erbe seines Vaters antreten zu können, muss Alexander Lightwood innerhalb von sechs Monaten heiraten. Verzweifelt sucht er den passenden Partner und trifft auf den Stripper Magnus Bane. Die beiden gehen einen Deal...