Teil 74

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Magnus

Drei Monate später hat sich vieles für uns geklärt. Mir geht es viel besser, auch wenn ich merke, dass ich nicht mehr der Alte bin aber das ist in Ordnung. Mein Arzt ist zufrieden mit mir und die Narben sind gut verheilt. Will hat gestanden und wird bald seine Verhandlung haben, während Starkweather für Alec einen Vergleich aushandeln konnte. Er musste eine Summe an einen gemeinnützigen Verein spenden und die Anzeige wegen Körperverletzung wurde damit fallengelassen.

Gute Neuigkeiten gab es auch von Nick Sanders, der uns telefonisch mitgeteilt hat, dass es Lilly besser geht. Sie hat die drei Operationen gut überstanden und die Ärzte haben sich positiv geäußert zu ihren Heilungschancen. Erleichtert haben wir uns angesehen und Alec hat dem Detektiv versichert, dass er sich an uns wenden kann, wenn er noch einmal Hilfe benötigt.

Ragnor hat die Bar wieder eröffnet und sie läuft besser als zuvor. Nach einem langen Gespräch mit Camille hat sie sich bereit erklärt ab und zu bei ihm aufzutreten, was die Besucherzahlen enorm in die Höhe schießen lässt. Marc steht wieder an der Theke und Sebastian arbeitet als Hausmeister bei meinem Vater. Das Verhältnis zwischen Marc und Alec ist nach wie vor angespannt aber ich sehe, wie glücklich Sebastian und Marc miteinander sind.

Und ich? Ich könnte nicht glücklicher sein. Vor kurzer Zeit war ich noch ein mittelloser Stripper, dem das Schicksal einen Gefallen getan hat und mich zu Alec geführt hat. Sicher war es nicht immer einfach zwischen uns gewesen aber all die Mühe war es wert. Ich darf jeden Morgen neben diesem unglaublichen Mann aufwachen, darf Seite an Seite mein Leben mit ihm verbringen und jeden Abend schlafen wir aneinandergekuschelt ein. Ich werde niemals genug von ihm bekommen und liebe ihn jeden Tag noch ein kleines bisschen mehr.

Die Hochzeit haben wir erstmal verschoben, Alec wollte, dass ich vollständig erholt bin und außerdem sind wir uns noch immer nicht über einen Ehevertrag einig. "Alexander, sei doch vernünftig. Ein Vertrag sichert dich ab, dass ich dich nicht bis auf die Unterhosen ausziehen werde, wenn wir uns trennen sollten." sage ich gerade zu ihm. Wir sitzen gemeinsam am Esstisch und haben Pasta gegessen und vor uns steht ein Glas Rotwein.

"Magnus Bane, denkst du tatsächlich darüber nach, mich zu verlassen?" fragt er verblüfft und schnell greife ich nach seiner Hand. "Nein, überhaupt nicht. Ich will mit dir zusammen alt werden aber wer weiß denn schon, was noch so kommt?" erwidere ich und er sieht mich ernst an. "Und genau das ist auch mein Plan. Was ist, wenn mir mal was passiert? Ich will, dass du abgesichert bist, dein Leben lang und deswegen will ich keinen Vertrag. Was mir gehört, soll auch dir gehören." antwortet er und ich seufze. "Ich kann mit dieser Art Verantwortung nicht umgehen. Wenn dir wirklich was passieren sollte, habe ich dann die Firma am Hals?" frage ich und alleine bei dieser Vorstellung wird mir übel. "Magnus, wir wollen mal nicht hoffen, dass mir etwas passiert aber sollte es so sein, kann ich mir niemand besseren für die Firma vorstellen aber wenn es dich beruhigt, werde ich festlegen, dass Cat ebenfalls ein großes Stück Verantwortung bekommt und dir zur Seite steht. Ist das besser?"

Unruhig rutsche ich auf meinem Stuhl hin und her. "Ich will eigentlich nicht darüber nachdenken, dass dir etwas passieren könnte aber ich verspreche dir, ich werde die Geschäfte in deinem Sinne weiterführen." murmel ich und er lächelt. "Das weiß ich, deswegen habe ich schon veranlasst, dass du mein offizieller Partner wirst. Ich warte noch auf dein Okay und dann bist du ab sofort Manager der Spendenabteilung und der Inhaber der Firma neben mir." platzt er heraus und mein Mund klappt auf. "Du willst mich zum Boss machen?" stammel ich und er nickt. "Das war der Plan. Nun guck nicht so, du bist sehr gut in deinem Job. So gute Zahlen hatten wir seit Jahren nicht mehr und das haben wir nur dir zu verdanken. Die Leute lieben dich und ich wäre mehr als dankbar, dich an meiner Seite zu wissen, gerade wenn es um Personalfragen geht. Also, was sagst du?" fragt er und ich starre ihn mit großen Augen an. "Alexander, du kennst mich doch kaum." flüster ich heiser und er lacht leise.

"Ich habe mein ganzes Leben lang Zeit, dich noch besser kennenzulernen, als ich dich schon kenne. Du bist Magnus Bane, der seine Mutter früh, viel zu früh verloren hat und durch einen Zufall bei Ragnor Fell gelandet ist. Du bist mutig und stehst für die Menschen, die du liebst ein. Du bist gerecht, fürsorglich, klug und manchmal etwas dickköpfig. Du magst Pizza, Eis, gute Gespräche, heißen Kaffee und du duscht gerne länger, als alle anderen Menschen, die ich kenne. Deine Lieblingsfarbe ist grün, du trinkst gerne einen guten Wein, du lachst gerne und viel, du nascht manchmal heimlich Schokolade und du magst es, wenn es im Sommer regnet." sagt er und ich spüre, wie sich in meinem Hals ein Kloß bildet. "Ich liebe dich, weißt du das auch?" presse ich hervor und er steht auf, um sich vor mich zu knien.

"Das weiß ich und ich liebe dich. Ich möchte mein Leben mit dir verbringen. Du bist einfach alles für mich und ich vertraue dir blind." sagt er und ich nicke. "Das kannst du. Ich verspreche, dich niemals zu enttäuschen." antworte ich und beuge mich zu ihm herunter. "Ich möchte mein Leben auch mit dir verbringen und ich danke dir so sehr, für diese Chance. Ich werde dich nicht enttäuschen." verspreche ich ihm und küsse ihn dann ganz sanft.
"Klingt gut. Darf ich meinen Verlobten jetzt ins Bett bringen?" haucht er an meine Lippen und unwillkürlich muss ich grinsen. "Ich bitte darum."

Love contractWo Geschichten leben. Entdecke jetzt