Magnus
Ich bin Alec so dankbar, dass er das Dinner abgesagt hat, dass ich sogar zustimme, nicht selbst einkaufen zu gehen, sondern seinen Fahrer zu schicken. Der Tag hat mich erschöpft und so muss er mich nicht lange überreden und der Vorteil, mich nicht mehr anziehen zu müssen, ist mir mehr als recht.
Alec hat in seinem begehbaren Kleiderschrank Platz für mich geschaffen und so hänge ich nun meine neuen Hemden, Hosen, Sakkos, Jacken und Pullover auf, falte die Shirts, stopfe die Boxershorts und Socken in eine Schublade und stelle die vielen Schuhe in das dafür vorgesehene Regal. Mir ist aufgefallen, wie ordentlich Alec ist und so gebe ich mir Mühe, meine sonst so chaotische Ader nicht auszulassen. Er hat unglaublich viele Kleidungsstücke und ich frage mich, wieviel von den Anzügen er noch nie angehabt hat.
Etwas erregt meine Aufmerksamkeit und ich gehe näher. Vorsichtig nehme ich den weißen Anzug in die Hand, auf dem viele Aufdrucke zu sehen sind und bin erstaunt, denn es handelt sich eindeutig um einen Rennfahrer Anzug. Daneben liegt der passende Helm und ebenso die Handschuhe. Ich bin überrascht, denn ich kann mir Alec nicht in einem schnellen Auto vorstellen und ich beschließe ihn danach zu fragen.
"Magnus?" Er streckt den Kopf in den Raum und ich sehe hoch. "Die Einkäufe sind da." verkündet er und ich gehe ihm hinterher in die Küche. Auf der Arbeitsplatte hat er schon alles ausgebreitet, was ich aufgeschrieben habe und sehe mir die Sachen an. "Was genau kochst du denn?" fragt Alec neugierig und ich suche in den Schränken nach einer Pfanne und zwei Töpfen. "Medaillons mit grünem Spargel, Penne mit Orangen-Weißwein Soße und Nachtisch Magnus spezial." antworte ich und er grinst. "Hört sich toll an aber willst du das alles nur im Bademantel kochen?" Ich sortiere konzentriert die Lebensmittel. "Also erstens wirst du mir helfen und zweitens kann ich meinen Bademantel natürlich auch ausziehen, wenn dir das lieber ist." erwidere ich und sehe hoch.
Ich finde es äußerst niedlich, wie rot er immer wird und auch dieses Mal enttäuscht er mich nicht. "Lass ihn ruhig an." nuschelt er. "Magnus, ich hab noch nie gekocht." gibt er dann zu, bevor ich ihn weiter provozieren kann und mir klappt der Mund auf. "Noch nie? Dann wird es aber Zeit. Hier ist ein Schäler und damit schälst du erst den Spargel und dann die Möhren. Bekommst du das hin?" Er nickt und beginnt dann den Spargel zu schälen.
Währenddessen schneide ich das Fleisch, aber als ich irgendwann nachsehe, wie Alec sich schlägt, lege ich mein Messer zur Seite. Ich trete hinter ihn und lege meine Hand auf seine. "Alexander, wenn du den armen Spargel so bearbeitest bleibt am Ende kaum etwas davon über." Unsicher sieht er mich von der Seite an und ohne darüber nachzudenken, umfasse ich seinen Hände mit meinen und ich zeige ihm, wie man das Gemüse so schält, dass man es noch essen kann.
Ich spüre die Wärme seines Körpers und dann, wie angespannt er ist. "Bin ich dir zu nahe?" flüster ich und sehe, wie er hart schluckt. "Du bist mein Verlobter. Wie könntest du mir da zu nahe sein?" fragt er heiser und scheitert mit dem Versuch zu grinsen. "Dann ist ja gut." murmel ich und rücke noch etwas näher an ihn heran. Ich muss mich etwas verrenken, weil Alec größer ist als ich, aber so habe ich die Gelegenheit an ihm zu riechen.
Schon immer war mir der Geruch wichtig und ich bin froh, dass er mich nicht abschreckt. Alec riecht nach einem herben After Shave und nach ihm selbst. Als meine Nase seinen Duft tief aufnimmt, muss ich wohl laut geatmet haben, denn er sieht mich wieder von der Seite an. "Stinke ich oder sowas?" fragt er und drückt sich von mir. "Tut mir leid, ich bin nervös und wenn ich nervös bin, schwitze ich manchmal. Ich koche ja nie und will nichts falsch machen." plappert er und amüsiert betrachte ich seine roten Wangen.
Ich lege ihm eine Hand auf seinen Arm und sehe ihm fest in die Augen. "Komm runter, Alexander. Du stinkst doch nicht. Meine Nase ist sehr empfindlich und ich wollte einfach wissen, wie du riechst." sage ich ruhig und ich sehe Neugierde in seinen Augen aufblitzen. "Und?" fragt er leise und ich kann mir ein Lächeln nicht verkneifen. "Unter anderen Umständen würde ich dich anbaggern, dein Geruch ist wie ein Aphrodisiakum, du riechst gut und sogar mehr als das." Wir starren uns an und ich erkenne die Wahrheit hinter meinen Worten. "Okay." haucht er und hält dann den Schäler hoch. "Weiter machen? Ich bin am verhungern."
"Magnus Fell, dass war eines der besten Essen, was ich jemals gegessen habe. Das ist Sternereif." sagt Alec zwei Stunden später und streicht sich über den Bauch. Lachend stehe ich auf und nehme unsere Teller in die Hand. "Das freut mich sehr aber ich hab es ja nicht alleine gekocht. Deine Qualitäten Spargel zu schälen, haben auch etwas dazu beigetragen." antworte ich und zwinkere ihm zu.
"Nachtisch?" frage ich dann und er sieht verblüfft aus. "Du hast doch gar nichts vorbereitet oder habe ich was verpasst?" grübelt er.
"Es gibt Dinge, die ich nicht selbst machen kann und Eis gehört dazu. Ein Pott, zwei Löffel, ja?" grinse ich und er nickt. "Ich glaube, das letzte Mal, dass ich Eis gegessen habe, ist gefühlte hundert Jahre her." Ich starre ihn an. "Wie bitte? Dann wird es aber Zeit. Eis genießt man am besten übrigens auf dem Sofa, also geh schon mal." sage ich und verschwinde in der Küche.Schnell stelle ich die Teller in den Geschirrspüler, von dem ich vermute, er ist noch niemals im Einsatz gewesen und hole zwei lange Löffel aus der Schublade. Mit der großen Packung Eis gehe ich ins Wohnzimmer und der Anblick lässt mich kurz inne halten.
Alec liegt auf dem Sofa, er hat endlich mal seine schicken Lederschuhe ausgezogen und er hält eine Fernbedienung in der Hand, mit der er leise Musik steuert, die ich bisher nicht wahr genommen habe. Sein Kopf ist zurück gelehnt und seine Augen sind geschlossen. Ganz kurz betrachte ich sein schönes Gesicht und mir wird bewusst, was für ein großes Glück ich gerade habe.
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Love contract
Fanfiction(Abgeschlossene Geschichte) Um das Erbe seines Vaters antreten zu können, muss Alexander Lightwood innerhalb von sechs Monaten heiraten. Verzweifelt sucht er den passenden Partner und trifft auf den Stripper Magnus Bane. Die beiden gehen einen Deal...