Teil 33

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Alec

Mit großen Augen beobachte ich den Mann, der auf einer großen Tafel herumkritzelt und mit Begriffen, wie 'Tischkärtchen', 'Blumenbouquets' und 'Soufflé' um sich wirft. Auch Magnus scheint vollkommen überfordert zu sein, denn er spricht seit einigen Minuten kein Wort.

"Mr. Rey, ich glaube, Sie werden das schon machen und zu unserer vollsten Zufrieden entscheiden." werfe ich ein und der großgewachsene Mann wirbelt zu mir herum und starrt mich an. "Entschuldigen Sie, Mr. Lightwood aber es gibt nunmal Dinge, die ich nicht für Sie beide entscheiden kann." sagt er nasal und sieht mich empört an. Sofort bekomme ich ein schlechtes Gewissen und ringe nach Worten.

"Für die Blumen würde ich weiß gut finden, die Tischkärtchen sollten passend sein zum restlichen Thema und ich stehe auf Zitronensoufflé." kommt es da von Magnus und Lorenzo Rey dreht sich mit einem breiten Lächeln zu ihm um und streckt einen Finger nach ihm aus. "Damit kann ich arbeiten." ruft er begeistert aus und erleichtert atme ich auf.
Mr. Rey dreht sich wieder zu seiner Tafel um und beginnt wild darauf herum zu schreiben, während Magnus mich angrinst.

Seit mehr als einer Stunde hören wir nun den Ausführungen des Hochzeitsplaners zu, den ich engagiert habe und habe es seitdem mehr als einmal bereut. Trotzdem ist es die einzige Möglichkeit, dass wir uns nicht um alles alleine kümmern müssen und Mr. Rey hat einen sehr guten Ruf.  "Ich bin soweit durch und habe alles wichtige notiert. Am nächsten Samstag schicke ich Ihnen einen Schneider nach Hause, der von Ihnen beiden Maß nimmt für die Smokings. Mit ihm können Sie dann auch über die Farben sprechen. Am Sonntag treffen wir uns dann hier bei dieser Adresse und wir testen einige Torten." Lorenzo Rey reicht uns eine Visitenkarte eines Konditors und lächelt uns breit an. "Mr.Lightwood, Mr. Bane das wird eine großartige Hochzeit." Damit sind wir entlassen und ich atme erleichtert auf, als wir wieder auf der Straße stehen.

"Alexander, wenn du mir vorher gesagt hättest, wie anstrengend sowas ist, hätte ich vielleicht nicht Ja gesagt." schnauft Magnus und ich sehe ihn an. "Hey, was soll denn das heißen?" frage ich empört und er grinst. "Soufflé, Blumen, Smokings. Das ist alles ganz schön viel." Aus einem Instinkt heraus, lege ich eine Hand um seine Taille und ziehe ihn an mich. "Eine Sache müssen wir beide aber noch gemeinsam entscheiden." hauche ich an seinem Mund und ich sehe ihn schlucken.

"Und was?" fragt er rau. "Zu welchem Lied wir beide tanzen werden." erwidere ich und sehe mit einem Kribbeln im Bauch, wie sein Blick auf meinen Mund huscht. "Willst du mich küssen?" necke ich ihn und als Antwort schnappt er nach meinen Lippen und wir beginnen mitten auf der Straße eine wilde Knutscherei.

"Alec?" reißt uns eine Stimme auseinander und mit hochrotem Kopf, drehe ich mich um. "Will." kann ich nur feststellen und mein Gegenüber nickt. "Ja, der gute, alte Will." antwortet er sarkastisch. "Das du dich noch an meinen Namen erinnerst, wundert mich etwas. Auf meine Nachrichten reagierst du ja nicht mehr." zickt er und ich merke, wie Magnus sich neben mir anspannt.
"Er ist viel beschäftigt." antwortet er an meiner Stelle und fixiert Will. "Das denke ich mir." erwidert er und ich greife instinktiv nach Magnus' Hand, um ihn zu beruhigen.

"Was willst du, Will?" frage ich ruhig und er wendet sich wieder mir zu. "Was ich will? Einen respektvollen Abschied vielleicht? Bevor ich nach Europa geflogen bin, sind wir schließlich miteinander ausgegangen und das regelmäßig. Da ist es das Mindeste, dass du mich zumindest informierst, dass du heiraten willst." sagt er kühl und ich ziehe die Augenbrauen hoch. "Ich wusste nicht, dass ein paar Dates mich verpflichten, dich über meine Beziehung mit Magnus in Kenntnis zu setzen. Soweit ich weiß, habe ich dir keinerlei Versprechen gemacht." erwidere ich und er klappt den Mund auf. "Ach so ist das. Naja, wenn du so schnell von einem Bett ins nächste hüpfst, würde ich sagen, ich kann mich glücklich schätzen, mir nicht etwas bei dir eingefangen zu haben."

Die Ohrfeige, die Magnus ihm verpasst, habe ich nicht kommen sehen. Wutschnaubend hält Will sich die feuerrote Wange und hebt nun seinerseits seine Hand und will auf Magnus losgehen. Im letzten Moment, halte ich ihn am Arm fest. "Wage es nicht, meinem Verlobten auch nur ein Haar zu krümmen." knurre ich und erschrocken weicht Will zurück. "Ihr beide passt hervorragend zusammen." sagt er leise und dreht sich auf dem Absatz um. Eine Weile starre ich ihm nach, bis ich mich zu Magnus umdrehe.

Noch immer ist sein hübsches Gesicht vor Wut verzerrt und ich nehme ihn in den Arm. "Hast du ihm gerade eine reingehauen?" flüster ich in sein Ohr und ich merke, wie er sich entspannt. "Scheiße ja. Es tut mir leid aber er hätte nicht so mit dir reden dürfen." Beruhigend streichel ich über seinen Rücken. "Es muss dir nicht leid tun, Magnus. Verdient hat er es."
Er löst sich von mir und sieht mich an. "Du bist nicht böse auf mich?" fragt er und ich schüttel den Kopf. "Wie könnte ich? Du hast gerade die Ehre deines Verlobten verteidigt." antworte ich und er lächelt erleichtert. "Und du hast ihn davon abgehalten zurückzuschlagen." grinst er dann und ich nicke. "Ich glaube er hat Recht." stelle ich dann fest und fragend sieht Magnus mich an. "Naja, wir beide passen ganz hervorragend zusammen." grinse ich dann ebenfalls und Magnus lacht laut.

"Scheinbar sind wir ein echt gutes Team, Alexander." Zufrieden ziehe ich ihn wieder in meine Arme. "Das sind wir und außerdem macht mich das an, wenn du so einen Beschützerinstinkt hast. Lass uns nach Hause gehen." hauche ich an seinem Mund und küsse ihn dann sanft.
Er schnappt sich meine Hand. "Los geht's. Zeig mir deine Dankbarkeit, Lightwood." Nur zu gerne folge ich ihm und kann es kaum erwarten, mit ihm ins Schlafzimmer zu kommen.

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