Teil 21

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Alec

Mein Herz schlägt wild in meiner Brust, als ich hinter Magnus und mir die Tür zuschlage. Ich renne schon fast mit ihm an der Hand in den Kleiderschrank und sehe mich hektisch um. "Was zieht man da denn an? Anzug?" murmel ich und greife nach einem schwarzen Sakko.

Magnus tritt zu mir und legt mir eine Hand auf den Oberarm. "Hey." sagt er leise und ich drehe mich zu ihm. "Vergiss nicht zu atmen, Alexander." Seine ruhige Stimme bringt mich dazu, tief durchzuatmen. "Okay, ich bin ruhig." sage ich mit zittriger Stimme und er lächelt. "Du bist vielleicht ruhig, aber du willst dir gerade einen schwarzen Anzug anziehen. Erstens ist das keine Beerdigung und zweitens ist es Samstag und du bist zu Hause. Jogginghose und Shirt reichen allemal oder eine Jeans, wenn dir das lieber ist." Ich starre ihn an und nicke dann langsam.

"Natürlich. Du hast vollkommen Recht. Jeans reicht, es ist Samstag und wir sind zu Hause. Ein verliebtes Paar, welches sein Wochenende gemeinsam und locker verbringt." sage ich in der Hoffnung, vernünftig zu klingen. "Genau das ist es. Mach dir keine Sorgen, wir schaffen das schon zusammen." erwidert er und öffnet seinen Bademantel. Ich muss schlucken, als er so nackt vor mir steht und nach einer Jogginghose greift.

"Ziehst du nichts drunter an?" platze ich heraus und er grinst. "Nicht, wenn ich nicht unbedingt muss." antwortet er und schlüpft hinein. Dann streift er sich ein Shirt über und fährt sich durch die Haare. "Lass dir Zeit. Ich mache uns erstmal einen Kaffee, wenn dir das Recht ist." sagt er dann und ich nicke. "Okay. Ich bin gleich soweit."

Als ich zehn Minuten später bekleidet mit einer Jeans und einem dünnen Pullover ins Wohnzimmer komme, denke ich zuerst, mein Gehirn spielt mir etwas vor, denn Mr. Starkweather lacht gerade laut. Magnus sitzt ihm gegenüber und erzählt ihm etwas. "Stellen Sie sich vor, plötzlich holt er den Ring aus der Tasche und sagt kein Wort dazu. Wir haben uns sicher minutenlang angestarrt und ich hab mich gefragt, wann er endlich etwas dazu sagen will." lacht Magnus und springt auf, als er mich entdeckt. "Hey Schatz, ich habe Mr. Starkweather gerade von deinem Antrag erzählt." Ich lächel gequält und sehe den Anwalt an. Dieser strahlt mich freundlich an. "Ich hätte nicht gedacht, dass Sie so schüchtern sein können, Mr. Lightwood." sagt er und ich nicke irritiert. "Ja, liegt wohl an Magnus." murmel ich und Starkweather nickt.

"Nach dem Kaffee bin ich auch schon wieder weg. Ich wollte nur sehen, wie Sie voran kommen aber wie ich sehe, habe ich mir umsonst Sorgen gemacht. Ihr Verlobter ist ein großartiger Mensch." Wieder nicke ich und Magnus greift nach meiner Hand. "Sehr charmant, Mr. Starkweather. Hör dir das gut an, Alexander." grinst er und ich versuche die richtigen Worte zu finden. "Wenn ich das nicht wüsste, würde ich dich kaum heiraten wollen." erwidere ich dann und versuche mich erneut an einem Lächeln.

An der Haustür schüttelt der Anwalt meine Hand. "Ich freue mich, dass Sie jemanden gefunden haben. Ihr Vater wäre sehr stolz auf Sie." sagt er zur Verabschiedung und ich muss kurz an meinen Dad denken. "Danke, Mr. Starkweather. Wir sehen uns dann." antworte ich und schließe die Tür. Erleichtert lehne ich mich dagegen und Magnus sieht um die Ecke. "Ist er weg?" fragt er und ich nicke. "Das hat doch super geklappt oder?" Er kommt auf mich zu und runzelt die Stirn. "Ist alles in Ordnung? Du bist so blass. Habe ich etwas falsch gemacht? Habe ich übertrieben?" fragt er nun leise und ich schüttel den Kopf.

"Du warst wirklich fantastisch, Magnus. Mir ist nur gerade bewusst geworden, wie enttäuscht mein Dad wäre, wenn er wüsste, was ich da mache." erwidere ich und Magnus kommt noch näher. Sanft streichelt er über meine Wange. "Du hast keine andere Wahl, Alexander. Manchmal muss man Dinge tun, die man nicht machen möchte. Ich bin sicher, er wäre trotzdem stolz auf dich, denn du stehst zu dir selbst und das ist, was er sich für dich gewünscht hat." sagt er ruhig und ich kneife kurz die Augen zusammen. "Ja, wahrscheinlich ist das so." flüstere ich und im nächsten Moment zieht Magnus mich an sich und ich gebe mich ganz seiner Umarmung hin.

Das hier hat nichts sexuelles an sich, es ist Wärme und Halt die ich suche und bei ihm finde. Er drückt mich an sich und streichelt immer wieder über meinen Rücken. "Alles wird gut, wir schaffen das zusammen, Alexander." flüstert er und ich nicke. "Danke." antwortet ich leise, bin aber noch nicht bereit, ihn loszulassen. Zu schön fühlt sich seine Nähe an und ich brauche in diesem Moment genau das, was er mir gibt.

Schließlich löst er sich von mir und sieht mich an. Wir sind uns ganz nahe und ich kann seinen Atem auf meinem Gesicht spüren. Er legt eine Hand an meine Wange und sieht mir tief in die Augen. "Weißt du was?" fragt er und ich sehe ihn fragend an. "Jetzt bin ich bereit, deiner Mutter zu begegnen. Heute Abend auf dieser Wohltätigkeitsveranstaltung werde ich hoffentlich auch sie überzeugen." sagt er leise und ich muss lächeln. "Das schaffst du. Wenn nicht du, wer dann." antworte ich ebenso leise. Keiner von uns beiden macht Anstalten zurückzutreten und noch immer stehen wir nahe beieinander.

"Vielleicht sollten wir mal über das Küssen sprechen." sagt er rau und ich muss hart schlucken. "Erwarten die Leute nicht, dass wir uns küssen?" fragt er weiter und ich kann nur nicken. "Denkst du, wir sollten das mal üben?" flüstert er und ich bin davon überzeugt, mein Sprachzentrum hat sich verabschiedet, denn wieder kann ich nur nicken. Magnus lächelt mich an und bevor ich weiß, wie mir geschieht, hat er ganz sanft seine Lippen auf meine gelegt.

Love contractWo Geschichten leben. Entdecke jetzt