Teil 34

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"Magnus, ich habe soeben einen Anruf bekommen." Ich schrecke hoch, als Cat in mein kleines Büro gestürmt kommt und sehe sie erschrocken an. "Einen Anruf von wem?" frage ich und sie beisst sich auf die Unterlippe. "Es war das Krankenhaus." erwidert sie und tausend Gedanken schießen mir durch den Kopf. Schnell springe ich auf. "Ist was mit Alexander?" frage ich zittrig und sie schüttelt den Kopf. "Nein. Der sitzt brav in seinem Büro. Es geht um Sebastian. Er hatte einen Unfall und dich als seinen Notfallkontakt angegeben."

Erstaunt kratze ich mir über den Kopf. "Mich? Was hat er denn?" Cat legt eine Hand auf meinen Arm. "Keine Ahnung, am Telefon wollten sie mir nichts sagen aber du sollst kommen." Langsam nicke ich. "Okay, dann sollte ich wohl hinfahren. Kannst du mir ein Taxi rufen? Ich werde Alexander Bescheid geben."

"Worüber willst du mir Bescheid geben und wohin willst du?" ertönt da Alecs Stimme und ich fahre herum. "Sebastian liegt im Krankenhaus und hat mich als Kontakt angegeben." informiere ich ihn und schnappe mir meine Jacke. "Sebastian? Der Kleine, der sein Haus selbst gebaut hat?" fragt Alec und ich nicke. Er hebt die Hand. "Warte einen Moment. Ich hole den Schlüssel und fahre dich zu ihm." Ich lächel ihn an. "Danke." sage ich schlicht und er nickt.

Auf der Fahrt schweigen wir, Alec scheint zu spüren, dass ich mir große Sorgen mache und er weicht nicht von meiner Seite, als wir das Krankenhaus schließlich betreten. "Musst du nicht zurück zur Arbeit?" frage ich ihn und er schüttelt den Kopf. "Du brauchst mich hier, ich lasse dich nicht alleine." antwortet er bestimmt und ich drücke seine Hand. "Danke." murmel ich und er lächelt mich kurz an.

Am Empfang bleibe ich stehen und suche den Blick der streng aussehenden Frau. "Mein Name ist Magnus Bane. Ich wurde angerufen, weil Sebastian Verlac eingeliefert wurde." informiere ich sie und sie beäugt mich durch ihre Brille. Nachdem sie mich scheinbar als harmlos eingestuft hat, tippt sie etwas in ihren Computer ein. "Station zwei. Bitte nehmen Sie dort Platz. Dr. Underhill kommt dann zu Ihnen." Damit deutet sie auf die Glastür hinter uns und entschlossen greift Alec nach meiner Hand und zieht mich hinter sich her.

"Wieso hat er dich als Kontakt angegeben?" fragt er schließlich, als wir im Wartebereich Platz genommen haben und ich zucke mit den Schultern. "Vielleicht hat er niemand anderen." erwidere ich und Alec nickt. "Das kann natürlich sein. Er scheint dir zu vertrauen."
Ein junger Arzt kommt in diesem Moment auf uns zu und sieht zwischen uns hin und her. "Wer von Ihnen ist Mr. Bane?" fragt er und Alec deutet auf mich. "Ich bin Magnus Bane und das ist mein Verlobter Alexander Lightwood." sage ich fest und er schüttelt uns die Hand.

"Okay, Mr. Verlac hat mich gebeten Sie zu informieren, scheinbar hat er keine weiteren Angehörigen. Sebastian ist beim ausbessern eines Loches vom Dach gefallen. Es geht ihm soweit gut, einige Prellungen und seine rechte Hand ist gebrochen. Er hat viel Glück gehabt aber er darf nach Hause, denn innere Verletzungen bestehen nicht." Ernst sieht er mich an. "Sollten aber in den nächsten Tagen Schwierigkeiten auffallen, müssen Sie sofort wieder herkommen. Lassen Sie ihn besser nicht alleine in den nächsten fünf Tagen, danach müsste soweit alles wieder okay sein. Der Gipsverband muss erst in zwei Wochen gewechselt werden." rattert er alles herunter und Alec runzelt die Stirn.

"Sebastian wohnt nicht bei uns." sage ich und der Arzt zuckt mit den Schultern. "Wer hier wo und mit wem wohnt, weiß ich nicht, interessiert mich auch nicht. Mich interessiert nur mein Patient und der darf die nächsten fünf Tage nicht alleine gelassen werden. Wie Sie das organisieren ist nicht mein Problem. Sie können jetzt zu ihm. Zimmer 45. Guten Tag." Damit geht er mit wehendem Kittel den langen Gang hinunter und ich muss mich einen Moment sammeln.

"Wow. Ich weiß nicht, was Sebastian sich dabei gedacht hat, aber was mache ich denn jetzt?" frage ich dann und sehe Alec verzweifelt an. Er scheint nachzudenken. "Wir sollten erstmal zu ihm und mit ihm reden. Hey, wir finden schon eine Lösung." beruhigt er mich und drückt meine Hand.
Gemeinsam gehen wir zu dem Zimmer und vorsichtig klopfe ich an. "Herein." höre ich die leise Stimme von Sebastian und wir treten ein.

Er sitzt auf dem Bett und hält seine verletzte Hand fest. Schüchtern sieht er mich an und steht dann auf. "Hallo Magnus, es tut mir so leid aber ich wusste nicht, wen ich sonst angeben sollte." plappert er los und ich halte meine Hand hoch. "Schon gut, Sebastian. Ich verstehe schon, ich kenne ja deine Situation." erwidere ich ruhig und er nickt.

Dann fällt sein Blick auf Alec, der sich im Hintergrund gehalten hat und ich deute auf ihn. "Das ist Alec Lightwood." stelle ich ihn vor und Sebastian springt auf. "Der Alec Lightwood?" fragt er mich und reißt die Augen weit auf. Lachend nicke ich. "Ja, genau der." Alec ist sichtlich irritiert und schüttelt die ausgestreckte Hand, die Sebastian ihm hinhält. "Ich kann Ihnen leider nur die linke Hand reichen aber ich freue mich so sehr, Sie kennenzulernen, Mr. Lightwood. Sie haben mir so sehr geholfen mit Ihrer Stiftung und nicht nur mir, auch so vielen anderen Menschen. Ich verehre Sie." sagt er ehrfürchtig und Alec wird rot.

"Naja, eigentlich hat ja mein Vater die Stiftung ins Leben gerufen, ich tue nur alles dafür, dass es so erfolgreich weiter geht. Das meiste geht allerdings auf Magnus' Konto, er engagiert sich großartig." murmelt er verlegen und Sebastian strahlt über das ganze Gesicht. "Magnus ist ein Engel. Endlich mal jemand, der wirklich zuhört und das Geld richtig einsetzt. Wir lieben ihn alle." antwortet er und Alec nickt.

"Kann ich verstehen." sagt er leise und wir sehen uns einen Moment an. Sebastian bemerkt den kurzen Austausch und sieht zwischen uns hin und her. "Sie beide?" fragt er leise und ich nicke. "Alec und ich werden in einem Monat heiraten." sage ich fest und lächel meinen Verlobten an.

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