Love contract

Teil 61

Alec

"Heute habe ich mich um eines deiner Projekte gekümmert. Ich muss sagen, dass was du bisher geschafft hast, beeindruckt mich zutiefst. Egal, mit wem man spricht, sie alle lieben dich. Du machst das großartig und ich bin stolz auf dich." erzähle ich Magnus, während ich seine Hand halte.

"Ich soll dich von allen lieb grüßen, vorallem von Cat. Ich wusste gar nicht, wie sehr ihr beiden euch angefreundet habt aber es freut mich wirklich. Sie ist eine tolle Frau und sie hält sehr große Stücke auf dich. Sobald sie darf, wird sie dich besuchen kommen." Ich sehe den schlafenden Magnus an und frage mich, wie viel er von dem, was ich sage mitbekommt.

"Übrigens hat die kleine Lilly ihre erste Operation gut überstanden. Zufällig liegt sie auch hier im Krankenhaus. Sie ist sehr tapfer und die Chancen stehen gar nicht so schlecht für sie. Manchmal treffe ich ihren Dad hier, er heißt übrigens Nick Sanders. Er hat mir etwas merkwürdiges mitgeteilt. Er meinte, einen Tag nach deinem Unfall, hat er gesehen, wie der Wagen meiner Mutter abgeschleppt wurde. Ich hoffe sehr, sie hat nichts damit zu tun aber wenn, schwöre ich dir, wird sie dafür bezahlen." Ich seufze. "Ich werde herausbekommen, wer dafür verantwortlich ist. Was würdest du mir wohl raten? Wahrscheinlich das ich unseren Detektiv für meine eigenen Zwecke einspannen soll aber er hat momentan genug Sorgen. Ich weiß noch nicht, wie ich vorgehen soll. Du fehlst mir einfach, du wüsstest jetzt, was zu tun ist."

Sanft drücke ich seine Hand. "Ich habe noch eine gute Nachricht für dich. Du hast Post bekommen und ich habe sie für sich geöffnet. Deine Scheidung ist durch. Das heißt, du bist ganz offiziell frei und ich hoffe, wenn du zurück bist, gibst du mir eine zweite Chance und heiratest mich noch einmal. Dieses Mal so, wie wir es uns vorstellen. Klein und intim aber dafür musst du zu mir zurück kommen. Hörst du, Magnus?" Gespannt warte ich auf eine Reaktion aber natürlich kommt keine. "Okay, du musst dich nun weiter ausruhen und meine Zeit ist für heute auch leider um. Ich komme morgen wieder." Zärtlich gebe ich ihm einen Kuss auf die Stirn und sehe ihn noch einmal an. "Ich liebe dich." murmel ich dann und ziehe mich zurück.

Als ich gerade in den Wartesaal abbiegen will, höre ich mir sehr bekannte Stimmen. "Bitte, du musst mir glauben. Es war nichts zwischen uns." Vorsichtig sehe ich um die Ecke und sehe dort , Sebastian und Marc stehen. Sebastian sieht wütend aus. "Ach ja, das klang aber gestern anders. Du hast Magnus angebaggert. Ist es nicht so?" zischt er und will weglaufen aber Marc hält ihn fest. "Ich hatte zu viel getrunken und wie beiden hatten Streit. Du wusstest, dass ich immer auf Magnus abgefahren bin und die alten Gefühle kamen einfach hoch. Er hat außerdem sehr klar gesagt, dass ich keine Chancen bei ihm habe." erwidert er und ich spüre Wut in mir hochkochen. "Genau das. Er ist rausgestürmt und hat deswegen den Unfall gehabt. War es nicht so?" knurrt Sebastian und das ist der Moment, wo mir der Kragen platzt.

"Er liegt wegen dir da drinnen?" mische ich mich von hinten ein und die beiden Männer zucken zusammen. Ängstlich sieht Marc mich an. "Alec, so war das nicht. Er hat mir gesagt, dass ich keine Chancen habe und ist dann gegangen. Ich hab ihn ja nicht vor das Auto geschubst." sagt er mit großen Augen und ich gehe langsam auf ihn zu. Bevor er reagieren kann, hab ich ihn am Kragen gepackt und schiebe mein Gesicht vor seins. "Wage es nie wieder meinem Mann zu nahe zu kommen. Sollte er nicht mehr aufwachen, werde ich dich persönlich dafür zur Rechenschaft ziehen." sage ich gefährlich leise und sehe mein Gegenüber schlucken. "Das hab ich doch nicht gewollt." jammert er und ich muss mich selbst ermahnen, ihm nicht hier und jetzt sein hübsches Gesicht zu zerschlagen.

Plötzlich geht alles sehr schnell. Ein Alarm ertönt und eine Schwester rennt in Magnus Zimmer. Ein kleiner Tumult entsteht und mehrere Menschen stürmen ebenfalls zu ihm. Nackte Angst überfällt mich und ich will ihnen nachrennen aber Sebastian hält mich am Arm fest. "Du kannst da jetzt nicht rein." sagt er leise und ich stelle mich an das Fenster, um etwas sehen zu können.

Panisch sehe ich dabei zu, wie Magnus' Krankenkleidung geöffnet wird und ein Arzt beginnt ihn zu reanimieren. Auf dem Monitor kann ich erkennen, dass es eine Nulllinie gibt und unkontrolliert fange ich an zu zittern. "Ruhig, er schafft das." höre ich Sebastians Stimme und ich nicke. Hilflos sehe ich dabei zu, wie der Defibrillator an sein Bett geschoben wird, bevor eine der Schwestern ohne mich anzusehen, das Rollo schließt und ich nichts mehr sehen kann.

"Alec, setz dich. Magnus ist stark." befiehlt Sebastian und für einen Moment vergesse ich meine Abneigung gegen ihn und lasse mich von ihm auf einen der Stühle ziehen. Marc steht uns gegenüber und ist schneeweiß im Gesicht. "Geh nach Hause, Marc." sagt Sebastian kalt und dieser nickt. "Okay. Es tut mir schrecklich leid, was passiert ist. Bitte ruf mich an, Sebastian. Ich muss wissen, wie es Magnus geht." Kurz nickt der junge Mann neben mir und Marc dreht sich um und geht. "Alles wird gut." murmelt Sebastian und ich sehe ihn an. "Wie kannst du das sagen? Er stirbt da drinnen." antworte ich verzweifelt und starre zur Tür. "Wird er nicht. Er hat noch so viel vor, die Welt braucht ihn und das weiß er." entgegnet Sebastian leise und ich atme tief ein.

"Ich brauche ihn." sage ich knapp und er nickt. "Ich weiß. Er wird es schaffen." wiederholt er. "Es tut mir so leid, was vorgefallen ist. Mittlerweile ist mir klar, dass Magnus vollkommen Recht hatte. Ich war wohl eher in sein gutes Herz verliebt, als in ihn selbst." spricht er weiter und ich sehe zu ihm. "Schon gut. Scheinbar muss ich noch besser auf ihn aufpassen, wenn alle Welt auf ihn steht."

Er lacht leise. "Ganz so schlimm ist es nicht und ich schätze, mit Marc sind tatsächlich die alten Gefühle durchgegangen. Ich will ihn nicht verteidigen aber er ist kein schlechter Mensch." Ernst sieht er mich an und ich nicke. "Kann sein aber das ist gerade auch nicht wichtig." flüstere ich und in diesem Moment öffnet sich die Tür und ein Arzt mit einem sehr ernsten Gesichtsausdruck kommt auf mich zu.