Teil 70

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Magnus

Die Zeit im Krankenhaus zieht sich wie Kaugummi, auch wenn ich andauernd Besuch habe aber trotzdem bin ich mehr als froh, als Dr. Jones mir nach einigen Wochen sagt, dass ich endlich nach Hause darf. "Sie müssen auf sich aufpassen, Magnus. Versprechen Sie mir, regelmäßig zu Ihrem Hausarzt zur Kontrolle zu gehen und sich streng an den Diätplan zu halten." sagt sie mahnend und ich grinse schief. "Ich hatte nicht vor, so schnell wieder hierher kommen zu müssen, also verspreche ich es hoch und heilig. Ich werde ganz brav sein. Ihre Rede über meine Schutzengel habe ich nicht vergessen." antworte ich und sie nickt zufrieden. "Das klingt gut. Ich will Sie hier nicht mehr sehen, haben Sie das verstanden?" erwidert sie, lächelt aber dabei und ich erwidere es.

"Verstanden, Doc. Alec wird schon auf mich aufpassen." lächel ich. "Das denke ich auch. Nun gut, dann dürfen Sie morgen früh nach Hause." beschließt sie und ich komme aus dem Lächeln nicht mehr heraus. "Danke. Für alles." strahle ich und sie drückt meine Hand. "Gerne, Magnus. Passen Sie auf sich auf." antwortet sie dann ernst.

Als sie mich alleine gelassen hat und ich erfolglos versucht habe, Alec anzurufen, lege ich mich entspannt im Bett zurück. Ich freue mich darauf, morgen endlich wieder neben ihm schlafen zu dürfen und lächel vor mich hin. "Hallo." reisst mich da eine Stimme aus meinen Tagträumen und verblüfft sehe ich Maryse Lightwood im Türrahmen stehen.

"Hallo." erwidere ich verwirrt und sie beisst sich auf die Unterlippe. "Darf ich reinkommen?" fragt sie dann und ich nicke und deute auf den Stuhl neben meinem Bett. "Natürlich. Bitte setzen Sie sich doch." antworte ich und betrachte sie. Unsicher sieht sie mich an. "Wie geht es Ihnen?" fragt sie dann und ich lächel sie freundlich an. "Sehr viel besser. Morgen darf ich nach Hause." berichte ich und sie nickt. "Das freut mich sehr, Magnus. Es ist schlimm, was Ihnen wiederfahren ist und ich bin froh, dass Sie sich erholt haben." Ich nicke und beginne mich zu fragen, was sie hier will.

Sie räuspert sich. "Okay, ich sollte wohl zum Punkt kommen. Eigentlich bin ich hier, um Ihnen zu sagen, dass ich nichts gegen Sie habe. Den Detektiv habe ich lediglich engagiert, weil ich meinen Sohn beschützen wollte. Sie waren so plötzlich einfach da und niemand hat vorher von Ihnen gehört, da wollte ich mich vergewissern, dass Sie nicht nur auf das Familen Vermögen aus sind. Es tut mir sehr leid." sagt sie steif. "Hören Sie, sich müssen sich nicht im geringsten bei mir entschuldigen, denn ich kann sie sogar verstehen. Wenn ich einen Sohn hätte, würde ich ähnlich reagieren." antworte ich und überrascht sieht sie mich an. "Wirklich? Sie sind nicht böse auf mich?" fragt sie und ich schüttel den Kopf.

"Alexander ist Ihr Sohn und das Bedürfnis ihn zu beschützen, kann ich mehr als nachvollziehen. Ich habe diesen Drang auch ständig." erwidere ich freundlich. "Danke Magnus, ich freue mich sehr über Ihre Worte. Nachdem der Detektiv mir gesagt hat, dass sie aus einer angesehenen Familie kommen und Wirtschaftslehre studiert haben, war ich beruhigt." sagt sie dann und ich muss schlucken. "Okay." murmel ich und schicke ein Stoßgebet an jegliche Götter, dass mich so gedeckt haben. "Als Mutter wird man seine Sorgen wohl nie los, wie?" lenke ich ab und sie seufzt.

"Das Verhältnis zwischen Alec und mir war leider nie das Beste und es ist schwer, ihn zu beschützen, wenn man so abgelehnt wird." erwidert sie. "Geben Sie ihm Zeit. Er muss so viele Dinge überdenken und neu sortieren." sage ich leise und sie nickt. "Ich war nie eine sehr gute Mutter aber er hat alle Zeit der Welt. Magnus, ich denke, Sie sind genau der richtige Partner für meinen Sohn. Ich danke Ihnen." sagt sie dann und steht auf. "Ich gehe jetzt. Vielleicht sehen wir uns bald mal wieder." schiebt sie nach und ich lächel sie erneut an. "Bestimmt. Danke, dass Sie da waren." entgegne ich und sie erwidert das Lächeln, bevor sie die Tür hinter sich schließt. Sie tut mir leid und ich hoffe, Alec findet die Wahrheit und den Weg zurück zu seiner Mutter.

Ich nicke ein und werde erst wieder wach, als jemand sanft meine Wange küsst. "Alexander." seufze ich leise, ohne die Augen zu öffnen. "Woher weißt du, dass ich es bin?" fragt er leise und ich blinzel in das helle Licht. "Deinen Geruch würde ich überall erkennen." antworte ich und blicke in das Gesicht des Mannes, den ich liebe. "Entschuldige, dass ich dich geweckt habe." sagt er sanft und küsst mich dann noch einmal. "Das macht gar nichts. Wo warst du den ganzen Tag?" frage ich und er seufzt und zieht sich den Stuhl an mein Bett.

"Ich hatte einiges zu tun. Hab ein paar Dinge erledigt." erwidert er ausreichend und ich werde neugierig. "Dinge? Was für Dinge?" Er grinst. "Ich hab ein neues Bett gekauft und es aufstellen lassen. Eines, was bequemer ist." sagt er und ich kann den Stolz in seiner Stimme hören. "Aber unseres war doch bequem." entgegne ich erstaunt. "War es aber ich wollte sicher gehen, dass du noch bequemer schläfst. Es ist toll, wirklich. Es liegt sich wie auf Wolken und du wirst es gut finden." antwortet er und ich muss lächeln. "Mit dir würde ich auch auf einem Brett schlafen, das weißt du, oder?" frage ich und er nickt. "Ja, natürlich. Ich hab außerdem einige Rezepte ausgedruckt und mir vorgenommen, mehr für dich zu kochen, damit ich sicher gehen kann, dass du das richtige isst." verkündet er dann und ich hebe die Augenbrauen.

"Wer bist du und was hast du mit Alexander gemacht?" grinse ich. "Naja, ich will es zumindest mal ausprobieren mit dem Kochen. Für dich, Magnus." murmelt er und ich greife nach seiner Hand. "Das ist unglaublich süß und ich weiß es zu schätzen. Ich hoffe nur, du probierst es schnell aus, denn nach dem Krankenhausfraß werde ich morgen großen Hunger haben." erwidere ich und kann sehen, dass er einen Moment braucht, bis die Information angekommen ist. Dann reisst er die Augen auf. "Hast du morgen gesagt? Du darfst nach Hause?" stammelt er und ich nicke. Er springt auf und drückt mich an sich.

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