Teil 19

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Alec

Magnus und ich wohnen jetzt schon seit fast vier Wochen zusammen und ich habe langsam das Gefühl, es war schon immer so. Wir haben unseren Tagesablauf aufeinander abgestimmt und verstehen uns ziemlich gut. Laut Cat macht er seine Sache sehr gut und besteht oft darauf, die Orte an die, die Gelder gehen sollen, persönlich aufzusuchen, was ich für eine gute Idee halte.

Er kniet sich regelrecht in seine Arbeit und Abends erzählt er mir oft von den Situationen, die er erlebt hat. Von Cat weiß ich, dass er sich oft viel Zeit für einzelne Jugendliche nimmt und seine Hilfe anbietet. Ich würde es nie zugeben aber ich bin mehr als stolz auf ihn und fühle mich bestätigt in meinem Instinkt, ihm so eine Verantwortung übergeben zu haben.

Ich beobachte ihn gerne dabei, wenn er auf dem Sofa sitzt und mir mit Händen und Füßen von seinem Tag erzählt. Manchmal bringt er mich zum Lachen und manchmal muss ich hart schlucken, denn er erzählt so bildhaft, dass ich immer mittendrin bin. "Du kannst dir das nicht vorstellen, Alexander. Dieser Junge wohnte in einer kleinen Hütte, die er selbst gebaut hat. Er hat ein unglaubliches Talent und ich finde, dass sollte gefördert werden. Ich meine, er hat keinen Schulabschluss aber vielleicht können wir ihm genau das ermöglichen. Sein Name ist übrigens Sebastian und ich glaube ganz fest daran, dass er mal ein großer Architekt wird." plappert Magnus gerade und ich beobachte ihn.

"Dieser Junge liegt dir am Herzen." stelle ich fest und er nickt. "Ja, er erinnert mich an mich selbst." antwortet er und ich nicke. "Verstehe."
Magnus lacht auf. "Nein, tust du nicht." Er grinst mich an. "Wieso nicht?" frage ich verwirrt und er zeigt mit dem Finger auf mich. "Hast du jemals auf der Straße gelebt? Hast du jemals nicht gewusst, was du essen sollst? Hast du jemals Angst um dein Leben gehabt?" Er sieht mich fragend an und ich zucke mit den Schultern. "Nein, dass vielleicht nicht aber ich finde es nicht fair, wie du mir immer mein Leben vorwirfst. Als ob ich was dafür könnte, wie ich aufgewachsen bin und ob du es glaubst oder nicht, auch ich kenne es, Angst zu haben."

Er starrt mich an. "Angst wovor? Das die Krawatte nicht zum Luxuswagen passt?" erwidert er und ich merke, wie ich langsam wütend werde. "Klar Magnus, genau das sind die Probleme, die ein reicher Mensch so hat. Das ist alles wovor man Angst haben kann, denn echte Probleme kennen wir Reichen nicht, weil wir alles mit Geld regeln können." knurre ich und stehe auf. "Ich gehe ins Bett." murmel ich dann und ohne darauf zu warten, ob er noch etwas sagen will, drehe ich mich um und gehe ins Bad.

Als ich im Bett liege, finde ich keine Ruhe und beschließe noch etwas zu lesen, also schalte ich die kleine Nachttischlampe an und greife nach meinem Buch. Kurze Zeit später öffnet sich die Tür und ein splitterfasernackter Magnus kommt herein. Ich bemühe mich, nicht hinzusehen und starre weiter in mein Buch, allerdings kann ich mich nicht mehr auf die Worte konzentrieren.

Er legt sich neben mich ins Bett und bevor ich weiß, wie mir geschieht, rutscht er ganz nahe an mich heran und streichelt mit einem Finger über meinen Arm. Ohne es zu wollen, bekomme ich eine Gänsehaut und wieder muss ich mich selbst ermahnen, ihn nicht anzusehen.

"Es tut mir leid." schnurrt er und nun hebe ich doch den Blick und sehe ihn an. "Was tut dir leid?" frage ich angespannt. "Das ich manchmal so ein Arsch bin und dir unterstelle, keine Probleme oder Sorgen zu haben." erwidert er und ich nicke. "Schon okay. Deine Probleme werden weitaus schlimmer sein, als die Frage, welche Krawatte zu meinem Lamborghini passt." antworte ich ironisch und er lacht. Ich mag sein Lachen gerne und ich muss unwillkürlich ebenfalls lächeln.

"Verzeihst du mir?" fragt er dann leise und streichelt weiter unablässig über meinen Arm. Verkrampft nicke ich und kann nicht verhindern, dass mein Blick an ihm herunter geht und für einen kleinen Moment über seinen nackten Körper huscht. Sein Penis liegt auf seinem Oberschenkel und ich muss meine eigenen Beine zusammen pressen, um keine Erregung zu bekommen. "Natürlich. Ich bin müde." nuschel ich und Magnus haucht mir einen kurzen Kuss auf die Wange. "Gute Nacht, Alexander." Ich muss hart schlucken. "Gute Nacht, Magnus." murmel ich und mache das Licht aus.

Ich liege wach und finde keinen Schlaf. Magnus ist wieder auf seine Seite gerutscht und doch spüre ich die Wärme, die sein Körper aussendet. Sein gleichmäßiger Atem verrät mir, dass er schläft und ich seufze leise. Ich kann mich nicht selbst belügen und gestehe mir selbst ein, wie attraktiv er für mich ist. Seine Nähe macht mich verrückt und der Anblick seiner Nacktheit erregt mich sehr. Magnus ist schön und ich wünschte mir manchmal  ihn anfassen zu können.

Meine Erregung wächst, als ich darüber nachdenke, wie es wohl wäre, ihn zu berühren. Ihn zu küssen und zu spüren.
Ganz langsam rutscht meine Hand unter die Bettdecke und mit einem leisen Stöhnen umfasse ich mich selbst und beginne mir Erleichterung zu verschaffen. Genießerisch lecke ich mir über die Lippen, als ich mir vorstelle, es wäre Magnus' Hand die mich verwöhnt. Wie er wohl schmeckt?

Ohne es zu wollen, kommt der Gedanke in meinen Kopf, er kniet vor mir und mein Schwanz ist tief in seinem schönen Mund. Mir entkommt ein Stöhnen aber es ist mir fast egal, denn ich kann mich kaum noch zurückhalten vor lauter Erregung. Meine Finger würden sich in seinem dunklen Haar vergraben und immer wieder würde ich meine Hüfte nach vorne stoßen.

Mein Daumen umkreist meine feuchte Spitze und ich muss mir auf die Lippe beissen, um nicht laut Magnus' Namen zu schreien. Mein Orgasmus kommt immer näher und ich umfasse mich wieder hart, um mich zu pumpen.
"Alexander, holst du dir gerade einen runter?" wispert plötzlich seine Stimme in der Dunkelheit und wie erstarrt kommt meine Hand zum Stillstand.

Love contractWo Geschichten leben. Entdecke jetzt